METALKNEIPE: Plauderei über die virtuelle Metalkneipe mit Jan aka Opa Hoppenstedt

Tja, egal wie sehr man all die Konzerte vermisst und die runtergefahrenen Kontakte nerven, so ist es doch spannend, was so manche Musikfans aus der Situation machen. Jan Wendland ist auch ein Musikfreak und hat im Fürther ZettNeun die Gäste als DJ unterhalten, vornehmlich aus dem Hard`n´Heavy-Bereich. Nachdem dies Corona bedingt nicht mehr möglich war, kam ihm die Idee, dieses auszulagern auf Facebook. “Opas kleiner Metalkneipe – Facebook edition” ging an den Start, um Musikfans zu unterhalten und sich selbst zu beschäftigen und sich einen persönlichen Schicksalsschlag von der Seele zu rocken. Letzte Woche feierten wir einjähriges Jubiläum. Kommenden Freitag gibt es wohl die letzte Sendung im regelmäßigen Turnus jeden Freitag. Sehr schön, dass ich dort nochmal mit auflegen kann. Und da ich eh so viel mit Jan über die METALKNEIPE rede und Musikfreaks bei vampster immer willkommen sind, stelle ich euch Jan und sein virtuelles Baby einfach mal vor.

Hier geht es zur Metalkneipe auf Facebook.

Hi Jan, vor gut einem Jahr hast du die “virtuelle Edition” der METALKNEIPE auf Facebook ins Leben gerufen. Mittlerweile sind viele Musikfans beigetreten, um sich mit dir und uns Mitstreitern Videos anzuschauen und sich dazu in den Kommentaren auszutauschen. War es das, was du dir erhofft hast, als du mit der ersten Sendung online gegangen bist?

Servus Frank. Zunächst mal vielen Dank für die Möglichkeit, mich und meine Metalkneipe hier vorzustellen. In der vergangenen Woche haben wir die 300er Marke geknackt. Wahnsinn, wie sich das entwickelt hat. Um ehrlich zu sein habe ich bei der Gründung der Gruppe keinen Gedanken daran verloren, wie viele Musikfreaks ich virtuell mit meiner kleinen Metalkneipe erreichen könnte. Der Fokus war in keinster Weise auf Reichweite ausgelegt und ist es bis heute nicht. Vielmehr war es so, dass ich die Gruppe in Erinnerung an meinen Vater Gerd gegründet habe, der Anfang März 2020 sehr, sehr plötzlich und unerwartet verstorben ist und seinerseits großer Musikfan war. Das Thema Trauerbewältigung spielte bzw. spielt hier klar die übergeordnete Rolle.

Vorher hattest du deine Metalkneipe im Fürther ZettNeun gemacht, wo du die Leute regelmäßig live und in echt mit Musik unterhalten hast. Das kann so ein virtuelles Ding natürlich nicht gefühlsecht rüberbringen. Aber trotzdem hat sich eine Gruppe von Stammgästen gebildet, die regelmäßig freitags dabei sind und sich das oft sehr bunte Programm anschauen.

Richtig. Im Laufe der Zeit hat sich schon ein “harter Kern” heraus kristallisiert und viele Hörer*innen sind bei jeder Ausgabe mit dabei. Ich schätze hier neben der eigentlichen Musik vor allem diesen virtuellen Austausch und die Interaktion. Klar ist es mit einer Veranstaltung im ZettNeun nicht vergleichbar, aber die Leute haben die Metalkneipe doch schon fest eingeplant und freuen sich auf diesen virtuellen Austausch. Wenn das Publikum glücklich ist, freut sich der VJ 😉

Du hast die Kneipe ja sehr bald nicht mehr allein gemacht, andere VJs haben mit “aufgelegt”. Genauer gesagt ein recht kleiner Kreis, mich eingeschlossen. Viele schauen doch lieber zu, klar, man muss sich per Video präsentieren, das traut sich nicht jeder. Dabei ist das gar nicht so schwer.

