THE LOCUST live: 15. September 2003, K4-Zentralcafé

Lust auf ´ne schnelle Nummer in der Gummizelle? Der gnadiator war bei THE LOCUST – und fand´s nicht so prickelnd…

Eigentlich eine witzige Geschichte: Vier Typen werfen sich in schicke Insektenkostüme und legen los, dass man glauben könnte, man habe seinen Kopf zur Hauptverkehrszeit in einen frischen Ameisenhaufen gesteckt. Heiderzacken, was für ein Krach!

The Locust stehen für Chaos pur: Ultrabrutale, oft nur wenige Sekunden lange Eruptionen irgendwo im Niemandsland zwischen Grindcore, Free Jazz, ElectroNoise und statischen Störgeräuschen. Schnell, schräg, laut, kaputt – auch hier lautet die oberste Regel „Don’t Try This At Home“! Trotzdem bleiben The Locust in einer Liga mit fröhlich-lärmenden Kollegen wie Melt Banana, Nasum oder Napalm Death vergleichsweise stumpf.

Bei seinem einzigen Gastspiel in Süddeutschland hinterlässt der schwer stylische Hardcore-Vierer aus San Diego außer der netten Heuschreckenoptik nicht viel Eindruck. Nach zwanzig Minuten ist die Verfallsdauer der autistischen Ultra-Prügelnummer deutlich überschritten, konsequent ist zehn Minuten später dann auch Schicht im rappelvollen K4-Zentralcafé. Fazit nach der schnellen Nummer in der Gummizelle: Toll war’s nicht, aber darum geht es bei derartigen Aktionen ja selten. Lärmfetischisten und solche, die es werden wollen, dürfen sich jedoch schon mal den nächsten Gehörgangmassakertermin vormerken: Dienstag, 28. Oktober. Dann knüppeln sich an gleicher Stelle die schwedischen Grind-Götter Nasum ins Nirwana!

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