ARMORED SAINT in der Werkstatt, Köln am 11.August 2011

Saints will conquer Cologne! Da sind wir natürlich am Start!

Das einzige, was noch seltener ist als eine ARMORED SAINT-Tour, ist wohl ein ARMORED SAINT-Album. Mein Glück, dass unter den genau zwei Städten in Deutschland die auf dem Programm standen auch Köln war. ARMORED SAINT vor meiner Haustür? Keine Frage, dass ich da hin muss. Und wie sehr sich die Fans der Band über die Möglichkeit freuen, mal wieder ein Konzert von ARMORED SAINT zu erleben sah man daran, dass die Werkstatt ziemlich gut gefüllt war. Bei einem solchen Ereignis fällt es eben schwer zu Hause zu bleiben. Saints will conquer Cologne!

Aber erst mal gab es noch eine Vorband. Die Jungs kamen wohl aus England, den Namen auf dem Backdrop konnte ich nicht lesen und nach wenigen Riffs war mein Interesse auch verklungen. Modernes Riffgeschrubbe mit Gebrüll, mal ehrlich, wer kommt auf die Idee so eine Band mit ARMORED SAINT auf Tour zu schicken? Damit war jedenfalls keinem geholfen. Die Band schaffte das Kunststück, dass innerhalb kurzer Zeit mehr Leute vor dem Club standen als drinnen. Klassische Fehlbesetzung, die der Band nichts gebracht und das Publikum im besten Fall irritiert haben dürfte.

Nun ja, aber auch das war irgendwann vorbei und man konnte wieder in Richtung Bühne trotten um sich einen guten Platz für ARMORED SAINT zu sichern. Diese ließen sich aber erst mal richtig viel Zeit, so dass man sich schon mal ordentlich einschwitzen konnte, denn von Klimaanlagen hat man in der Werkstatt offensichtlich noch nie was gehört. Vorne stehen und nicht bewegen reichte schon. Wie sollte das erst werden, wenn die Band spielt?

ARMORED
Ließen den Schweiß von der Decke tropfen und die Fans die Setlist mitgestalten – ARMORED SAINT

Genau so, wie ihr euch das jetzt wahrscheinlich unfreiwillig vorgestellt habt. Als ARMORED SAINT endlich mit Loose Cannon, dem Opener des aktuellen Albums La Raza loslegten und etwa anderthalb Stunden den Schweiß von der Decke tropfen ließen. March Of The Saint kam gleich als Zweites, gefolgt von Nervous Man. Hammer! Die Musiker auf der Bühne, allen voran John Bush, der stilsicher ein DFB-Shirt trug, schwitzten ebenfalls aus allen Poren. Bewegungstechnisch war die Band aufgrund der kleinen Bühne etwas eingeschränkt, legten aber trotzdem eine astreine Show aufs Parkett, während das Publikum völlig am Rad drehte. Es gibt nur wenige Bands, die mit dem Energielevel von ARMORED SAINT mithalten können, dazu zählen vielleicht DEATH ANGEL und einige wenige andere. 

Für diese Tour hatte man sich etwas besonderes ausgedacht und so kramte John Bush einige Male eine Deutschland-Karte hervor, auf der diverse ARMORED SAINT-Songs verzeichnet waren, die die Band live nicht all zu oft zum Besten gibt, oder lange nicht mehr gespielt hatte. Hierzu wurde dann immer ein Fan auf die Bühne geholt, der einen Song aussuchen und für die Dauer dieses Songs auf der Bühne verbringen durfte. So kamen wir beispielsweise in den Genuss von Human Vulture, das ich bisher noch nicht live von der Band gehört hatte. Und der Fan, der sich diesen Song wünschte, konnte die Band mit seinem Shirt von der allerersten ARMORED SAINT-Europatour beeindrucken. Da kam Joey Vera sogar vom anderen Bühnenende die zwei Meter gelaufen, um sich das Teil mal genauer anzusehen.

ARMORED
Setlist ARMORED SAINT: Loose Cannon, March Of The Saint, Nervous Man, Head On, Aftermath, After Me The Flood, Last Train Home, Dropping Like Flies, Left Hook From Right Field, Reign Of Fire, Chemical Euphoria, Human Vulture, Can U Deliver, Mad House

Vorher gab es aber noch weitere Kracher wie das Symbol Of Salvation-Trio Last Train Home, Dropping Like Flies und Reign Of Fire oder den Brecher After Me The Flood von Revelations, dem vorletzten Album der Band, inzwischen auch schon elf Jahre alt. Pay Dirt stand auch auf der Karte zur Wahl, musste sich den anderen Songs aber geschlagen geben. Mit den beiden Standards Can U Deliver und Mad House beendeten ARMORED SAINT das Konzert, welches zu den großen Highlights des bisherigen Jahres gehört. Es ist immer wieder eine Freude diese Band live zu sehen.

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