“VJ” Jan aka Opa Hoppenstedt

Die ersten Abende, die ich alleine gemacht habe, waren noch ganz klar von Gerds Tod geprägt. Das hat man auch an den teils doch recht persönlichen und emotionalen Ansagen gemerkt. Wie eingangs schon erwähnt: Bei der Gründung der virtuellen Metalkneipe war noch nicht abzusehen, welches Ausmaß die Corona-Pandemie nimmt. Als sich dies dann doch im Ansatz abgezeichnet hat, haben mich die Leute schnell angeschrieben und gefragt, ob sie nicht auch mal mit “auflegen” können. Nicht zuletzt dadurch habe auch ich viel neue Musik entdeckt, die ich wohl sonst nicht auf dem Schirm gehabt hätte. Zu dem sich per Video präsentieren: Das war in den ersten Shows für mich ein ganz natürlicher Bestandteil. Ich wollte meine Trauer eben mit den Menschen teilen und mir gewisse Dinge von der Seele reden. Das schien gut angekommen zu sein und so haben viele Leute ihrerseits teils recht persönliche Anekdoten zum Besten gegeben. Klasse Sache! Wobei das sich live präsentieren nie eine Grundvoraussetzung war, eher eine natürliche Entwicklung. Wer dies nicht möchte, kann auch sehr gerne nur etwas zu den Songs schreiben. Ich bin da ganz entspannt.

Ha ha, ich hab sehr schnell aufgehört, mir hinterher mein Blabla anzuhören. Ist doch seltsam, sich da zu sehen, wie man hier fummelt, da mit der Technik kämpft, die Augen wirr durch die Gegend rollt und man auch mal Sachen erzählt, wo man hinterher mit dem Kopf schüttelt. Lässt du selbst deinen Abend für dich nochmal Revue passieren?

Jein. Die Videos mit meinen Ansagen schaue ich mir in der Regel nicht mehr an. Die Ansagen entstehen spontan und ich hab da nichts im Vorfeld vorbereitet. Eine Momentaufnahme also. Aber ich scrolle dann am nächsten Tag schon über die Songs und schaue noch mal nach, was besonders gut angekommen ist und was den Leuten eher nicht gefallen hat.

Zu einem Besuch in der Kneipe gehört auch ein leckeres Kaltgetränk, man stößt da immer auch mal virtuell an. Ich hab´s ja nicht so mit Bier und Pils und so, und wenn, dann gern ein dunkles Malziges. Zu meinen Shows hab ich mir aber doch immer ein fränkisches Bier besorgt, um mich mehr in der Metalkneipe zu fühlen. Gibt schon tolle Biere bei euch Franken!

Was Bier anbelangt leben wir hier in Franken in der Tat wie Gott in Frankreich. An dieser Stelle zwei Empfehlungen: Braumanufaktur Hertl aus Schlüsselfeld und Brauerei Meister aus Unterzaunsbach. Die Familie Hertl hat beispielsweise Opa und Opa Hertl, Mutti und Vati mit jeweils einen eigenen Bier verweigt und die Flaschen entsprechend etikettiert. Haltet hier unbedingt mal Ausschau!

Wie in einer echten Kneipe haben sich auch in der Facebook Edition kleine Freundschaften entwickelt. Mit Menschen, die man sonst nie “getroffen” oder kennengelernt hätte. Etwas, das in dieser Zeit, wo doch viele Menschen kaum Kontakte haben und man keine Freunde treffen kann in einer echten Kneipe sicher eine schöne Erfahrung und auch hilfreich gegen das allein fühlen.

Das denke ich auch. Schön zu sehen, dass sich hier ein Stammpublikum gefunden haben, das auch den virtuellen Austausch schätzen. Stimmt, manche Leute hätte man im echten Leben nie getroffen. Hier ein Beispiel: Ich bin ja sehr gut mit dem Sebastian Engelhardt, dem Drummer von HORNS OF DOMINATION befreundet. Er legt bei der Facebook Edition der Metalkneipe auch regelmäßig mit mir auf. Vor einigen Monaten hat er einfach mal den Christian Krieger, Bassist bei CHAPEL OF DISEASE in die Gruppe eingeladen. Er hatte sehr viel Spaß an der Sache. Kurze Zeit später schrieb ich ihn kurzerhand an und fragte ihn, ob er nicht mal Lust hätte, auch einen Abend mit zu gestalten. Er hatte Bock und so habe ich mit Christian bis heute auch schon ein paar Mal virtuell aufgelegt. Diese Begegnung hätte ohne Corona nie stattgefunden. Das muss man sich mal vorstellen: Man feiert CHAPEL OF DISEASE total ab und auf einmal legt der Bassist der Band mit mir auf. Total verspult. Aber auch die virtuellen DJ Sessions mit Dir, Frank, sind mir als absolutes Highlight in Erinnerung. Speziell die Anekdoten, die uns an diesen Abenden präsentiert wurden, werden sicher nicht nur mir sehr, sehr lange in Erinnerung bleiben.

