Das ROCKTOWN-Festival gehört zu diesen typischen Underground-Festivals, die aus Leidenschaft zur Live-Musik geboren werden. Ein kleines Team hatte die Nase
voll vom metalfreien Nordhessen und veranstaltete 1999 und 2000 jeweils ein eintägiges Festival mit lokalen und auch schon etwas bekannteren Bands. 2001 zog
man aus organisatorischen Gründen auf die Biberkampfbahn, einem Sportgelände, das wirklich gut für ein Festival geeignet ist. Der neuen größeren Location
entsprechend war eine Menge an Mehrarbeit angesagt, der das kleine Team kaum gewachsen war. Zudem blieb der Zuschauerandrang hinter den Erwartungen zurück und
frustriert gaben die Jungs auf. 2002 musste ohne das ROCKTOWN auskommen. Aber wie es sich für echte Freaks gehört, konnten Jens “Kutte” und seine Kollegen
ihre Idee nicht einfach so sterben lassen. Und das ist gut so, immerhin kann das Team voller Stolz darauf hinweisen, als Erste 2001 die damals nur in der
Doom-Szene bekannten THUNDERSTORM aus Italien eingeladen zu haben und damit schon früh einen Meilenstein in ihrer Geschichte geschaffen zu haben. Daher
ließen es die Jungs so richtig krachen und planten gleich ein zweitägiges Open-Air, welches am 11. und 12. Juli auf der Biberkampfbahn in Bebra (nahe
Bad Hersfeld) stattfand.
Als Nachzügler des THUNDERSTORM-Clans kamen wir nach 300 km Autobahn leider erst spät an, nachdem uns einige Open-Air-Schilder erstmal zu einem zwei Orte
weiter stattfindenden Hip-Hop-Open-Air geführt hatten, wusste gar nicht dass es so was gibt! Zum Glück konnte uns ein rüstiger Rentner den rechten Weg
weisen. Bei der Ankunft wurden wir schon positiv überrascht. Es gab reichlich Parkplätze, die Leute in den Organisationshäuschen waren gut gelaunt, und das
Festival-Gelände angenehm klein und überschaubar. Auch vom hinten gelegenen Getränkestand konnte man alles bequem verfolgen, vor der Bühne war aber auch
noch nicht viel los.
Das lag aber sicher nicht an der ersten Band, die wir geboten bekamen (die ersten zwei Bands hatten wir leider verpasst). BLAG COBRA aus dem nahegelegenen
Kassel begrüßten uns mit lockerflockig vorgetragenem hartem Rock mit starken MOTÖRHEAD-Anleihen zu deren Rock’n’Roll-Phase. Kein Metal, aber ausreichend hart,
um die ersten Leute neugierig vor die Bühne zu locken. Die Songs, die wir noch mitbekamen wie “Light wolf”, “To be there”, “A single day”, News from the cold”
und “Theory” kamen rotzig rüber und brachten genug Power, um das Publikum zu begeistern und kräftig Applaus zu bekommen, was wiederum von den Jungs auf der
Bühne mit viel Spielfreude und einer sympathischen Ausstrahlung belohnt wurde. Ich denke, BLAG COBRA haben auch noch eine Zugabe gespielt, während ich meine
Runde drehte, um hier und da ein Schwätzchen zu halten.
Dann war es Zeit für THUNDERSTORM, die wieder eingeladen wurden, um Bebra in Grund und Boden zu doomen. Wer die News bei Vampster gelesen hatte (tun wir das
nicht alle?), dass am Wochenende vorher der zweite Gitarrist Sandro die Band verlassen hatte, war natürlich besonders neugierig, wie sich Fabio, Omar und
Attilio als 3-Pack schlagen würden.
