Kampfar-Interview mit Dolk

Ein paar Minuten zu spät rief Kampfars Dolk bei mir zu Hause an, das Gespräch mit diesem sympathischen Kerl war jedoch äußerst interessant. Eine Stunde lang sprachen wir über seine Musik, die Texte, Black und andere Formen des Metal, Michael Jackson und andere Dinge. Doch lest selbst…


Ein paar Minuten zu spät rief Kampfars Dolk bei mir zu Hause an, das Gespräch mit diesem sympathischen Kerl war jedoch äußerst interessant. Eine Stunde lang sprachen wir über seine Musik, die Texte, Black und andere Formen des Metal, Michael Jackson und andere Dinge. Doch lest selbst…

Zuerst einmal: Gratulation, das neue Kampfar-Album ist großartig! Es ist nicht viel Zeit vergangen seit der MCD Norse. Was kannst du über das neue Album sagen, sowohl musikalisch, als auch textlich, da die meisten Leser wohl kein norwegisch verstehen werden.

Nun, eigentlich ist es nicht wirklich ein Konzeptalbum, jedoch verfolgen die Texte eindeutig einen roten Faden durch das ganze Album. Die Texte basieren auf altertümlichen norwegischen Mythen, NICHT aus der Wikinger-Periode, sondern aus der Zeit vor ca. 2000 Jahren, also vor den Wikingern. Jedes einzelne Stück handelt von Dingen, an die die alten Nordmänner glaubten; es geht also nicht um Abenteuer, die sich in meinem Kopf abspielen, es geht definitiv um Geschichte!

Worin, glaubst du, bestehen die größten Unterschiede zwischen “Fra Underverdenen” und der letzten Full-Length-CD “Mellom Skogledde Aaser”?

Ich denke, man sollte diese beiden Alben nicht vergleichen, denn sie sind wirklich ziemlich unterschiedlich, jedoch ist der größte Unterschied meiner Ansicht nach die Produktion, die wirklich um einiges besser ist, denn im Gegensatz zu “Mellom Skogkledde Aaser” haben wir nämlich nicht zehn Tage, sondern ganze zwei Monate im Studio verbracht, weswegen der Sound natürlich um einiges besser ist. Wir sind einfach eine Band, die im Studio wirklich viel Zeit braucht, das erste Monat lang haben wir erstmal das Grundgerüst eines jeden Songs aufgenommen, diese wurden dann im zweiten Monat ausgearbeitet und vollendet.

Mir ist aufgefallen, daß auf “Fra Undervendenen” kaum noch cleane Vocals eingesetzt werden, hat das einen bestimmten Grund?

Nun, wir haben das Album eben so gemacht. Es ist anders, als unser Debut-Album, und ich glaube, so wie wir dieses Album gemacht haben, war es genau richtig und paßt einfach am besten.

Und wie sieht es mit den Texten aus? Gibt es da Unterschiede zwischen den beiden Alben?

Die Texte handeln zwar alle von Mythen aus der Geschichte, doch aus verschiedenen Zeitperioden. Wenn ich Texte schreibe, schreibe ich diese in einer altnorwegischen Sprache, die die meisten Norweger nicht mal verstehen würden. Die Texte vom neuen Album sind aggressiver als je zuvor. Wir wollten die Texte übrigens für das Booklet des neuen Albums auf englisch übersetzen, jedoch war dies fast unmöglich, ohne die ursprüngliche Aggressivität und die ursprüngliche Aussagekraft zu verlieren, also haben wir dann doch nur die norwegischen Texte abgedruckt.

Du hast vorhin gesagt, die Texte handeln nicht von der Wikinger-Zeit, siehst du Kampfar denn nicht als Viking Metal-Band, wie es euch so oft nachgesagt wird?

Nein, auf gar keinen Fall. Das wurde uns schon immer angehängt, jedoch sind wir definitiv keine Viking Metal-Band.

Von eurem ersten Label Season of Mist wurdet ihr ja auch als Viking Metal Band beworben…

Ja, das stimmt. Es ist halt so, daß so etwas immer von anderen Leuten entschieden wird. Als wir auf Season of Mist waren, wurden wir auf einmal zu einer Viking Metal-Band, dann auf Malicious Records nannten sie uns Cold Grim Black Metal oder sowas, das hängt also eigentlich nicht von uns ab.

