Alestorm - The Thunderfist Chronicles Cover

ALESTORM: The Thunderfist Chronicles

Musikalisch agieren ALESTORM nicht immer so kauzig wie in der Vergangenheit, bewahren sich auf „The Thunderfist Chronicles“ aber dennoch ihr Faible für Absurditäten.

Acht Alben, doch noch kein bisschen müde: So könnte man die Entschlossenheit Christopher Bowes‘ im Opener „Hyperion Omniriff“ verstehen. Mit Trotz stellt sich der Frontmann jeglichen Widrigkeiten entgegen, um die Mission ALESTORMs noch einmal gesondert hervorzuheben: Geplündert wird vordergründig, um das Erbeutete gegen Rum einzutauschen. Kurzum, bei den Schotten ist also auch auf „The Thunderfist Chronicles“ weiterhin alles im Lot und die Prioritäten klar gesetzt.

Ein gesundes Maß an Epik und Ernsthaftigkeit zeichnet die Heavy / Folk Metal-Band weiterhin aus, wie die unterschwellige Botschaft im Opener durchblitzen lässt. Zumal das Stück mit Keyboard-Fanfaren, Akkordeon und Drehleier durchaus vielschichtig arrangiert ist und dank Elliot Vernons Screams sogar einige härtere Spitzen aufweist. Solche finden sich auch im weiteren Verlauf des Albums in regelmäßigen Abständen, ohne jedoch zu sehr in den Vordergrund zu treten.

Auf „The Thunderfist Chronicles“ legen sich ALESTORM keinerlei Ketten an

Grundsätzlich legen sich ALESTORM diesmal keinerlei Ketten an, versuchen sich erfolgreich am anarchischen NEKROGOBLIKON-Cover „Goblins Ahoy!“ und vermengen in „Banana“ klassische Folk-Melodien mit Dubstep-Einsprengseln, bevor „Frozen Piss 2“ die bandtypischen Fanfarenstöße auspackt, welche der Track mit einem Gitarrensolo garniert. Ein solches gibt es auch im breit angelegten „The Storm“, für dessen Strophe Gitarrist Mate Bodor ein klassisches AMON AMARTH-Riff aus dem Ärmel schüttelt. Folk-Rhythmen wiederum dominieren das textlich plumpe „Mountains Of The Deep”, das in seiner Kompaktheit den kompletten Gegenentwurf zum überlangen Schlusstrack darstellt.

„Mega-Supreme Treaure Of The Eternal Thunderfist” erstreckt sich über sagenhafte 17 Minuten und schafft es dabei, nicht nur alle Trademarks der Pirate Metal-Formation unter einen Hut zu bringen, sondern darüber hinaus sogar einige neue Seiten der Band zur Schau zu stellen. Nach dem hymnenhaft-epischen ersten Drittel zieht das Quintett das Tempo an, streut kurze Blasts ein und zitiert mit einem Augenzwinkern die Melodie der NANOWAR OF STEELschen ALESTORM-Parodie „Sober“. Gastbeiträge von Sängerin Patty Gurdy und SYMPHONY X-Frontmann Sir Russel Allen helfen der Nummer schließlich in der zweiten Hälfte auf dem Weg zum großen Finale.

Nicht immer so kauzig wie in der Vergangenheit, doch von Ernsthaftigkeit weit entfernt: ALESTORM bleiben weiterhin auf Kurs

Die unmittelbare Hitdichte der Vorgängerplatten erreicht „The Thunderfist Chronicles“ im Gegenzug nicht, was allerdings die beständige Qualität der acht Kompositionen problemlos ausgleichen kann. Obwohl ALESTORM in musikalischer Hinsicht nicht immer so kauzig wirken wie in der Vergangenheit, erfüllt der achte Streich des Gespanns doch seinen Zweck: Einige Dutzend Fässer Rum sollten sich zu diesem Soundtrack spielend leicht erbeuten lassen.

Veröffentlichungstermin: 20.06.2025

Spielzeit: 45:26

Line-Up

Christopher Bowes – Vocals, Keytar
Gareth Murdock – Bass
Máté Bodor – Guitar
Peter Alcorn – Drums
Elliot Vernon – Keyboard

Produziert von Lasse Lammert

Label: Napalm Records

Homepage: https://www.alestorm.net/
Facebook: https://www.facebook.com/alestormband
Instagram: https://www.instagram.com/alestormofficial
Bandcamp: https://alestorm.bandcamp.com

ALESTORM “The Thunderfist Chronicles” Tracklist

1. Hyperion Omniriff
2. Killed to Death by Piracy (Video bei YouTube)
3. Banana
4. Frozen Piss 2 (Video bei YouTube)
5. The Storm (Video bei YouTube)
6. Mountains of the Deep
7. Goblins Ahoy!
8. Mega-Supreme Treasure of the Eternal Thunderfist

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