Wie immer waren THUNDERSTORM über jeden Zweifel erhaben, als sie mit “Reality” und “Inside me” loslegen, ist alles klar. Alle Zuschauer stehen begeistert vor
der Bühne und Omar und vor allem Fabio nutzen die Bühne voll aus. Sicher ist bei der Band anfangs eine leichte Unsicherheit zu erkennen, aber bei den
positiven Reaktionen des Publikums ist das schnell vorbei und Mainman Fabio genießt es sichtlich im Mittelpunkt zu stehen. Die fehlende zweite Gitarre lässt
Fabio zudem auch viel mehr Freiraum seine tolle Stimme zu entfalten. Sicher ist der Sound nicht mehr so kräftig und druckvoll, dafür kommt Fabios fast
originaler BLACK SABBATH-Sound viel mehr zur Geltung und verleiht den Songs wie “Parellel universe”, dem umjubelten “Witchunter tales” und “Unchanging words”
einen wunderbaren 70er Oldschool-Doom-Touch. Spaßvogel Attilio verprügelt das Schlagzeug, dass es einem richtig Leid tun kann, nur Omar wird heute etwas
ausgebremst. Der kleine Basscombo ist seinem Aktiv-Bass nicht gewachsen und zerrt und scheppert, dass auf der Bühne überhaupt nichts zu hören ist. So müssen
wir heute auf Omars ganz eigene Art des Doom-Dancing leider verzichten. Dem Publikum ist das egal, es feiert die Songs und beobachtet fasziniert Fabios
Star-taugliches Stageacting. Es gibt “Star secret”, und plötzlich ist Schluß mit lustig, der Basscombo gibt auf und versagt hartnäckig seinen Dienst. Ein
Technikcheck bringt keine Lösung, anscheinend ist der Combo (zum Glück) mit einer selbstabschaltenden Endstufe gesegnet, Omar hätte ihn sonst sicher ins
Nirvana gedoomt. Groß war natürlich die Enttäuschung bei Band und Publikum, dass diese überzeugende Show so schnell wieder vorbei war.
Mehr als gespannt war ich, ob die Euphorie bei den END OF GREEN-Liveshows bei uns im Schwabenländle, wo ich sie schon oft sehen durfte, auf dem Heimvorteil
aufbaut oder ob sie auch weit weg von den heimischen Fans meine hohen Erwartungen erfüllen können. Bei meinen kurzen “Weißt Du wer jetzt kommt?”-Spielchen
wurde schnell klar, dass kaum jemand diese Band kannte. Keiner, wahrscheinlich nicht mal die Veranstalter, wusste, dass sie nun eine der intensivsten Bands der
Szene überhaupt erwartet. Da stehen sechs grundverschiedene Männer auf der Bühne, jeder charismatisch mit starker Bühnenpräsenz. Da kann man als Zuschauer
nicht einfach bequem auf den Sänger schauen. Man weiß nie, wem man gerade zusehen soll, weil jeder ein Teil des Ganzen ist, jeder für sich ist sein eigener
Mittelpunkt und fasziniert andere Menschen im Publikum als seine Kollegen. Eine optisch interessantere Band fällt mir auf Anhieb echt nicht ein. OK,
Sänger/Gitarrist Mike hatte wieder mal nicht gerade gute Laune und gab sich wortkarg und muffelig. Aber der Mann soll uns ja nicht zum Lachen bringen, er
soll uns mit seiner Stimme je nach Wahl glücklich oder tieftraurig machen. Der Rest der Jungs war wieder gut drauf und es machte mir besonders Spaß
Schnarchnase Matze zuzuschauen, wie er auf dem Schlagzeug rumwirbelt. Also doch alles beim Alten, man wusste wieder nicht, wen man beobachten sollte, weil
Jeder der Greenies ein Blickfang war.
Aber END OF GREEN sind ja zu mehr als nur zum Anschauen da, und die Songauswahl ist vom Feinsten. Vorgetragen mit dem gnadenlosen Druck von drei Gitarren
stehen die Songs der aktuellen Scheibe “Last night on earth” im Vordergrund, “Tormentad sundown”, “Evergreen”, Highway 69″, “Tragedy insane”, “Melanchoholic”
und als Schlußtrack “Emptiness/Lost control” zogen das Publikum voll in ihren Bann, überall war Bewegung. Nur mitsingen konnte kaum wer, es kannte ja kaum
wer die Stücke und konnte/musste sich einfach der Atmosphäre der Lieder hingeben. Es gab ein paar Oldies von “Infinity” (“Away” und als erste Zugabe
“Left my way”) und reichlich Stücke von “Songs for a dying world” wie “Motor”, “Only one”, “Everywhere”, “Godsick” und als zweite Zugabe “Mirror”. Entweder
haben die Jungs diesen Song gnadenlos ausgedehnt oder sie haben wahrscheinlich noch “I hate” gespielt. Der einzige Kritikpunkt war die Frechheit, nicht
meinen Lieblingssong “Downfall” zu spielen!