Findest du nicht, daß die CD mit 37 Minuten etwas kurz ausgefallen ist, überhaupt, wo doch der Song “Norse” schon auf der “Norse” MCD zu finden war.

Naja, das haben Thomas [der Gitarrist -Anm. d. Verf.] und ich lange diskutiert, aber für dieses Album, glaube ich, sind 37 Minuten genug. Trotzdem mag ich es selbst nicht so gern, wenn ich zu kurze CDs bekomme. Wir haben uns überlegt, ob wir nicht noch ein paar Songs raufpacken sollten, was wir dann aber doch nicht taten. Wir machen eben lieber ein gutes Album mit 37 Minuten Länge, als ein viel längeres, auf dem dann der Rest aber scheiße ist. Aber ich kann versprechen, daß das nächste Album um einiges länger sein wird.

Ich glaube auch nicht, daß das so ein Problem ist, man muß sich doch nur mal z.B: Immortals ‘Blizzard Beasts’ anhören, mit satten 27 Minuten Spielzeit…

Ich glaube, auch Gorgoroth haben zwei Alben mit 26 Minuten veröffentlich… Aber eigentlich will ich nicht mit solchen Sachen verglichen werden. Ich finde, auf dem neuen Album werden 37 Minuten gute Musik geboten!

Meiner Meinung nach ist das das selbe, wie auf Borknagars “The Archaic Course” – wirklich kompakte Musik, die nach 60 oder mehr Minuten vielleicht einfach zu langweilig werden würde, in 30 Minuten aber wirklich sehr bewegend und abwechslungsreich ist.

Ja, stimmt.

Schreibst du deine Texte in einer bestimmten Verfassung, oder was beeinflußt dich beim Texte schreiben? Holst du dir z.B. Inspirationen im Wald?

Diese Frage ist ziemlich schwer zu beantworten. Ich schreibe die Texte immer erst nachdem die Musik fertig ist. Die Texte schwirren schon längere Zeit in meinem Kopf herum, bevor ich sie niederschreibe. Vielleicht kommen die Ideen von Dingen, die ich lese, vielleicht von Dingen, die ich sehe, jedenfalls schreibe ich sie nicht, bevor ein Song fertig ist.

Wer schreibt bei Kampfar die Musik? Wie wird sie geschrieben? Ich meine, probt ihr oft zusammen, um die Songs gut ausarbeiten zu können, oder macht jeder seinen Teil für sich allein? Wie ist die Arbeit verteilt?

Normalerweise proben wir 3-4 mal in der Woche, aber zur Zeit sind wir etwas ‘erschöpft’, wie jedesmal, nachdem ein neues Album erschienen ist, da machen wir immer eine kleine Verschnaufpause. Jedenfalls machen wir wirklich ALLES gemeinsam, wir sind keine Band, bei der jeder seinen Teil allein zu Hause macht, so funktioniert es nicht. Wir beide zusammen bilden Kampfar, deswegen können wir nicht getrennt arbeiten, außer bei den Texten natürlich. Aber die musikalische Arbeit ist 50:50 verteilt.

Gibt es Bands, die dich bei deiner Arbeit beeinflussen?

Nun, wir versuchen natürlich immer, unser eigenes Ding zu machen, unseren Stil beizubehalten, aber man kann natürlich nicht verleugnen, daß einen all die Musik, die man hört, nicht auf die eine oder andere Weise beeinflußt oder inspiriert – auch wenn es die meisten Leute nicht zugeben würden.

Und gibt es irgendeine Band, die dich dazu brachte, ein Instrument zu beginnen?

Nein, nicht wirklich. Aber ich habe natürlich ein paar spezielle Bands, die mein Interesse in diese Musik überhaupt erst weckten. Eine dieser Bands ist auf jeden Fall Master’s Hammer, weil diese Band für mich wirklich wichtig ist; ich habe sie schon seit ihrem ersten Demo gehört…

Was bedeutet dir traditionelle Folk-Musik? Wie sehr versuchst du, Folk in die Musik Kampfars einzuflechten?

