DROWNING POOL: Full Circle
Starker Nu-Rock-Start, bevor die Balladenfalle zuschnappt.
Was ist nur mit Elektro-Metal-Hitschmied Peter Tägtgren los? Die unbändige Power von "Rebirth" wirkt bei aller stilistischer Ähnlichkeit Lichtjahre entfernt.
Man kann sich des Eindrucks kaum erwehren, dass hier mit etwas mehr Hingabe seitens der Verantwortlichen mehr drin gewesen wäre für den Fan, seien es Interviews, Zusatzvideos oder andere Schmankerl. So gibt es KATATONIA jeweils eine knappe Stunde lang live pur – zum Sehen und zum Hören.
Hier hat jemand den Thrashmetal zwischen Melodie und brachialer Härte in seiner ganzen Tiefe durchschaut und für sich erschlossen! Die Gitarrenarbeit dürfte jeden Thrasher dazu bringen, die Luftgitarre auszupacken, während das Drumming in den Militärschulen dieser Welt als Lehrbeispiel für einen gelungenen Artillerieangriff gelten dürfte.
Wohin geht die musikalische Reise bei Boulevard-Schocker MARILYN MANSON, nachdem von ihm in letzter Zeit öfter in "Leute heute" und "taff" die Rede war, als in den einschlägigen Musikmagazinen?
An sich ist ein Tagebuch ja etwas besonders Persönliches, Intimes. Beim Albumtitel "Sonic Diary" könnte man also am ehesten eine Sammlung besinnlicher Eigenkompositionen erwarten, doch die Synthiepopper von APOPTYGMA BERZERK schmücken sich auf dem vorliegenden Album mit fremden, gecoverten Federn.
"Gigahearts" zielt immer noch zu sehr auf niedliche weibliche HIM-Fans ab, dabei dürften diese inzwischen doch schon längst ihr Faible als jugendliche Schwärmerei abgetan haben.
Die Gothic-/Electro-Szene stagniert in ihrer Entwicklung. Wer für diese These Belege wünscht, sollte sich einfach mal "Body Census" anhören.
Gegen den Tornado des Debüts verkörpert dieses Album trotz aller Härte lediglich ein laues Modern-Metal-Lüftchen.
Selten passten Artwork und Titel so sehr zu der Musik eines Albums wie beim neuesten Machwerk der Florida-Death-Institution: Wilde Rifforgien und derbe Schreie vermengen sich mit aufblitzenden, mystisch klingenden Melodiefragmenten zu einer brodelnden Mixtur, die einem die Birne im Nullkommanix in Flammen setzt.
Statt sich konsequent einen eigenen Stil zu erarbeiten, füllen OMNIUM GATHERUM beliebig wirkende Zutaten aus allen möglichen Genres zwischen Death Metal, Gothic und Prog in einen großen Kessel, rühren das lauwarme Ganze einmal fix um und hoffen dann, dass daraus ein akustischer Zaubertrank entsteht.
Wo andere Düsterbands die Bombast-Brechstange und aufgesetzten Gesang auspacken, zupft Mick Moss unprätentiös ein paar Akkorde und lässt seine Melodien den Weg unter die Haut suchen, finden und dort ihre Wirkung entfalten.
Es gibt Alben, die entstehen, weil ein paar Typen bei ein paar Bierchen zehn, elf Songs schreiben und aufnehmen. Und es gibt Alben, die entstehen aus der künstlerischen Vision eines getriebenen Musikers, dessen höchstes Ziel es ist, Musik, Texte und Artwork zu einem einzigen großen Gesamtkunstwerk zu verbinden – wie Industrial-König Trent Reznor.
Wo andere Gothicmetal-Bands Verstecken im Dunkeln spielen, erreichen die Genrebegründer PARADISE LOST die Abgründigkeit einer Edgar Allen Poe-Geschichte und eine enorme emotionale Tiefe, die ihresgleichen sucht.
Man wundert sich darüber, dass den REVOLTING COCKS ein kleines Hit-Album gelungen war, das sie so sehr entstellt hatten, dass es erst diese Remixe gebraucht hat, um das ganze Potenzial aus "Cocked And Loaded" herauszuholen.