Klare Sache, diese Band gehört auf die großen Bühnen dieser Welt. Aber zum Glück werden sie diesen Status in Zeiten, wo “Superstars” im Fernsehen produziert
werden und nicht auf der Bühne, wo die Industrie uns mit Schrott nach dem Preis-Leistungs-Prinzip zumüllt, kaum erreichen. So bleiben uns schweißtreibende
intensive Konzerte wie dieses heute möglichst auf ewig erhalten. END OF GREEN waren trotz der Doomgötter THUNDERSTORM ganz klar ein würdiger Headliner!
Leider war für mich Freitagnacht schon Schluss, da am Samstag der nächste THUNDERSTORM-Gig beim HEADBANGERS OPEN AIR angesagt war. Schade, denn die tolle
familiäre Atmosphäre hätte ich gern noch einen Tag mehr erlebt.
Nicht verschweigen sollte man die zwar wenigen, aber recht sauberen Klos, als Festivalbesucher ist man da ja sonst Anderes gewohnt. Positiv überrascht war
ich auch vom Festivalfutter. Es gab nur einen kleinen Essenswagen, aber was es da so gab war echt lecker, so knusprige Pommes hab ich noch auf keinem
Festival bekommen. Die Preise fürs Essen und Trinken waren ebenfalls mehr als okay, und die komplette Crew inklusive der Leute im Essens-und Getränkestand
war freundlich und immer gut drauf! (WOSFrank)
Nun ja, da unser lieber WOSFrank das ROCKTOWN AIR schon so früh verlassen musste, bleibt mir ja nichts anderes übrig, als meinen frühen Ruhestand in der
schreibenden Zunft kurzzeitig zu unterbrechen und wieder für Vampster in die Tasten zu hauen.
Da wären vorerst die zwei Combos, die den Reigen am Freitagabend einläuteten. Die Opener MY COLD EMBRACE aus Kassel spielen nach eigenen Angaben
“schnellen und melodischen death-black-thrash-speed-cock-rotz-fotzen-metal-core”.
Wie üblich übersetzen wir das für den Otto-Normal-Metalhead pauschal in
Melodic Death Metal mit einer gehörigen Portion Andersartigkeit. Nachdem die fünf Freaks viele Gigs und sogar eine Tour mit den Dänen von WITHERING SURFACE
und INIQUITY durchgezogen haben, glänzten sie auf dem R:O:A mit überzeugender Spielfreude und fast schon professioneller Routine. Erstaunlich, wenn man
bedenkt, dass kurz vor dem Gig ein Line-up-Wechsel an der Gitarre stattfand. Der neue Gitarrero und Musikstudent Timo hatte gerade vier Proben, um sich die
speedigen Songs mit solch klangvollen Namen wie “Zwelch”, “Abacus” oder “Past Forward” drauf zu tun. Eigentlich schade, dass MY COLD EMBRACE bereits so früh
verheizt wurden. Aber bei dieser Spielfreude lässt der nächste Gig bestimmt nicht lange auf sich warten.
Der EXPLOSIVE NOISE CLUB sollte an zweiter Spielposition die Crossover-Fraktion unter den Festivalgästen befriedigen. Wie überall auf dieser Welt ist auch
in Nordhessen jeder Musikgeschmack vertreten, und das ROCKTOWN OPEN AIR fungiert quasi als Schlüssel, um wirklich jedem Stromgitarren-Fanatiker egal welcher
Couleur seine Lieblingsmusik zu präsentieren. Der Club, kurz ENC, ist in diesem Stil das Aushängeschild No.1 in dieser Region und hat durch seine Tightness
und Chilipeppers-Mentalität u.a. vor nicht allzu langer Zeit einen großen Nachwuchswettbewerb gewonnen. Bei diesem Gig konnte das Sextett allerdings nicht
überzeugen. Entweder lag das an den wenigen Supportern vor der Bühne, am Tageslicht oder am Spannungsfeld innerhalb der Band (die zwei Sänger stiegen kurz
nach dem Auftritt aus). Selbst ihre Hits wie “Magnum” und “Born With A Raised Fist” konnten nicht wirklich zünden. Die Band hat sich mittlerweile
entschlossen, weiterzumachen und auf Sängersuche zu gehen. Vielleicht können sie im neuen Line-up an alte Glanztaten anknüpfen oder sie sogar übertreffen.
