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THE HAUNTED: Liebe, Hass und Sex mit Grace Jones

Peter Dolving hat gut lachen: Pünktlich zum 10jährigen Bandjubiläum hat seine Band THE HAUNTED mit "The Dead Eye" das beste Album der Bandgeschichte veröffentlicht. Und trotzdem kann er schimpfen wie ein Rohrspatz. Aber immer mit einem Augenzwinkern, denn eigentlich ist der gute Peter der netteste und freundlichste Gesprächspartner, den man sich vorstellen kann, und hat zudem noch die schönsten Einstellungen, die in der Metalszene zu finden sind.

Peter Dolving hat gut lachen: Pünktlich zum 10jährigen Bandjubiläum hat seine Band THE HAUNTED mit The Dead Eye das beste Album der Bandgeschichte veröffentlicht. Und trotzdem kann er schimpfen wie ein Rohrspatz. Aber immer mit einem Augenzwinkern, denn eigentlich ist der gute Peter der netteste und freundlichste Gesprächspartner, den man sich vorstellen kann, und hat zudem noch die schönsten Einstellungen, die in der Metalszene zu finden sind.



Hallo Peter, ich hoffe bei dir ist alles gut. Zuallererst wünsche ich THE HAUNTED Alles Gute zum Geburtstag.

Danke, Mann. (lacht) Ja, wir steuern somit in unser elftes Bandjahr.

Vor zehn Jahren war die Welt noch in Ordnung, da war nichts von einem zwischenzeitlichen Ausstieg deinerseits in Sicht.

Korrekt, ich stieg 1996 bei THE HAUNTED ein, nach dem ersten Album, im Frühjahr 1999, verließ ich die Band und seit 2003 bin ich wieder dabei.

Ich will weder schleimen noch jemanden runtermachen, aber dein Wiedereinstieg freut mich, deine Stimme gefällt mir viel besser als die von Marco Aro.

Vielen Dank, das weiß ich sehr zu schätzen. Wirklich, danke.

Ich glaube aber, dass einige Fans Marco bevorzugt haben.

Ich weiß nicht so recht. Aber das ist typisch für die Metalszene, da heißt es: Ich mag den nicht, weil er nicht wie der andere klingt. Ich sage es dir ganz ehrlich, wenn jemand zu unserer Show kommt und sich nicht amüsiert, weil er mich oder meine Stimme nicht mag, dann sage ich nur: Fuck You. Denen ist wirklich nicht mehr zu helfen. Warum kommen die dann überhaupt? Ich persönlich bin verdammt gerne in dieser Band, ich liebe es, dabei zu sein.

Dann kommen wir mal zu eurem neuen Album. Herzlichen Glückwunsch dazu! The Dead Eye ist ein wirklich großartiges Album geworden, das viel Weiterentwicklung mit sich bringt. Deshalb denke ich, dass einige Fans, die vor allem auf Hate Song und No Compromise stehen, enttäuscht sein könnten.

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Ich liebe es dabei zu sein. Peter Dolving kann sich ein Leben ohne THE HAUNTED nicht mehr vorstellen.

Hm, da bin ich mir nicht sicher. Wenn sie wirklich zuhören, werden sie nicht enttäuscht sein.

Als ich zum ersten Mal das Album hörte, fehlten mir die schnellen Songs, aber je mehr ich mich reinhörte, desto mehr wurde mir bewusst, dass es doch einige gibt.

(lacht) Ja, es gibt viele schnelle Songs auf dem Album. Die Nummern auf dem Album sind viel durchdachter, strukturierter als zuvor, daher verstecken sich die schnellen Songs gerne mal. Ich wage sogar zu behaupten, dass auf The Dead Eye einige Nummern schneller sind als alles, was wir bisher gemacht haben. Aber darüber machen wir uns keine Gedanken.

Unfassbar ist ja, dass es scheinbar nicht sonderlich lange gedauert hat, diese Lieder zu schreiben. Ich habe euer Studiotagebuch gelesen, darin stand, dass ihr vier Songs in nur einer Woche geschrieben habt.

Nein, eigentlich hat es recht lange gedauert, das Album zu schreiben, ich glaube es vergingen zehn Monate, bis wir fertig waren. Das bezog sich aber auf die ganze Arbeit an dem Album, von der Ideensammlung bis zum fertigen Song. Wir haben uns viel Zeit genommen, um zu kommunizieren, wir haben viel geredet, den anderen Musik vorgespielt, die uns beeinflusst hat. Wir haben über das gesprochen, was wir machen wollten und warum wir es machen wollten. Wir gaben dem Album die Liebe, die es verdient hat.