Traditionelle Folk-Musik ist eigentlich gar nicht so wichtig für mich – auch, wenn das viele Leute denken. Ich meine, man kann in dieser Musik große Kräfte und altertümliche Gedanken hören, das ist eigentlich das, was mich daran am meisten fasziniert und das ist eben auch ein Grund für mich, Folk in die Musik Kampfars einzubauen.

Was hältst du von Folk/Metal Bands wie Skyclad, Subway to Sally, Otyg, Waylander oder In Extremo?

Naja, ich kann nicht wirklich viel darüber sagen, weil ich nicht so sehr informiert bin. Noch dazu muß ich gestehen, daß ich beim Thema Musik neuen Sachen gegenüber nicht so sehr aufgeschlossen bin, obwohl wir ja sogar von Folk beeinflußt sind. Ich bin halt nun mal ein “Metal-Head” seitdem ich ein kleiner Junge bin – das ist dieses allgemeine Denken im Metalbereich, glaube ich.

Gut, aber was hältst du von der Idee an sich, Metal mit Folk zu vermischen?

Ich denke, es kann wirklich gut sein, genauso gut kann es aber schlecht sein. Einige der Folk Metal-Bands, die ich gehört habe, spielen einfach Metal und mischen dazu Folk, also wird keine richtige Einheit gebildet. Die beiden Sachen passen oft einfach nicht zusammen. Das ist auch eins der wichtigen Dinge bei Kampfar, denn wir versuchen, Folk wirklich IN den Metal zu binden und die Folk-Melodien mit den Gitarren zu spielen. Und das ist auch wirklich eins der Hauptprobleme bei dieser Musikrichtung, zumindest für mich, daß es einfach sehr schwer ist, die zwei Teile, Folk und Metal, zu einer Einheit zusammenzufügen.

Was denkst du über die Black- und Viking-Metal Szene in Norwegen?

Ich muß sagen, daß ich nicht so sehr an dieser norwegischen Szene interessiert bin, früher hatte ich zu vielen Leuten hier Kontakt, aber heutzutage kaum mehr, und das finde ich auch gut so. Ich meine, ich bin schon so lange in dieser Musikszene; ich bin jetzt 26 Jahre alt und bin seit ca. zehn Jahren als Musiker tätig und ich spielte… nenn es von mir aus Black Metal… schon vor der Kirchen-Abfackel-Zeit und ich kann sagen, daß es wirklich große Unterschiede gibt zwischen der damaligen Szene, so 1991 oder `92, und der heutigen. Es gab auch immer schon diese Rivalitäten unter den norwegischen Bands, z.B. denen aus Bergen und denen aus Oslo, und es bildeten sich Cliquen von vier oder fünf Bands, von denen jede dachte, sie sei die beste und bla bla… Das war schon immer etwas, was mich überhaupt nicht interessiert hat, und ich bin wirklich sehr glücklich, daß ich hier in diesem kleinen Ort lebe, weil wir hier die einzige Metal-Band in der Nähe sind, so werden wir nicht die ganze Zeit mit anderen hier verglichen und können uns voll und ganz auf unsere Musik konzentrieren und auf nichts anderes.

Also seht ihr euch nicht als Teil der norwegischen Szene?

Nein, eigentlich nicht. Warum auch? Außerdem werden wir fast nie in norwegischen Black Metal-Magazinen erwähnt – wir sind eindeutig Außenseiter, wenn man das so nennen kann.

Das ist vielleicht auch besser so!

Wahrscheinlich.

Ich wette du verachtest solch Chartbreaker-Bands wie Dimmu Borgir!

Haha, ja!

Und was hältst du von der Grammy-Verleihung für Black Metal in Norwegen?

Ehrlich gesagt, es ist wirklich grausam! Außerdem kenne ich ein paar dieser Leute sehr gut, ich hatte lange Jahre mit ihnen Kontakt, doch wenn ich mitansehe, wie sich die Dinge und die Leute jetzt entwickeln, ist das für mich einfach schrecklich!

Glaubst du, daß Black Metal von der Gesellschaft jetzt angenommen wurde?

Nun ja, so sieht es wohl aus…

Ziemlich verwunderlich, findest du nicht?! Vor ein paar Jahren hat das ganze noch etwas anders ausgesehen…

Ja! Das ist aber auch etwas, über das ich oft in Interviews rede; heutzutage gibt es halt eine neue Generation von Black Metal-Musikern… nun gut, für mich ist das ganze natürlich scheiße, weil ich schon seit den frühesten Anfängen dabei bin, aber was soll’s.

