MASTODON: The Workhorse Chronicles [DVD]

Eine Fülle an großartigem Material, MASTODON on stage und hinter den Kulissen satt – hiervon wird kein Fan enttäuscht sein.

Nomen est omen. Wer über die letzten Jahre MASTODON, ihre Entwicklung, ihre Ambitionen, ihr ganzes Werk verfolgt hat, weiß dass die wirklich Arbeitspferde sind. Deshalb der verdiente Plattenvertrag beim Major Warner Music, deshalb das stete Wachstum der Band aus Atlanta. Und weil sie pro Jahr gut acht Monate auf Tour sind und permanent miteinander abhängen gibt es auf ihrer ersten DVD The Workhorse Chronicles verdammt viel zu begutachten.

Herzstück der über dreistündigen DVD ist das ausführliche Live-Kapitel mit 28 Livedarbietungen. 28 Songs, von den ersten Shows bis hin zu großen Auftritten der letzten Tourneen. In mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge angeordnet gibt es zunächst ganz frühe Schnappschüsse, noch mit anderem Sänger. MASTODON als Quintett, das hat Seltenheitswert. Die Qualität der alten Hämmer ist zwar nicht gerade weltbewegend, vor allem im Bereich der Bildqualität, aber ich habe schon viel schlechtere Aufnahmen gesehen. Man hört und sieht alles, was man sehen und hören muss und die Songs kommen ziemlich gut und intensiv rüber. So richtig imposant wird es aber erst, wenn MASTODON die großen Bühnen zerlegen, wie etwa Mother Puncher das auf dem With Full Force 2005 mit vielen Kameras und einer mörderischen Anlage mitgeschnitten wurde. Auch groß, March of the Fire Ants, Where Strides the Behemoth, Workhorse und Island. Das in einem kleinen Club aufgenommene Ol´e Nessie hingegen wirkt perfekt. So richtig intim, da fühlt man sich als wäre man mittendrin.

Beeindruckend ist es zu sehen, wie die Bühnen gewachsen sind und wie die Live-Performance sich verbessert hat. Zu einer richtigen Macht sind MASTODON geworden, das war mir zwar schon viel eher klar, aber hier wird deutlich was da alles dahinter steckt. Die neueren Aufnahmen wie Naked Burn, Seabeast und Blood and Thunder bergen ebensoviel Herz und das gleiche Bauchgefühl wie etwa Thank You for This – nur das alles etwas professioneller anmutet. Besonders schön sind die Mitschnitte der Leviathan US-Tour anzusehen, gerade Hearts Alive lässt vor Begeisterung das Blut in den Adern gefrieren. Hier gibt es in knapp zwei Stunden fast alle Songs der drei MASTODON-Phasen zu Hören: Lifesblood respektive Call of the Mastodon, Remission und Leviathan. Ich denke nicht, dass auch nur ein Fan von dieser geballten Ladung Konzertmitschnitte enttäuscht sein wird. Im Gegenteil: So ein Abschiedsgeschenk sollte jede Plattenfirma ihren davonziehenden Stars machen.

Um auch endgültig zu untermauern, dass hier value for money geboten wird, haben sich auf der DVD eine Fülle von Interviews angesammelt, in denen MASTODON einerseits viel Quatsch labern und sich wie die Kinder aufführen – sonst wären sie ja keine Metalband – andererseits aber auch interessante Details preisgeben. Zum Beispiel Gitarrist Bill Kellihers Kaufsucht im Bereich der Spielwaren. Erläuterungen zur Gründung, ehemalige Bands, der komplett nach Furzen stinkende Tourvan Fart Mobil bieten Stoff für sehr unterhaltsame und kurzweilige 45 Minuten. Abschließend findet sich auf dieser DVD noch ein Kapitel mit den Videos zu March of the Fire Ants, Iron Tusk und Blood and Thunder die allesamt sehr gelungen sind und in Sachen Heavy Metal-Videoclips zu Creme de la Creme gehören, keine Frage. Zu jedem Clip gibt es noch ein kurzes Making of, so dass der Fan nach dieser Abendfüllenden DVD beruhigt einschlafen kann.

Wirklich, hiervon wird kein Fan enttäuscht sein, die Fülle an hochkarätigem Material ist gigantisch, gerade der Live-Sektor ist eine kleine Reise durch die Zeit, an der man freundlicherweise teilhaben darf. Nach dem eher verkorksten Call of the Mastodon machen Relapse wieder Boden gut und zeigen, dass sie es Ernst meinen und den Fans mehr bieten wollen, als andere Plattenfirmen. Daumen hoch für diese DVD, Kaufempfehlung wird hierfür dringend ausgesprochen. Und nun freuen wir uns alle gemeinsam auf das kommende Album der ungekrönten Könige des modernen Metal.

Veröffentlichungstermin: 27. Februar 2006

Spielzeit: 182:36 Min.

Line-Up:
Troy Sanders – Vocals, Bass

Brent Hinds – Guitar, Vocals

Bill Kelliher – Guitar

Brann Dailor – Drums

Label: Relapse Records

Homepage: http://www.mastodonrocks.com

Tracklist:
Live Performances:

1. Deep Sea Creature

2. Slickleg

3. Thank You for This

4. Call of the Mastodon

5. Shadows that Move

6. Battle at Sea

7. Hail to Fire

8. We Built This Come Death

9. Welcoming War

10. Burning Man

11. Crusher Destroyer

12. March of the Fire Ants

13. Mother Puncher

14. Ol´e Nessie

15. Trainwreck

16. Trampled Under Hoof

17. Trilobite

18. Where Strides the Behemoth

19. Workhorse

20. Megalodon

21. Aqua Dementia

22. Blood and Thunder

23. Hearts Alive

24. I Am Ahab

25. Iron Tusk

26. Island

27. Naked Burn

28. Seabeast

Interview Footage:

1. Introduction to MASTODON

2. Profiling MASTODON

3. Pre-MASTODON

4. Formation of MASTODON

5. MASTODON Enviroment

6. Roar of MASTODON

Music Videos:

Creating the Videos

March of the Fire Ants

Iron Tusk (uncensored)

Blood and Thunder

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