Viel Glück!
Nachdem ich Frank zu seinen Reviews eigentlich nichts weiter beipflichten kann, wechseln wir sogleich zum Samstag. Der zweite Festivaltag fing damit an, dass
ich mich um 9.00 Uhr morgens aus Schlafsack und Auto pellte, um THUNDERSTORM auf die Reise zum HEADBANGERS OPEN AIR zu schicken. Die Italiener hatten die
Nacht im Proberaum der lokalen Rotzrockband THE NO NOTES verbracht. So ganz ohne Rock’n’Roll-Abenteuer genehmigten sie sich ganz brav auf den
bereitgestellten Matratzen eine gehörige Portion Schlaf. Entgegen meinem Befinden sahen sie dementsprechend fit aus für den Gig beim H:O:A, und nach dem
Frühstück bei McDonalds ging es für sie weiter in Richtung Hamburg. Damit war Kapitel 2 der hoffentlich fortgesetzten Saga “ROCKTOWN meets THUNDERSTORM”
vorüber.
Bei meiner Rückkehr brutzelte bereits das Frühstücksfleisch vor den Zelten und Autos der Camper. Der Bierwagen öffnete seine Pforten, und ein entspannter
Festivalnachmittag nahm seinen Lauf. Für viele vielleicht ein wenig zu entspannt, denn die Bands sollten erst wieder ab 19 Uhr lärmen, und so zog sich der
Tag für einige Besucher wie Kaugummi. Erlösung schaffte da Till Burgwächter, der mit seiner Heavy Metal-Satirelesung im Bierzelt für viele Lacher sorgte
und auch sogleich die Reste der Erstauflage seines Buches “Juhr Gait To Hewwi Mettäl” an den Mann/die Frau brachte. Für nächstes Jahr ist übrigens für
Samstag Nachmittag eine Freibühne geplant, auf der sich so mancher Nachwuchskünstler unbürokratisch austoben kann und für Kurzweile sorgen wird.
DON’T aus Seesen im Harz waren dann die Opener des Livekonzerts. Die Harzer Rocker hatten den Nachwuchswettbewerb beim ROCK HARZ OPEN AIR gewonnen und
durften sich nun als Preis beim R:O:A-Gig austoben. Das machten sie auch, erstaunlich hart, aber mit der gehörigen Portion Humor. So fungierte u.a. ein
kleines sprechendes Spielzeug als (Ersatz-)Leadsänger. Überhaupt waren die Thrash-Death-Hardcorler erstaunlich locker drauf und bestens gelaunt. Selbst
wenn mir die Musik nicht sonderlich zusagte, einfach zu eintönig vor sich hin trümmerte, sammelten die Musiker Bonuspunkte aufgrund der Freude, die sie in
ihre Performance brachten.
Als zweite Band enterten BELGARION aus Kassel die Bretter. Aufmerksamen Vampster-Lesern keine Unbekannten mehr, machten sie das, was sie schon immer am
Besten konnten: grooven! Rhythmusstarke Riffs in der Endlosschleife, tiefer entspannter Gesang mit Hang zum zeitweisen Ausrasten und natürliche Coolness,
dies sind nach wie vor die Stärken der Combo. Leider waren es wie bei DON’T nur ca. ein Dutzend Fans, die den wahren Fancrowd ausmachten. Der Rest der
Besucher schaute aus sicherer Entfernung zu, ohne jedoch wenigstens das Fußwippen unterlassen zu können. Nach 45 Minuten war die immer noch aktuelle EP
namens “Hopelessness” aufgebraucht und durch einzelne neue Stücke erweitert.
Auf einmal stürmte erstaunlich viel Iro-tragendes Volk vor die Bühne. Punkrock war angekündigt, und NEVERMIND aus Schlitz sind da alte Hasen im Geschäft.
Ich hab keine Ahnung, wie lange es diese Band schon gibt. Sicher ist nur, dass sie seit Jahren unermüdet Livegigs spielen und sich so eine beachtliche
Fanschar aufbauen konnten. Fernsehauftritte und Festivalgigs in der gesamten Republik sind an der Tagesordnung, und trotzdem hat sich das Trio so viel
Credibility erhalten, nach dem Gig mit den Fans bis zum Absturz zu feiern. Leider konnte ich nur den letzten Song, die Bandhymne “Nevermind” vor der Bühne
genießen. Dabei blickte ich jedoch nur in freudestrahlende und erschöpfte Gesichter und wusste, dass die Combo einen guten Job hingelegt hatte.