Das allerdings hört man. Es ist ein großer Schritt von rEVOLVEr zu The Dead Eye. Ich denke, ihr seid erwachsener geworden und meiner Ansicht nach gehört da nun mal viel Kommunikation dazu.

Erwachsener? Ist das nun gut oder schlecht? (lacht)

Ich finde das gut.

Na wunderbar. Wir haben viel mehr Können einfließen lassen, konnten uns richtig austoben. Ich meine, allein Anders (Björler – Anm. d. Verf.) Gitarrenarbeit ist brillant.

Das ist allerdings richtig. Derart offenherzige Gitarrenarbeit hätte ich nicht erwartet, ich hätte Anders und auch Jensen eher in Richtung old-school SLAYER-Fans eingeordnet.

Nein, diese Entwicklung kam meiner Meinung nach ziemlich natürlich. Anders hat die meisten Riffs geschrieben, er war auch das kreative Hirn hinter AT THE GATES er hat… ach, ich weiß es nicht. Er ist einfach ein wirklich brillanter Musiker, ich liebe und respektiere ihn wirklich und bin froh, mit ihm arbeiten zu können. Schön war es auch, dass er sich viel Zeit genommen und mit mir an den Gesangslinien gearbeitet hat. Ohne ihn würde der Gesang auf The Dead Eye nicht so gut klingen.

Du hast vor allem deine Stimme im cleanen Bereich verbessert. Deine Stimme passt ausgezeichnet zu den dunklen, atmosphärischen Passagen. Gerade bei The Drowning und vor allem The Fallout macht das viel vom Reiz des Albums aus.

Dankeschön. Ich habe sogar The Drowning geschrieben. Ja, ich war das! (lacht)

Den ganzen Track?

Nein, das meiste. Aber immer wenn ich ein Lied schreibe, zeige ich es Anders und er überträgt es dann auf THE HAUNTED. Das klappt prima. Weißt du, dieses Mal habe ich zum ersten Mal wirklich auf Anders und Jonas (Björler, Bass – Anm. d. Verf.) gehört und die haben mich genau in diese Richtung getrieben. Es ist manchmal wie verhext, du singst dir den Arsch ab, damit du die besten Gesangslinien deines Lebens ablieferst, und dann gibt es die Leute, die Veränderungen hassen. Nicht jeder! Aber so einige hassen dich dafür. Da braucht man einfach Mut.

Seltsamerweise schreien die Leute, denen etwas missfällt, am lautesten, aber die, denen es gefällt, lassen nichts oder nur wenig von sich hören. Kein Kompliment, nichts.

Das ist manchmal wirklich so, aber inzwischen lerne ich Komplimente aufzunehmen, ich höre sie inzwischen mehr und mehr. Aber ja, die Hasser sind immer sehr laut. Ich sehe sie nur sehr selten auf Konzerten. Aber wenn sie da sind, stehen sind hinten und kritisieren. Wenn ich sie dann hier und da von der Bühne aus beobachte, frage ich mich, wieso zur Hölle sie das Geld zahlen, um auf ein Konzert zu gehen, wenn sie sowieso keinen Spaß haben. Wenn ich auf ein Konzert gehe, dann aus dem Grund, weil ich die Band mag, weil ihre Musik mich berührt und weil ich sie spüren will. Ansonsten gehe ich einfach nicht. Ich gehe auf kein Konzert, um gesehen zu werden, das ist einfach nur lächerlich.

Interessant finde ich, dass auf rEVOLVEr und den früheren Alben einige groovige, langsamere Songs waren, die ich weniger gut fand. Auf The Dead Eye hingegen sind die langsameren Nummern totale Killer, siehe The Reflection und The Cynic. Darin ist viel mehr Intensität als in allen Songs eurer Karriere zuvor, habt ihr euch darauf fokussiert?

Genau! Das stimmt zu hundert Prozent! (lacht)

Schön. Was von euch sehr liebevoll behandelt wurde, bei anderen Bands aber oft sehr lieblos wirkt, sind die Backing Vocals. Auf The Fallout zum Beispiel geben sie – um es mit SPINAL TAPs Worten zu sagen – den Extra-Schubs über die Klippe.

