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CORPUS CHRISTII: The Torment Continues

Das weiße Cover und die ebenso unschuldig wirkende CD wiegen den Hörer in Sicherheit. Auch das Herkunftsland Portugal weckt wohlige Assozationen wie Strände, Fussball EM und sonnige Wärme…

Das weiße Cover und die ebenso unschuldig wirkende CD wiegen den Hörer in Sicherheit. Auch das Herkunftsland Portugal weckt wohlige Assozationen wie Strände, Fussball EM und sonnige Wärme. Landet das immerhin passend betitelte The Torment Continues erst mal im CD-Schacht, wird klar, dass es sich hier nicht um eine zarte Oblate, sondern um einen schwarzmetallischen Satansbraten handelt. Dieser ist selbstverständlich roh produziert und zischt so old-schoolig aus den Boxen, dass man sich bald fragt, ob die Band überhaupt einen Bass am Start hat.

Dessen ungeachtet sägen sich CORPUS CHRISTII durch ihre meist rasenden Songs. Der Zischsound ist übermächtig, das überhallte Drum wird in den Blastparts regelmäßig von einer fauchenden Woge überlagert und scheint so temporär zu verschwinden. Auf ihrem nunmehr fünften Album zeigt das portugiesische Duo zudem auch einen gewissen Hang für schleppende Parts und an den kirchlichen Gottesdienst erinnernde Samples. So werden im schleppenden Part von The Ascendance auch mal Kirchenglocken zur Untermalung eingesetzt, welche dann von röchelndem Gesang empfangen werden. In My Eyes, Empty getrauen sich CORPUS CHRISTII auch noch an leicht cleanen Gesang, holpern dann aber in den langsameren Passagen etwas unkoordiniert durch die Algarve. Stellenweise lässt sich The Torment Continues mit einer unmelodischeren und unbegabteren Version der alten SATYRICON-Zeiten (Dark Medieval Times oder auch The Shadowthrone) vergleichen, aber qualitätsmäßig sind die Portugiesen meilenweit von den norwegischen Meistern entfernt. Zudem lassen sich auf ihrem Werk weder nennenswerte Höhepunkte noch Tiefflieger ausmachen.

Was bleibt ist ein reichlich zischender Old School Black Metal-Ausflug nach Portugal – um die Strände gekonnt einzueisen, reicht die Durchschlagskraft von CORPUS CHRISTII jedoch nicht aus.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 42:32 Min.

Line-Up:
Nocturnus Horrendus: Vocals, Gitarren

Necromorbus: Drums

Produziert von Necromorbus, Nocturnus
Label: Undercover Records

Homepage: http://www.corpuschristii.com

Email: corpuschristii@hotmail.com

Tracklist:
1. Crimson Hour

2. The Ascendance

3. My Eyes, Empty

4. Behold the Light

5. Soaked in your Blood

6. Bitter Blood

7. Lifetime of Suffering

8. My End

9. All Hail (Re-Recorded, ursprünglich auf Saeculum Domini)

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