Den Weggang von Bassist und Leidensgenosse Duncan Patterson hat Mick Moss musikalisch absolut problemlos verkraftet. Das machen schon die ersten Klänge von Redemption klar. Wehmut entspringt den kargen und doch atmosphärisch so dichten Klängen, wie es schon immer das Markenzeichen von ANTIMATTER war. Weitere Hauptdarsteller: Melancholie, Verzweiflung und Enttäuschung. Setzte Mick in der Vergangenheit gelegentlich elektronische Hilfsmittel wie etwa Loops ein, um diese düstere Gefühlspalette zu erzeugen, so bedient er sich auf Leaving Eden vermehrt der verzerrten E-Gitarre, was für eine wärmere Grundstimmung sorgt, ohne an Finsternis einzubüßen. Verstärkung erhält Mick erneut aus dem ANATHEMA-Lager: Danny Cavanagh lässt die Sologitarre vor Leidenschaft nur so kochen und steuert einige der grandiosesten Melodien seiner Karriere bei. Doch Leaving Eden ist weit mehr als nur ein kleines Trostpflaster für die lange Wartezeit auf ein neues ANATHEMA-Werk. Mick Moss hat eine ganz eigene, äußerst getragene musikalische Sprache gefunden, in der er tiefen Gefühlen mittels unpathetischer Akustikgitarren und seiner zwischen Schmerz und Desillusion pendelnder Stimme unendlich viel mehr Ausdruck verleihen kann, als Worte es je könnten. Wo andere Düsterbands die Bombast-Brechstange und aufgesetzten Gesang auspacken, zupft Mick Moss unprätentiös ein paar Akkorde, verpackt seine Gedanken in wenige, griffige Formulierungen und lässt seine Melodien den Weg unter die Haut suchen, finden und dort ihre Wirkung entfalten. Todtraurig und wunderschön…
Veröffentlichungstermin: 13.04.2007
Spielzeit: 47:46 Min.
Line-Up:
Mick Moss – Gesang, Gitarre, Orgel, E-Piano
Label: Prophecy
Homepage: http://www.antimatteronline.com
Tracklist:
Redemption
Another Face In A Window
Ghosts
The Freak Show
Landlocked
Conspire
Leaving Eden
The Immaculate Misconception
Fighting For A Lost Cause