PUNK! [Metal Movie Madness]

(Originaltitel: SLC Punk) – God bless America… they´re going to need it.

(USA 1998)

Drama

mit Matthew Lillard, Til Schweiger, Michael Goorjian, u.a.

Regie: James Merendino

Spielzeit: 98 Minuten

Story: PUNK! schildert die Lebensphilosophie von Punker Stevo in Salt Lake City des Jahres 1985. Stevo selbst erklärt den Zuschauern voller Stolz die Zusammenhänge von Anarchie, Musik, der Szene, PseudoPunks und seiner restlichen Umwelt. Alle Elemente in seinem Dasein, sein Lebensinhalt, seine Kumpels, seine Einstellung und sein täglicher Kampf gegen das System werden nacheinander vorgestellt. Hört sich langweilig an, oder? Aber PUNK! ist kein herkömmlicher Film. Stevo und seine Kumpels, allen voran Bob, sind Freaks inmitten des erzkonservativen schnarchigen Utahs. Letztendlich kämpfen sie auf verlorenem Posten gegen ihre Eltern, die Spießer, das Reagen-System und das Erwachsenwerden an sich. Ihre eigene Philosophie hat keine Zukunft. Die unzähligen Episoden ihres Lebens (absoluter Kult: der Biereinkauf im benachbarten Wyoming) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Stevo an sich selbst zweifelt. Seine Freunde (unter ihnen Til Schweiger als total durchgeknallter Kapitalist) wenden sich ab, um ihr eigenes Leben zu leben. Sein persönlicher Punk hat keine Zukunft. Also, was nun?

Comment: Dieser Film ist ein Puzzle, ähnlich wie Pulp Fiction. Es ist ein Freakfilm mit kleinen witzigen Sternstunden, etwas Langeweile aber viel Potenzial zum Nachdenken. Da Punk! 1985 spielt, gibt´s richtigen Punk zu hören, statt irgendwelchen Pop Punk der Endneunziger aus der Zeit, in der er gedreht wurde. Zur Musik des Films gehören u.a. die Dead Kennedys, die Ramones, Minor Threat, Blondie, etc.. Der Soundtrack ist durchaus kaufenswert. Matthew Lillard, bekannt aus „Scream 1“ und „Senseless“ verkörpert Stevo. Die Rolle als schlaksigen „Überzeugungs-Punk“ nehme ich ihm allerdings nicht ab, wie sich am Ende der 98 Minuten in der Story auch bestätigt. Das Finale hätte auf jeden Fall prägnanter sein können, so der erste Eindruck nach der Premiere.

Letztendlich deckt Punk! die Widersprüche in der Lebensweise „Punk“ auf. Wo liegt der Unterschied zwischen Mode und Rebellion? Hat die Chaostheorie eine Zukunft? Was bringt Gewalt und Anarchie? Wer sich heute als Punk bezeichnet, dürfte Probleme mit diesem Film bekommen, immerhin müssen Punker einige Kritik einstecken. Über Authentizität kann und will ich als Metalhead nicht entscheiden. Schaut´s Euch an!

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