Vielen Dank, hat mir auch immer wieder Spaß gemacht! Wobei wir uns ja schon viele Jahre kennen, du warst regelmäßig bei uns beim DOOM SHALL RISE. Nun, anfangs hat man gesehen, dass die ersten Mitglieder Leute sind, die dich kennen und aus der Region kommen. Nach und nach hat sich das immer mehr ausgeweitet und selbst aus dem Ausland sind Leute regelmäßig dabei wie mein Kumpel Patrick von DUN RINGILL aus Göteborg.

Der multikulturelle Charakter der Gruppe gefällt mir besonders gut. Hier ist super erkennbar, dass Musik die Menschen verbindet und keinen Unterschied macht. So sollte es überall sein. Mittlerweile sind Musikliebhaber*innen aus Schweden, Finnland, Brasilien und Großbritannien in der Gruppe. Beispielsweise ist Kat aus England, die Sängerin von THRONEHAMMER, auch regelmäßig mit am Start. Dass anfangs in erster Linie meine Kumpels aus der Region mit dabei waren, liegt in der Natur der Sache. Man nutzt halt erst mal seine Kontakte und bindet diese Leute mit ein. Ich hab die virtuelle Metalkneipe ja aus den oben genannten Gründen auch nicht großartig beworben.

Die ersten Sendungen waren ganz klar eine “Metalkneipe”. Es gab oft Themenabende, wo du oder der Gast-VJ bestimmte Genres, Bands oder Themen bedient haben. Mit der Zeit ist alles viel bunter geworden. Es gab auch mal poppigere Tage, mal einen reinen “Women In Music”-Abend. Mal bist du sehr Richtung Oldschool-Musik gegangen, oft in Gedenken an deinen verstorbenen Vater Gerd oder einfach weil du Bock drauf hattest.

So ist es. Ich hab einen sehr breit gefächerten Musikgeschmack. Gerd war großer Blues Fan und so bin ich in sehr jungen Jahren schon mit der Musik von JIMI HENDRIX, ERIC CLAPTON und Konsorten in Berührung gekommen. Mit Gerd habe ich dann 1994 auch mein erstes Metalkonzert (PANTERA in der Fürther Stadthalle) besucht, viele weitere gemeinsame Konzertbesuche folgten. Eine Band, die uns beiden sehr gut gefallen hat sind IRON MAIDEN. Bei der Metalkneipe im Fürther ZettNeun habe ich jedes Mal ein Motto, welches an einen Plattentitel angelehnt ist. “March Of The Saint“, “The Drapery Falls” etc., daran angelehnt ergibt sich dann das Musikprogramm des Abends. Das habe ich dann versucht, auf die virtuelle Metalkneipe zu übertragen und folgerichtig waren dann die ersten Ausgaben auch eher klassische Themenabende. Aber generell bin ich ein Mensch, der gerne mal über den musikalischen Tellerrand hinaus blickt und so hat sich diese musikalische Bandbreite ergeben.

Denkst du, der Ruck Richtung vielfältiger Musik hat den ein oder anderen doch verwirrt, der wegen der “Metalkneipe” dabei war? Viele unserer Stammgäste mögen ja gerade dieses bunte durcheinander.

Kein Schubladen-Metaller: Jan Wendtland

Ja und das muss man, denke ich, auch klar so sehen. Man kann es nicht allen Hörer*innen recht machen. Letztlich fällt ja aufgrund von Corona der persönliche Kontakt weg und man kann sich hier nur schwer ein authentisches Bild machen, in wie weit man musikalisch gehen kann. Spannend fand ich hingegen, dass doch der eine oder die andere auch bei den poppigen Abenden dabei war und Spaß hatte. Auf die Spitze habe ich es eindeutig getrieben, als ich mal einen NDW-Abend veranstaltet habe. Eine Musikrichtung, die mir persönlich sehr gut gefällt. Aber wenn das nicht unbedingt uneingeschränkt auf Gegenliebe stößt mit der Begründung “Des is´fei ka Meddl ned” und diese Leute dann nicht mehr einschalten, dann ist das so. Alles in allem ist es für mich dennoch ein stimmiges Gesamtkonzept.

Ha ja, wir hatten auch viel Spaß mit dem NDW-Abend! Die Gäste haben auch immer Spaß an der Moderation. Irgendwann stand zur Sprache, dass man ja nur die Songs posten könne. Aber die Stammgäste haben sich erfolgreich gewehrt, die wollen gerade dieses Blabla. Videolisten abarbeiten können sie auch selbst auf youtube. Wie es aussieht gefällt ihnen die “Show” als Gesamtevent.

