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BASTARD PEELS: Keine Bilder

Räudiger, altmodischer Grindcore mit ziemlichem Kultfaktor.

Boah, ist das räudig. Ist das grob. Und gnadenlos sowieso. BASTARD PEELS aus Österreich haben die Schnauze voll von dem ganzen Hochglanz-Grindcore und von Extrem Metal-Trends sowieso. Es geht auf Zeitreise, fünfzehn, zwanzig oder noch mehr Jahre zurück, als NAPALM DEATH ihre ersten Gehversuche machten und als AGATHOCLES schon genauso klangen, wie sie immer noch klingen, nur mit mieserer Produktion. Dazu kommen noch technische Aspekte und richtig übles Gekotze, dass Erinnerungen an CIRCLE OF DEAD CHILDREN und ein bisschen an PIG DESTROYER wach werden. Das zusammen, mit einer Prise BATHTUB SHITTER wird nicht gerade zu einer originellen Angelegenheit, aber immerhin wissen BASTARD PEELS, was sie tun, und wo ihre Wurzeln liegen. Dank der unwahrscheinlich derben Produktion, dem permanent verzerrt im Hintergrund wummerndem Bass und dem rohen Gitarrensound sind die Feinheiten schwer auszumachen, aber so manche Stellen werden an den Drums im Stil von Rich Hoak verfeinert, wenn auch nicht ganz so gut, und in Du gibt es ein paar recht schräge Gitarren.

Aber dennoch ist das meiste Material auf Keine Bilder wildes, gnadenloses Geknüppel, versehen mit fast demselben Charme der Urgesteine, der Originale. Und trotz der ungestümen Herangehensweise, die fast keine Hooklines oder ähnliches Erkennen lässt, ist der Groove allgegenwärtig. Und mit P.L.T. ist eine böse Downtempo-Walze dabei, während Füse neue sogar der Grind´n´Roll-Hit der BASTARD PEELS ist und sich doch ein bisschen im Hirn festfrisst. Zusammen mit den teilweise charmant unbeholfenen deutschen Texten, der LoFi-Produktion aus dem Kirchberger Feuerwehrhaus und dem kultig-schlechtem Artwork ist Keine Bilder eine nette Zeitreise für Grindcore-Fans, die mit neuen Strömungen nicht so recht warm werden. So gewitzt wie ihre Vorbilder mögen BASTARD PEELS keinesfalls sein, sie haben ihre Hausaufgaben aber gemacht und das knapp fünfundzwanzigminütige Debütalbum Keine Bilder macht Spaß und hat nicht zu unterschätzenden Kultfaktor. 

Veröffentlichungstermin: 21. September 2009

Spielzeit: 24:45 Min.

Line-Up:
Engel Mayr – Guitar, Throat
Jürgain Schallauer – Bass
Urge Kirchner – Drums

Label: Ecocentric Records

Homepage: http://www.bastardpeels.com

MySpace: http://www.myspace.com/bastardpeels

Tracklist:
1. Hast du heute keine Lust mehr
2. Digitale Rauchgranate
3. Die Gattin
4. Hemp TV
5. Das Monokel
6. Der Strauss
7. Coda A
8. Keine Bilder
9. Du
10. Böe
11. Portraitiert
12. Aprocalyptus
13. Coda B
14. Das Fax
15. Unquadrat Tanz
16. Coda C
17. Keime
18. P.L.T.
19. Entenhorrorjagd
20. Futsal
21. Anus Apertus
22. Coda D
23. Füse Neue
24. Der Beweis
25. Rohr das bis nach Nebraska stünde
26. Coda finale

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