CRADLE TO GRAVE: Cradle to Grave

Kanadischer Heavy Metal, der eher in Richtung südliche US-Staaten schielt, die notwendige Kontinuität aber leider noch vermissen lässt.

Unglaublich, aber wahr: Cradle to Grave jagt nun schon zum ca. elften Male durch meine Anlage und immer noch kann ich mir keine gefestigte Meinung zu diesem gelinde gesagt etwas ungewöhnlichen Longplayer der gleichnamigen Kanadier bilden. Auf der einen Seite bietet die CD mit Songs á la As We Lay Dying, Just Cause und Projectile eine genauso abgefahrene wie überzeugende Mischung aus mordernen Hardcore- und PANTERA-Anleihen, auf der anderen Seite gibt es einfach zu viele Aspekte, die bei mir gleich mehrere fette Fragezeichen hinterlassen. Das fängt bereits beim nicht nur schwachen, sondern ehrlich gesagt einfach nur grottenschlechten Artwork der Scheibe an und setzt sich spätestens beim dritten Song Nuclear Flowers ganz deutlich fort. Irgendwie kann ich den Spagat aus RAGE AGAINST THE MACHINE-beeinflusstem Sprechgesang, den teilweise an CHER erinnernden Wahwah-Vocals und der mehr als fragwürdigen Songstruktur nicht vollständig nachvollziehen – daran konnten auch die zahlreichen Durchläufe nicht wirklich etwas ändern, obwohl dich der Band trotz allem ein gewisses Maß an Professionalität zugestehen muss.

Zu den positiven Seiten von Cradle to Grave: Ein Pluspunkt dieser CD ist sicherlich der technisch brilliante Gesang von Greg Cavanagh, der Groove-Monstern wie Shut My Eyes und Sunrise Sunset die Südstaaten-Krone aufsetzt, auch wenn er – wie erwähnt – das ein oder andere Mal recht gewöhnungsbefürftig daher kommt. Ferner überzeugt die druckvolle Produktion, für die sich die Band selbst verantwortet und durch welche Songs, wie die grandiose und spieltechnisch hochanspruchsvolle Ballade Wounded, durchaus für völlig uneingeschränkte Begeisterung sorgen können.

Unterm Sprich bleibt also lediglich ein recht zwiespältiger Eindruck und der Rezensent sieht letzten Endes vor lauter Fragezeichen den eigenen Satz nicht mehr. Dennoch sei gesagt, dass CRADLE TO GRAVE durchaus ein Händchen für großartige Songs besitzen und würde deren Debüt lediglich aus Songs wie Just Cause oder dem Albumhighlight Wounded bestehen, so würde ich unter Umständen in den nächsten Wochen keine andere CD mehr hören wollen. Dank Tracks wie dem uninspirierten Across the Sky muss ich jedoch den Schluss ziehen, dass die Band noch hart an ihrer Kontinuität arbeiten muss und einsehen sollte, dass nicht jede Songidee auch gleichzeitig zum eigenen Stil passt!

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 55:12 Min.

Line-Up:
Greg Cavanagh – vocals

Sasquatch – guitars

Eric Green – bass

Matt Fowler – drums

Produziert von Cradle to Grave
Label: Power Play Records

Homepage: http://www.cradle-to-grave.net

Tracklist:
01. As We Lay Dying

02. Projectile

03. Nuclear Flowers

04. Just Cause

05. Sunrise Sunset

06. What I Say

07. Southern Oak

08. Shut My Eyes

09. The Manipulated Dead

10. Wounded

11. Across the Sky

12. Bleeding Heaven

13. Crown of Snakes

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