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Wenn du in einer Band aus sozialen Gründen spielst, bist du irgendwann gefickt. (Peter Dolving betrachtet das Rock-Business.)

Wenn du dir die Hardrock- und frühen Heavy Metal-Bands aus den 70ern anhörst, wirst du feststellen, dass die Sänger so viel mehr mit ihrer Stimme gemacht haben, als es heute der Fall ist. Das war sehr cool, in den späten 80ern ging viel davon verloren, es wurde irgendwie zu klinisch, zu poppig. In den 90ern weiß ich manchmal gar nicht, um was es da genau ging. Die einzigen, die sich über Arrangements Gedanken gemacht haben, waren ALICE IN CHAINS und SOUNDGARDEN.

Ihr wart also sehr akribisch beim Songwriting.

Aber das ist doch das Wichtige. Wenn du eine Scheibe aufnimmst, hast du noch immer die Fehler im Kopf, die du zuvor gemacht hast. Du willst dich verbessern, das liegt in der Natur der Dinge. Heilige Scheiße, dabei fällt mir auf, dass The Dead Eye das 18te Album ist, an dem ich beteiligt war. Ich habe auch drei Alben noch produziert – da lernst du einfach dazu. Und dieser Ehrgeiz kommt einfach daher, dass ich und auch die anderen Jungs in der Band einfach Musik über alles lieben. Wir lieben die Musik als solche: Rock, Metal, Stoner Rock, Hardcore, Punk Rock, klassische Musik, Jazz, Ambient, seltsamen experimentellen Noise, alles was du finden kannst. Mit THE HAUNTED kreieren wir unsere Interpretation aus dem, was Metal ist. Dabei ist es schwer zu sagen, was ist eigentlich Metal. Denn es gibt so viele Richtungen, das kann bei Pop anfangen und bei straightem Hardcore aufhören. Es kommt auf die Attitüde an. THE HAUNTED ist einfach unsere Interpretation und unser Ausdruck. Es ist unseres. Wir wissen selbst nicht genau, was es ist, nur dass es Metal ist.

Das ist eine gesunde Einstellung – viele Bands gründen sich hörbar nur deswegen, um zu kopieren.

Wenn du in einer Band aus sozialen Gründen spielst, nur um dich zu profilieren oder um Weiber abzukriegen, dann bist du irgendwann gefickt. Seid ihr hübsche Jungs, bekommt ihr vielleicht Aufmerksamkeit, aber die Zeit verstreicht schnell, irgendwann gibt es schönere und dann ist man ganz schnell ganz allein. Außer man ist extrem talentiert, aber das sind die wenigsten. Wenn du es für die Drogen machst, bist du auch ganz schnell am Ende. Auch wenn du es der Berühmtheit wegen machst. Du wirst es nicht schaffen, egal wie sehr du darum kämpfst. Es ist immer so, je mehr du für etwas kämpfst, desto weniger wirst du es kriegen. Nur wenn du diese Tortur für die Musik auf dich nimmst, gewinnst du. Egal was du kriegst, du wirst glücklich sein, denn du machst Musik mit denen, die es hoffentlich ebenso lieben. Das ist auch der ganze Grund, warum THE HAUNTED das alles machen.

Dem ist nichts hinzuzufügen, kommen wir also zu den Aufnahmen von The Dead Eye. Ihr habt diesmal alles mit Tue Madsen aufgenommen.

Genau, die Drums, ein Teil der Gitarren und Teile vom Bass wurden in einem anderen Studio, den Puk Studios aufgenommen. Aber für alles ist Tue verantwortlich. Als wir da fertig waren, wanderten wir in Tues eigentliches Studio, das sich in seiner Garage befindet. (lacht) Da wurden dann die Gitarrensoli und die Vocals aufgenommen. Genau da, in seiner Garage. (lacht)

Tue Madsen ist ein richtiger Trendproduzent, bei dem die Bands Schlange stehen. Hattet ihr nicht Angst, dass euer Album nach Massenware klingt?