Die Mischung macht´s, ganz klar. Noch ein paar Worte zu der Moderation: Wie oben bereits erwähnt, waren dies am Anfang ja teils sehr persönliche und emotional geprägte Ansagen. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich mir all den ob des persönlichen Schicksalsschlag aufgestauten Ballast von der Seele geredet habe und ich wollte nur noch Musik spielen. Dass die Leute allerdings gerade diese persönliche Komponente der Moderation zu schätzen wissen, zeigt auch ganz klar deren Anteilnahme an meiner Situation des letzten Jahres, was ich super finde. Ich reflektiere mich da durchaus gerne selber und so haben seit Kurzem die Anmoderationen wieder einen festen Platz im Programm.

Witzig finde ich immer die Timeline. Es geht um 20 Uhr los, da passiert noch nicht viel. Kids ins Bett stecken, Rest Haushalt machen, dies und das. Und gegen 21 Uhr trudeln alle ein und haben Spaß. Ok, gegen Mitternacht ist es oft der gewohnte Kreis an Stammgästen, und am Wochenende holen sie das verpasste Programm nach. Verständlich, so manche Metalkneipe ging bis nachts um 4!

Das finde ich auch spannend. Dieser Ablauf ist gar nicht mal so unähnlich zu einer Metalkneipe im ZettNeun. Auch hier ist klar erkennbar, dass zu Beginn noch nicht viel los ist, gerade in den Sommermonaten, wenn das Wetter schön ist. Die Kneipe hat sich ab ca. 21 Uhr gefüllt und einige haben bis 01:00 Uhr (den Ende der Veranstaltung) mit einem Getränk ihrer Wahl noch über Musik gefachsimpelt.

Was sehr viel Spaß gemacht hat und was auch dein Ziel war, waren die Interaktionen. Kommentare zur Band, zum Lied oder einfach Blabla, wie in einer echten Kneipe halt.

Das macht mir auch am meisten Spaß und ich gebe gerne zu: Ab und an habe ich dann doch mal einen Weltenteiler rausgehauen, um die Diskussion in Gang zu bringen. Generell ist zu den Interaktionen zu sagen, dass diese immer sehr gechillt und konstruktiv ablaufen. Diesen Umgang miteinander in der Gruppe finde ich großartig.

Die letzte Zeit merkt man leider, dass das deutlich weniger wird. Denkst du, die Leute haben sich an die Kneipe gewöhnt und verlieren etwas das Interesse? Weil es nicht mehr so eine willkommene Abwechslung ist wie beim ersten Lockdown vor gut einem Jahr?

Ganz klar, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Generell ist sicher zu sagen, dass es mittlerweile genug virtuelle Angebote im Netz gibt und man nicht selten die Qual der Wahl hat, wo man sich einklinkt. Das war vor einem Jahr noch nicht unbedingt der Fall. Vielleicht haben ein paar Leute nach einem Jahr Pandemie auch manchmal einfach die Schnauze voll, vor dem Computer zu hängen. Das kann ich sehr gut nachvollziehen und geht mir ja von Zeit zu Zeit auch nicht anders. Diese Zeiten verlangen von uns allen einiges ab.

Ich kenne das aus meiner eigenen Erfahrung mit dem DSR. Auch so ein Videoabend braucht Vorbereitung und natürlich die Stunden, die man online ist. Irgendwann fragt man sich, ob man seine Zeit weiter investieren möchte, wenn das was man da macht “normal” ist und irgendwie nichts Besonderes mehr. Du denkst darüber nach, die Metalkneipe erstmal zu schließen, eine Sperrstunde ist zumindest mal angesprochen worden.

Das ist mir mal durch den Kopf gegangen, ja. Und zwar war das Anfang September 2020. Gerd wäre am 03. September 68 Jahre alt geworden. Das war für mich kurzzeitig mal ein stimmiger Zeitpunkt, um zu sagen: Ok, das war es jetzt. Aber aufgrund der Tatsache, dass wir ab November 2020 dann doch wieder alle viel mehr Zeit zu Hause verbracht haben, ging es wieder weiter.

