“Tiberivs”, das dritte Album der Ritualistic Black Metal-Band CULT OF ERINYES, wird gewissermaßen einen Wendepunkt in der Historie der Belgier darstellen, als dass danach gewisse Umwälzungen beim Line-Up der Band vonstatten gegangen sind. Insbesondere der Abgang von Sänger Mastema (Thierry Dossogne) wird der Band in Zukunft ein anderes Gesicht verleihen, wenngleich mit Déhà (u.a. MALADIE) ein äußerst produktiver Ersatz gefunden wurde, der auch schon auf “Tiberivs” diverse Instrumente sowie Mix und Mastering beisteuerte.
Wie es der Albumtitel vermuten lässt, baut “Tiberivs” auf ein thematisches Konzept rund um den gleichnamigen Römischen Kaiser. Demzufolge richten sich auch die Tracks musikalisch nach einem jeweiligen lyrischen Grundgerüst aus. So verlässt man mit langsameren Tracks wie “Loner” nicht nur den Black Metal-Pfad, sondern gibt sich stellenweise beinahe dem Post Rock hin, während andere Songs wieder “brav” nach vorne prügeln (“Nero (Divine Providence)”, “Bred for War”).
Dabei ordnen CULT OF ERINYES alles zugunsten einer beklemmenden Atmosphäre unter, so dass instrumentale Spitzfindigkeiten oder richtig herausstechende Songs – ähnliche wie auf dem Debütalbum “A Place to Call My Unknown” – kaum auszumachen sind. Dennoch erweist sich “Tiberivs” als ein dichtes und dunkles Werk, das vor allem aufgrund der songdienlichen Gitarrenarbeit in seiner Gesamtheit zu gefallen weiß. Doch der ganz, ganz große Wurf ist das dritte Album der Belgier nicht geworden.
Veröffentlichungstermin: 27.04.2017
Spielzeit: 55:42 Min.
Line-Up:
Corvus – Gitarre & Bass
Mastema – Gesang
Algol – Bass & Gitarre
Baron – Gitarre (lead)
Déhà – Schlagzeug, Keyboards, Gitarre
Gastmusiker:
Alex (Ex-SHINING) – Bass (Track 1)
Marc DeBacker (Ex-MUCKY PUP) – Gitarre
Label: code666
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/cult.erinyes
Tracklist:
1. Achaea, 41 B.C.
2. Nero (Divine Providence)
3. Casus Belli
4. Bred for War
5. Loner
6. Germanicus
7. First of Men
8. Damnatio Memoriae
9. For Centuries to Come