Wir kennen Tue schon sehr lange und er hat definitiv seinen eigenen Sound und seine eigene Arbeitsweise. Wenn eine Band bei ihm aufnimmt, hat sie eine Vorstellung, wie die Musik klingen soll. Mit The Dead Eye wollten alle von THE HAUNTED und auch Tue etwas vollkommen Eigenständiges schaffen, etwas dass du in den CD-Player schmeißt und sofort und zweifelsfrei erkennst. Und das haben wir meiner Meinung nach geschafft. Es war verdammt viel Arbeit, aber das war es absolut wert. Wenn wir das Album jetzt hören, fragen wir uns: Wow, haben wir das wirklich aufgenommen? (lacht)

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THE HAUNTED von links nach rechts: Per Möller Jesen, Jensen Joas Björler, Anders Björler, Peter Dolving

Lass uns etwas über die Texte sprechen. Ich habe mich sehr hineingelesen und mir kommt es so vor, als wären die Texte heute persönlicher als auf dem sehr gesellschaftskritischen rEVOLVEr.

Das stimmt absolut. Aber genauer will ich nicht darauf eingehen, ich denke, dass der Hörer seine eigene Interpretation aus den Texten herausholen soll, genau wie ich mir meine eigenen Gedanken über den Text mache und meine Ideen und Theorien einfließen lasse.

Mir ist aber aufgefallen, dass deine Texte vom Schreibstil her nicht hundertprozentig einzuordnen sind. Teilweise sind sie direkt in die Fresse, teilweise recht metaphorisch. Kommt es da auf das Thema an?

Um ehrlich zu sein, ich nehme an Inspiration, was ich kriegen kann. Manchmal inspiriert mich ein Traum, den ich hatte, manchmal ein Bericht aus der Zeitung. Manchmal finde ich wieder alte Textfragmente und die passen dann zufällig perfekt zur Musik und dann schließen sich in meinem Kopf kleine Puzzleteilchen zusammen. Auf The Dead Eye wollte ich so aufrichtig und doch so expressionistisch wie möglich sein. Und ich habe das Gefühl, dass ich das geschafft habe. Wenn ich an die Texte auf diesem Album denke, habe ich ein richtig gutes Gefühl.

Wenn ich deine Texte lese, scheinst du eher ein Pessimist zu sein, in unserem Gespräch kommst du mir eher wie ein unerschütterlicher Optimist vor.

Ich weiß selbst nicht, was ich bin. Ich denke, ich habe eine lakonische Weltanschauung, ich schaue mir die Dinge an und sehe, wie sie sind. Ich sehe viel, das mir gar nicht gefällt, ich empfinde viel Liebe, Sorge und Wut und das schlägt sich auf die Texte nieder. Auf das Leben selbst bezogen bin ich eine positive Person. Kreativität ist mir das Allerwichtigste, ohne sie wird die Welt scheiße. Ich versuche immer, die guten Dinge im Leben zu sehen. Das ist auch das Credo von THE HAUNTED. Wir versuchen Musik über die dunklen Seiten des Lebens zu machen und uns damit von diesen zu befreien. Es ist eine Art Exorzismus, THE HAUNTED ist für uns eine erlösende Angelegenheit, nach einem Konzert sind wir glücklich. Die meisten Fans verlassen eine Show von uns auch mit einem Lächeln auf dem Gesicht, selbst wenn es sehr düster und brutal zuging. Wir suchen doch alle nur nach Licht und Leben.

Erst dachte ich wegen den Songtiteln, The Dead Eye sei ein Konzeptalbum…

Nein, gar nicht. Danke, Matt Johnsson! (Sänger von THE THE – Anm. d. Verf.) Aber egal, ich verstehe das, aber die Artikel vor jedem Titel stehen für eine Abgrenzung. Jeder Song ist ein Kapitel für sich. Es ist kein Konzept per se, aber der Gesamteindruck ist ein geschlossener.

Ich glaube, ich stehe ziemlich auf dem Schlauch, aber wie ist der Titel The Dead Eye zu deuten?

Das tote Auge kann man auch Bullseye nennen, der Mittelpunkt einer Zielscheibe. Und jeder Song zielt genau auf ein Thema ab.

Mist, es war so einfach. Aber kommen wir zum Artwork. Das von rEVOLVEr hat auch etwas Kritik geerntet…

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Du sollst auf THE HAUNTED scheißen! (Peter Dolving zeigt sich sarkastisch.)

Natürlich! Es ist ja schließlich von THE HAUNTED. Du sollst auf THE HAUNTED scheißen. Das sind Idioten, die an allem was auszusetzen haben. Das Artwork geht auf das Debütalbum zurück, darin ging es um den ersten Akt der Gewalt, auf rEVOLVEr ging es um die Konsequenz daraus. Es ist ein tieferes Album. Das erste Album ging eher um den Funken, danach ging es darum, die Scherben aufzuheben, durch das zerbrochene Glas zu kriechen, mitten in einem Schrapnell zu stehen.

