BONE GNAWER: Feast of Flesh

Saucooler uralt-Death Metal, ohne den sich die Erde aber auch weiter drehen würde…

Ist es vermessen zu fragen, ob die Welt noch eine Death Metal-Band mehr braucht? Zwischen dem ganzen modernem Hipster-Gehacke ist zwar altmodischer, derber Death Metal immer wieder angenehm und macht auch richtig Spaß, aber reichen nicht die alten Helden aus dem CD-Regal, die man vor zehn, fünfzehn Jahren, oder noch länger immer wieder gerne gehört hat? Besonders delikat wird diese Sinnfrage im Falle von BONE GNAWER. Denn die sind ein, auf Neudeutsch, All-Star-Projekt dass für die transatlantischen Beziehungen von Bedeutung sein mag, aber von welcher Bedeutung sind BONE GNAWER für die Geschichte des Death Metal?

Ehrlich gesagt,Feast of Flesh ist ein überraschungsarmes Album, eines, das schon nach dem ersten Hören so bekannt vorkommt, weil so ähnliches schon fünfzig Mal im Plattenschrank steht. Die Mitwirkenden bei BONE GNAWER – Kam Lee von MASSACRE, Rogga Johansson von PAGANIZER, Morgan Lie von NAGLFAR und Ronnie Bjornstrom von RIBSPREADER – machen das, was man von ihnen erwartet. Es gibt zehnmal Death Metal, mal ein wenig im AUTOPSY-Stil, wie das Titelstück, dann klingt es wieder nach DISMEMBER, wie Hammer to the Skull und natürlich geht es dann auch wieder zurück zu MASSACRE, was Hatchet Face und The Lucky Ones Die First zeigen.

Das alles könnte positiver klingen, aber wir haben die Rechnung ohne die Songs gemacht. Weil alle zehn Nummern auf dem Debütalbum Feast of Flesh gnadenlose Hämmer, grooven wie Hölle, haben ausgezeichnete Riffs und treten gnadenlos in die Eier, nicht zuletzt wegen Kam Lees optimaler Gesangsleistung. Dazu gesellen sich der herb verzerrte Bass von Rogga, sowie Morgans primitives, aber gekonntes Drumming, das die zehn Nummern mal grooven und mal thrashen lässt. Kannibalen-Horror-Splatter-Freaks mit krudem Humor und welche, die Death Metal am liebsten in ihrer ursprünglichen Form hören wollen, bekommen hier ihr gut gemachtes, äußerst blutiges Steak: Nahrhaft, einfallslos, schon zigmal ähnlich konsumiert, aber immer wieder lecker. BONE GNAWER sind sicherlich keine Death Metal-Sensation, aber eine Band, die ihr Ding auf sympathische Art und Weise durchzieht.

Veröffentlichungstermin: 24. Juli 2009

Spielzeit: 34:12 Min.

Line-Up:
Kam Lee – Vocals
Ronnie Bjornstrom – Guitar
Rogga Johansson – Bass
Morgan Lie – Drums

Label: Pulverised Records
MySpace: http://www.myspace.com/bonegnawerband

Tracklist:
1. Feast of Flesh
2. Sliced & Diced
3. Cannibal Cook-Out
4. Make You Die Slowly
5. Hammer to the Skull
6. The Saw is Family
7. Hatchet Face
8. Defleshed and Skinned
9. Anthropophagous Beast
10. The Lucky Ones Die First

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