APHRODITE: Orgasmic Glory

Weiterentwicklung hört sich irgendwie anders an. APHRODITE verlieren mit “Orgasmic Glory” ihren Old-School-Charme zwar nicht gänzlich, aber der Gesang macht hier einiges zunichte.

In der Regel sollten Musiker*innen und Sänger*innen im Laufe der Zeit besser werden (okay, jüngst von Glenn Danzig und Chris Barnes einmal abgesehen). In dieser Hinsicht bin ich aber auch von Tanza Speed enttäuscht. Konnte sie mit ihren eigenen (Solo-)Projekten DEMONA und OUTLINE noch so halbwegs im gesanglichen Mittelfeld mitmischen, so verzogen sich schon bei APHRODITEs Debütalbum “Lust and War” etwas die Mundwinkel. Doch auf “Orgasmic Glory” kommt gesanglich noch weniger Zählbares rüber. Kraftlos und zumeist in ein und derselben Tonlage werden die Songs intoniert, dass es in der Tat eine herbere Enttäuschung ist, selbst wenn man sich nach mehreren Hördurchgängen daran gewöhnt. Einzig beim Song “Europa” kann ich noch halbwegs mit dem Gesang leben, als dass hier ein paar mehr (thrashige) Schreie eingebaut sind und die Gesangslinien vitaler, wenn auch nicht sauber wirken.

Der Speed Metal von APHRODITE macht in den flotteren Passagen durchaus Spaß

Musikalisch bleibt das Projekt von Multi-Instrumentalist Jo Capitalicide (ICE WAR) seiner Linie treu und mischt Speed Metal mit Heavy Metal – und das im oldschooligem Soundgewand. Manche trägere Passagen wie die ersten Minuten von “Meadows of Asphodel” (mit der wohl wackeligsten Gesangsperfomance) geben weniger her. Wenn das Tempo dagegen angezogen wird, machen die Songs durchaus Spaß, wie der Opener “Try is Burning” – gerade zu Beginn und mit seinen verspielten Bass-Spuren – und auch “Blood of Aphrodite” beweisen, selbst wenn darin jetzt nicht zwingend etwas Markantes für die Band per se zu erkennen ist.

Konnte ich beim Debütalbum “Lust and War” noch einen gewissen Lo-Fi-Charme entdecken, der vielleicht auch vom farbenfrohen Cover-Artwork herrührte, so hinterlässt “Orgasmic Glory” ein weniger positiv konnektiertes Gefühl, wenngleich die musikalische Old-School-Basis noch immer ein gewisses Augenzwinkern mit sich bringt. Um aber auch mit dem Gesang d´accord zu sein, müsste ich schon beide Augen zudrücken (und vielleicht das eine oder andere Ohr zuhalten).

Veröffentlichungstermin: 30.03.2021

Spielzeit: 30:30 Min.

Line-Up:
Jo Capitalicide – Gitarre, Bass, Schlagzeug
Brennan Witworth – Gitarre (lead)
Tanza Speed – Gesang

Label: Fighter Records

Mehr im Netz: https://aphroditemetal.bandcamp.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/aphroditespeedmetal

APHRODITE “Orgasmic Glory” Tracklist

1. Try is Burning (Audio bei Bandcamp)
2. Dance Wild and Free (Audio bei Bandcamp)
3. Chariot of the Sun
4. Meadows of Asphodel
5. Blood of Aphrodite
6. Europa (Lyric-Video bei YouTube)
7. Herakles, War Cry
8. Children of Night

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