Gut, aber worauf ich hinauswollte, das Artwork war sehr einzigartig. Ihr habt mit diesem Stil gebrochen und nun ein Cover in einem komplett anderen Stil gemacht.

Aber es ist ein Artwork, das man schnell als eines von THE HAUNTED kategorisieren kann. Vorne ist ein Röntgenbild zu sehen, im Booklet sind weitere abgedruckt. Die Texte sind angeordnet wie Autopsiereporte zu einem Verbrechen. Es sieht aus, als würde man den Schaden begutachten. Einer meiner besten Freunde hat das Artwork gestaltet, ich bin sehr stolz auf ihn und seine Arbeit. (lacht)

Die Special Edition ist wieder sehr fett, wie schon auf rEVOLVEr. Eine DVD und zwei Bonustracks gibt es bei der limitierten Ausgabe.

Die DVD hat Anders gemacht. Er hat alle von uns, inklusive ihn selbst soweit ich weiß, interviewt. Das ist bestimmt spaßig, aber ich habe es leider noch nicht gesehen. Ansonsten sind ein paar Songs drauf, die es nicht auf die reguläre CD geschafft haben. Das ist sehr schade, denn wenn du ein Album schreibst – geschrieben haben wir 20 Stücke, aufgenommen 17 bei einer Gesamtzeit von 76 Minuten – wünschst du dir, dass alles auf dem Album landet. Nur das Problem ist, dass hier ein Land wieder einen Bonustrack braucht, das nächste Land auch und natürlich die Plattenfirma für die Special Edition. Das ist natürlich schade, aber so ist leider das Business. In dieser Hinsicht habe ich schon resigniert. Ich hätte gerne ein Album mit allen Songs gehabt, aber gut, so läuft der Hase nun mal, und ich kann die Realität nicht ändern. (lacht) Die hypermaterialistischen Sammler können aber gerne alle Bonuseditionen sammeln und auch so glücklich werden.

Denkst du nicht, dass Special Editions eine gute Strategie gegen Internet-Downloads sein könnten?

Ich weiß nicht so recht, wenn du ein Downloader bist, dann kümmert dich auch so eine Special Edition nicht und beeinflusst dein Verhalten nicht. Ich wünschte, ich könnte mir darüber mehr Gedanken machen, aber ich kann einfach nicht. Ich versuche diesem Teil des Business einfach fern zu bleiben. (lacht)

Ich habe euch dieses Jahr auf dem DOUR FESTIVAL in Belgien und auf dem SUMMER BREEZE gesehen und gerade beim DOUR FESTIVAL wart ihr die totalen Killer. Nur warum habt ihr keine neuen Songs gespielt?

Ja, wir haben sie aufgehoben. Die Situation im Proberaum war Folgende: Ich habe rumgezickt, genervt und gesagt: Los spielen wir neue Songs, ich kann es nicht erwarten, auf geht´s! Nein, wir sollten etwas warten, weil das Album kommt doch erst im Oktober und das ist das Beste für alle. Los, spielen wir! Wir müssen sie spielen! Nein, atme tief ein, beruhige dich, wir warten besser. Also werden wir auf den künftigen Touren im Herbst als auch im Februar und März eine Menge neuer Songs spielen. Es werden über ganz Europa verteilt 60 Konzerte kommen.

So Peter, nun will ich auch von dir, wie von jedem anderen schwedischen Musiker, ein Statement zum schwedischen Gott Dolph Lundgren.

Ich liebe Dolph Lundgren, weil er Sex mit Grace Jones hatte. Weißt du, was das heißt? Heilige Scheiße, weißt du, was das heißt? He is an Ubermeister! Er ist der Lord der Coolness! Sex mit Grace Jones, unglaublich. Ich liebe diesen Mann, ich würde, ich würde, ich würde… seine Hand schütteln. Er hat außerdem sechs Goldmedaillen als Karatekämpfer. Er war sechs Jahre lang Weltmeister. Das ist ganz schön herb, Mann. Außerdem ist er ein sehr guter Karatelehrer.

Woher weißt du das? Warst du einer seiner Schüler?

Nein, aber er gab mal Unterricht in einem Studio, das meinem Onkel gehört. Die Welt ist klein, nicht wahr?

In der Tat. Peter, ich wünsche Dir und THE HAUNTED nur das Allerbeste.

Fotos: Century Media

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