Die Geister der Titanic (IMAX 3-D!)

Fünf Jahre nach seinem Blockbuster taucht James Cameron mit Technik vom allerfeinsten zum Wrack der Titanic hinunter – und fährt mit kleinen Kamerarobotern ins Wrack hinein. Ein dokumentarisches Abenteuer in 3-D für die Imax-Tempel dieser Welt!

Das nennt man Recycling! Unterlegt mit Szenen aus seinem oscarprämierten Blockbuster „Titanic“ lässt James Cameron 4000 Meter unter dem Meer die Geister tanzen – und haucht dem Mythos am Meeresgrund mit modernster Kameratechnik neues Leben ein.

Sein Tauchgang zum Grab der Titanic schöpft die Möglichkeiten des 3-D-Mediums voll aus, das cineastisch gesehen noch immer ein Dasein als bessere Jahrmarktattraktion fristet. Einziges Manko dieses faszinierenden Filmdokuments ist die Tonspur, die ungefähr so dezent geraten ist wie die der kultig-schlecht synchronisierten US-Verkaufsshows spät nachts im Fernsehen. Wie sagte der Tod in Monty Python’s „Sinn des Lebens“ so treffend? „Ihr Amerikaner könnt immer nur reden und reden!“ Weniger wäre hier mehr gewesen, zumal das atemberaubende Bildmaterial aus dem Inneren des Schiffswracks in geschickter Kombination mit den vielen erläuternden Trickmontagen für sich alleine spricht. Da hätte es auch keine dramaturgische Spannungshilfe nach Hollywood-Muster gebraucht (einer der beiden Kamerabots geht verloren und wird aus dem Wrack gerettet). Nichtsdestotrotz: Wer ein Imax-Kino in seiner Nähe hat, sich für das größte zivile Schiffsunglück der Geschichte interessiert und auf fiktive Knutschereien am Bug gerne verzichtet, kommt an diesem wertvollen Forschungsbeitrag kaum vorbei.

(Beim Pressetermin im unterirdischen Nürnberger Imax-Kinopalast lief nach der Vorstellung leise Deep Purples Child In Time – zum Weinen schön! 🙂

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