BURDEN OF GRIEF sind selbst ROCKTOWN-Fans. Bereits im Jahr 2000 veredelten sie das ROCKTOWN OPEN AIR und erzählten noch wochenlang von diesem
gelungenen Gig. Sie waren gleich Feuer und Flamme, als ihnen das Angebot auf den Tisch flatterte, noch einmal bei ROCKTOWN aufzutreten. Dementsprechend
euphorisch erklommen sie die Bühne und wurden von einer zahlreichen Fan-Meute empfangen. Selbst Bandkenner sprachen nach dem Konzert von einem der besten
Gigs der Bandgeschichte. Besonders Frontmann Mike hat an Brillanz gewonnen, agierte publikumsnah und energiegeladen. Die Gitarrenfront stand dem in nichts
nach, und so manchem Gitarristen unter den Fans fiel die Kinnlade herunter. Da machte es eigentlich nur noch wenig, dass während der Show einer der
Pyroeffekte fast eine Monitorbox abfackelte. BURDEN OF GRIEF überspielten diesen Fauxpas überaus routiniert und hinterließen bei mir einen Eindruck, der
mich zweifeln ließ, ob die Headliner DARK AT DAWN das noch toppen könnten.
Zu Beginn der DARK AT DAWN-Show wackelten zwei seltsame Gestalten auf die Bühne. Weiße Ganzkörper-Leibchen, rote Westen, alberne schwarze Hüte und die
entsprechende Körperfülle…. das sollten doch nicht etwa….oder doch? Richtig! Die WILDECKER HERZBUBEN, aus dem nur ca. 12 km entfernten Wildeck. Naja,
nicht wirklich, aber zumindest ihre schwermetallischen Pendants, seitdem als “Herzberger Wildbuben” verschrien. Hinter diesem Pseudonym verbargen sich zwei
beinharte ROCKTOWN-Crewmembers, die sich dank ihres Kampfgewichts diesen Gag nicht nehmen ließen und DARK AT DAWN spektakulär von der Bühne aus ankündigten.
Und das Aushängeschild in Sachen Metal aus dem Harz würdigte es mit einem wirklich genialen Konzert. Bewaffnet mit den zwei Ex-Gitarristen Florian Schröder
und Matthias Majkowski, bot das Trio Buddy Kohlrausch, Thorsten Sauerbrey und Michael Lowin einen bunten Querschnitt aus ihrer zehnjährigen Karriere.
Besonderes Augenmerk legte die Combo dabei auf diverse neue Stücke des kommenden Longplayers “Of Decay And Desire”, die relativ maidenlastig sehr gut im
Ohr hängen blieben. Nicht fehlen durften natürlich die zwei mittlerweile legendären Coverversionen von “DonÕt Pay The Ferryman” (CHRIS DE BURGH) und
“Out In The Fields” (GARY MOORE/PHIL LYNOTT). Das Publikum ging bei jedem Song euphorisch mit, was bei den mittlerweile etwas gelüfteten Reihen zu
nachmitternächtlicher Zeit wirklich erstaunlich war. Die Professionalität, die DARK AT DAWN an den Tag legen und die Souveränität, mit der die redefreudige
Frontmähne Buddy die Fans anheizt, haben ihre Wirkung gezeigt. Die Band schöpfte nach immer neuen Aufforderungen des Publikums ihren Liveset bis zur letzten
Note aus und so war es schlussendlich nur passend, dass ein drohender Anruf der Polizei wegen Anwohnerbeschwerden nach dem letzten Song den Reigen um
ca. 1:30 Uhr endgültig beendete.
Damit war auch der finale Hammer für das ROCKTOWN OPEN AIR gefallen, und die durchschnittlich ca. 350 Fans pro Tag konnten von einem genialen
Konzertwochenende sprechen. Die vielen positiven Resonanzen, nicht nur auf der Internetseite www.rocktown.de verpflichten die Organisatoren geradezu, im
nächsten Jahr weiterzumachen. Hoffentlich mit noch mehr Besuchern und ähnlich genialen Bands.
(Jens Koch)
Fotos von END OF GREEN und THUNDERSTORM: WOSFrank
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