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CHURCH OF MISERY: Houses Of The Unholy

Hat man sich mal wieder die alten Sachen von ihnen angetan, dann haben CHURCH OF MISERY ihr bisher bestes Album geschaffen. Vorher Reinhören ist aber durchaus empfehlenswert, da nicht jeder diese schräge Ausgeburt des Doom-Metal mögen wird.

Die Japaner CHURCH OF MISERY sind schon seit über 12 Jahren unterwegs, konnten sich mit ihren Storys über Serienkiller und Mörder einen makaberen Kultstatus erspielen, vor allem auch in der Doom-Metal-Szene. Nach Millionen von EPs, Splits und Samplerbeiträgen steht das dritte reguläre Album an, nun bei Rise Above Records, was den internationalen Vertrieb endlich mal erleichtern dürfte.

Wie zu erwarten bleiben CHURCH OF MISERY ihrem Konzept treu und erzählen uns vom Treiben unterschiedlichster Mörder. Musikalisch orientiert man sich an den ganz frühen BLACK SABBATH, packt noch ein wenig andere Classic-Rocker mit rein, und dreht das Ganze recht schmerzhaft durch den Acid/Sludge-Fleischwolf. Schleppen sich CHURCH OF MISERY richtig doomig durch die Massaker, dann ist auch schnell deutlich, warum sie auf dem Label von CATHEDRAL-Kopf Lee Dorian gelandet sind. Dessen Band in deren freakigsten Momenten kommt einem oft mal in den Kopf. Entsprechend derbe werden Geschichten erzählt vom Okkultkiller Alfonso Constanzo, von James O. Huberty´s McDonald-Massaker 1984 und anderen kranken Gestalten. Wenn die Japaner irgendwo zwischen BLACK SABBATH und CATHEDRAL abgrooven, dann zünden die Songs wie ein hyperaktiver Pyromane. Wilde 70er Gitarrensoli treffen auf drückende Drums und zischende Tambourines. Je irrer die beschriebenen Taten werden, umso irrer werden auch die Songs. Das führt dazu, dass die Doomelemente hektisch und extrovertiert runtergeschrubbt werden. In diesen Momenten passt das zum Thema, macht aber die Musik schwer verdaulich bis nervig. Zum Glück ziehen CHURCH OF MISERY diese Parts immer wieder zurück, um dann wieder schwerfällig zu rocken. Der kranke Gesang von Negishi ist perfekt zum Darbieten des Themenkonzeptes, mögen muss man ihn trotzdem nicht. Wen der Inhalt der Storys anspricht, der wird das anders sehen. Für mich waren CHURCH OF MISERY immer schon ein wenig das Kamasutra des Doom: spannend, aufregend, aber auch sehr unbequem und anstrengend. Nur eben nicht für Lover, sondern für Psychopathen. Wer also vor der Leibesgymnastik zur Einstimmung derben Sludge-Doom hört und hinterher zum Runterkommen gern die Folgen von Autopsie im Fernsehen schaut, der ist bei CHURCH OF MISERY absolut richtig. Hat man sich mal wieder die alten Sachen von ihnen angetan, dann haben CHURCH OF MISERY mit Houses Of The Unholy zudem ihr bisher bestes Album geschaffen. Vorher Reinhören ist aber durchaus empfehlenswert, da nicht jeder diese schräge Ausgeburt des Doom-Metal mögen wird.

Veröffentlichungstermin: 29.05.2009

Spielzeit: 48:14 Min.

Line-Up:
Yoshiakki Negishi – Gesang
Tom Sutton – Gitarre
Tatsu Mikami – Bass
Junji Narita – Schlagzeug

Label: Rise Above Records

Homepage: http://www.churchofmisery.net

MySpace: http://www.myspace.com/churchofserialkiller

Tracklist:
1. El Padrino (Adolfio de Jesus Constanzo)
2. Shotgun Boogie (James Oliver Huberty)
3. The Gray Man (Albert Fish)
4. Blood Sucking Freak (Richard Trenton Chase)
5. Master Heartache
6. Born To Raise Hell (Richard Speck)
7. Badlands (Charles Starkweather & Caril Fugate)

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