BLEEDING RED: Unmaster [Demo] [Eigenproduktion]

Starke und rohe Symbiose aus Black, Thrash und Death Metal.

Dass BLEEDING RED eine coole Live-Band sind, wusste ich nicht erst, seitdem ihnen als Gewinner des “New Blood Award” die Ehre zuteil wurde, das SUMMER BREEZE 2010 zu eröffnen. Bereits zweimal hatte ich die Gelegenheit, die Baden-Württemberger im Rahmen des BLACK ZONE BAVARIA-Festivals zu sehen. Dieselbe Energie, die das junge Quartett mit seinem ungestümen Mix aus Death, Black und Thrash Metal auf der Bühne entfacht, gibt es nun auch für die heimische Anlage.

“Unmaster” enthält zwar nur drei Songs plus Instrumentalintro, doch die haben es in sich. In Sachen Songwriting müssen sich BLEEDING RED bestimmt nicht vor populärer Konkurrenz verstecken. Obwohl auf “Unmaster” das Gaspedal in der Regel durchgedrückt wird, bleiben die Tracks dank Breaks, toller Riffs und ruhigen Zwischenparts immer frisch und motivierend. Vor allem das an die gleichnamige Buchverfilmung mit Arnold Schwarzenegger angelehnte “The Running Man” mausert sich schnell zum heimlichen Favoriten und kombiniert geschickt eingängige Rhythmusgitarren mit treibendem Schlagzeugspiel und einer Prise frostigem Black Metal.

BLEEDING RED bannen das Live-Erlebnis authentisch auf Platte

Garniert wird dieses Basisskelett wie auch in den restlichen Songs von Gitarrist Timo Joos’ harschen wie dreckigen Growls. Obgleich sich der Abwechslung halber auch regelmäßig Screams auf der EP wieder finden, fühlt sich Timo in den tiefen Regionen offenbar wohler, wie das allgemeine Mengenverhältnis sowie der Refrain von “Wasted Screams” belegen. Während dieses noch von vergleichsweise eingängigen Leadgitarren dominiert wurde, stellt der Sechsminüter “Calling For Your Downfall” zum Abschluss wieder eine Rückkehr zum Black Metal dar. Mit leicht frostigem Anstrich und heftigen Blasts geht das Stück direkt nach vorne, nur um im Folgenden wieder die Death Metal-Keule auszupacken und sie im Anschluss gemeinsam mit der schwarzen Axt zu schwingen, wenn man mir diese kitschige Metapher verzeihen mag.

Auch wenn das Schlagzeug für meinen Geschmack gerne etwas organischer hätte klingen dürfen, ist die ansonsten recht raue, ungeschliffene und natürliche Produktion ein weiterer Faktor für diese zügellose Wildheit, die BLEEDING RED auszeichnet und der man sich nur schwer entziehen kann. Insofern ist das Live-Erlebnis wunderbar authentisch auf Platte gebannt worden und sollte von niemandem ignoriert werden, der sich eine dynamische Schnittmenge aus DISSECTION, KREATOR und Death Metal-Vocals vorstellen kann. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich wäre nicht verwundert, wenn das Debütalbum der Jungs über ein renommiertes Label erscheinen würde.

Veröffentlichungstermin: 15.05.2010

Spielzeit: 17:41 Min.

Line-Up:

Timo Joos – Vocals, Guitars
Manuel Waible – Guitars
Michael Müller – Bass
Fabian Joos – Drums

Produziert von BLEEDING RED und Roger Grüninger
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.bleedingred.com

BLEEDING RED “Unmaster” Tracklist

01. Bloodforce (Intro)
02. The Running Man
03. Wasted Screams
04. Calling For Your Downfall

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