Nicht vergessen darf man, dass nun auch die Zeit kommt, wo die Leute nicht mehr abends am PC oder Tablet hängen, um sich stundenlang Musikvideos anzuschauen. Man sitzt bald lieber wieder im Garten, auf dem Balkon oder geht sonst wie raus. Da fallen dann eh einige Gäste weg. So gesehen würde es Sinn machen, sich der Situation etwas anzupassen. Ganz abschließen? Nur einmal im Monat aufschließen, damit die Gäste genau dann gezielt zur Metalkneipe kommen können? Was sind deine Gedanken dazu?

Wie schon oben kurz angeklungen ist, bin ich ein Mensch, der sich gerne selbst reflektiert. Und so habe ich mich natürlich schon gefragt, woran es denn liegen mag, dass der Zuspruch nicht mehr so gegeben ist wie zu Anfang. Die von dir angesprochenen Punkte spielen sicherlich eine große Rolle. Eine Reduzierung der virtuellen Kneipenabende macht durchaus Sinn und ich kann es mir in der Tat vorstellen, nur noch 1 x im Monat aufzusperren.

Viele Leute sind ja auch gerade fleißig unterwegs, treffen sich wieder irgendwie irgendwo. Besseres Wetter hin oder her, wenn die jetzige Welle bringt, was die schlauen Menschen erwarten, sitzen wir bald alle wieder in der eigenen Hütte. Denkst du, dass dann auch die virtuelle Metalkneipe wieder mehr an Bedeutung gewinnt?

Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen. In Zeiten wie diesen ist es schon wichtig, dass man einen Ort hat, den man zumindest virtuell zu einem festen Termin besuchen kann um sich auszutauschen. Wenn meine kleine Metalkneipe als solcher dienen kann, dann ist das definitiv eine tolle Sache. Wenn ich den Menschen ein paar Stunden Ablenkung durch meine Mischung aus Musik und Gschmarri bringe, dann ist das definitiv das, was ich mir erhofft hatte. Ich bin jedenfalls gespannt, was die Zukunft in punkto “Opas kleiner Metalkneipe – Facebook edition” noch so bringen wird.

Die Metalkneipe im ZettNeun

Bis du wieder eine echte Kneipe fahren kannst, nun ja, das wird noch lange dauern. Da hast du dir mit der Facebook Edition eine sinnvolle Alternative geschaffen für dich selbst und die Gäste. Auch in der Woche postest du nach Lust und Laune mal was, ich schiebe immer mal donnerstags ein paar aktuelle Videos rein, auch die anderen Kollegen im Team Metalkneipe können nicht ganz stillhalten. Selbst wenn du sagst, es reicht jetzt erst mal mit der regulären Sendung, wird die Metalkneipe nie ganz zu sein. Ein kleines To Go-Fenster wird sicher weiterhin offenbleiben…

Auf jeden Fall! Ich denke, dass es auch wichtig ist, den Leuten zu signalisieren: Es geht weiter! Vielleicht nicht im teilweise wöchentlichen Turnus wie bisher, aber es geht weiter. Weil du gerade die aktuellen Videos angesprochen hast: Über so etwas freue ich mich besonders. Wenn die Leute auf mich zukommen und mich fragen: “Hey, ich habe da eine Idee. Wie wäre es, wenn ich zwischendrin immer mal wieder eine Playlist zu verschiedenen Genres reinstelle” oder: “Ich wage musikalisch gerne mal den Blick über den metallischen Tellerrand und hab da einige tolle Empfehlungen. Kann ich diese hier reinstellen”? Das finde ich super und von dieser Interaktion lebt letztlich die Gruppe. Seid gespannt, was da noch so kommen mag!

So sei es! Als Chef der Kneipe hast du natürlich das letzte Wort!

Eins noch: Ich bin prinzipiell nicht der Typ, der seine Person großartig in den Mittelpunkt stellt, auf eine Sache möchte ich allerdings doch noch zu sprechen kommen. Ich habe seit meiner Geburt eine Körperbehinderung und bin meist im Rollstuhl unterwegs. Mit den digitalen Angeboten im Netz eröffnet sich gerade mir eine tolle Möglichkeit, verschiedene Locations virtuell zu besuchen und Konzerte bequem zu genießen. Das finde ich für mich subjektiv schon eine tolle Sache, da sich die Frage “Wie komme ich hin” hier nicht stellt. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen, auf unsere tolle “Initiative barrierefrei feiern” hinzuweisen.
In diesem Sinne: Rogg´n ´Roll a Seidla Bier!

Fotos: Jan Wendtland, Flyer Sebastian Engelhardt

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