Und was hältst du von dieser neuen Generation? Denkst du, daß mit dem Black Metal dasselbe passieren wird, wie damals mit dem Death Metal?

Ich muß sagen, daß ich mir da schon ein paar Sorgen mache, jeder weiß, was damals mit dem Death Metal passiert ist und ich sehe da auch ein paar Ähnlichkeiten mit der Death Metal-Szene damals!

Thomas und ich haben auch darüber viel diskutiert; und zuminest versuchen wir, immer unseren eigenen Weg zu gehen, immer unser Ding durchzuziehen, auch wenn das den Leuten manchmal nicht passen wird. Und genau das ist das Problem – vielzuviele Leute in der Szene lassen sich vom Geld leiten, traurigerweise ist das nun einmal so geworden. Und ich glaube auch, daß viele Bands eben deswegen zugrunde gehen werden – das ist aber auch gar nicht so ungewöhnlich, es ist eigentlich natürlich, Geld regiert nun mal die Welt.

Glücklicherweise kann man Kampfar keine kommerziellen Absichten vorwerfen…

Ja, das finde ich auch! Ich meine, viele Bands benutzen immer mehr Synthesizers und Frauengesang, wir hatten immer schon wenig Keyboards und im Vergleich zu den früheren Alben diese sogar noch reduziert. Manchmal kommt es mir wirklich so vor, als wären wir eine Band, die immer das Gegenteil von den anderen macht, wir sind wirklich immer unseren eigenen Weg gegangen.

Kommt es dir bei Kampfar sehr auf die Verkäufe an, also lebst du von der Musik oder arbeitest du nebenbei?

Nein, ich kann nicht von der Musik leben! Ich gehe fast jeden Tag arbeiten, um genug Geld zum Leben zu verdienen, denn von dieser Art Musik kann man einfach nicht leben! Natürlich freut man sich, wenn man Alben verkauft, auch wenn ich denke, daß es wichtiger ist, sich selbst zu verwirklichen und vielleicht auch gute Reaktionen zu bekommen – auch, wenn man nicht so viel verkauft!

Würdest du jemals mit Kampfar eine andere Richtung einschlagen, um mehr Geld zu verdienen?

Nein! Das würde ich definitiv nicht machen! Ich meine, ich spiele diese Musik jetzt seit 10 Jahren und habe keinen Grund, damit aufzuhören!

Hast du eine Idee, wieviele Kopien ihr von den letzten Alben verkauft habt?

Ja, dazu muß ich aber erst noch etwas erklären: Malicious Rec. Haben von “Mellom Skogkledde Aaser” nur 6000 Stücke drucken lassen, und die waren, ob du es glaubst oder nicht, in vier Monaten ausverkauft und sie waren nicht fähig, neue Exemplare drucken zu lassen. Die Mini-CD hat in etwa auch 6000 Stück verkauft, aber Mini-CDs verkaufen sich nie so gut wie ganze CDs.

Bist du mit dem Vertrieb von Hammerheart Rec. zufrieden?

Ja, auf jeden Fall. Ich bin mir nicht sicher nicht, ob du es weißt, aber ich habe mit meiner alten Band Mock Hammerheart geholfen, das Label überhaupt erst zu beginnen. Wir gaben ihnen unsere ersten beiden Aufnahmen gratis, um diese zu vertreiben. Es ist für mich ein tolles Gefühl, wieder zurück auf Hammerheart zu sein und ich glaube, das ist es auch für Guido, der alles begonnen hat. Er hat wirklich lange daran gearbeitet, uns zurückzubekommen, doch jetzt hat er es geschafft. Jetzt kann ich sagen, daß es ein Fehler war damals, nach dem Split von Mock und dem Anfang von Kampfar, das Label zu wechseln!

Warum habt ihr das denn überhaupt gemacht?

Naja.. das habe ich mich selber auch oft gefragt. Aber nach Mock war Kampfar einfach etwas ganz anderes und neues, und wir wollten eben auch ein neues Label haben.

Hast du Kontakt zu anderen Bands auf Hammerheard Rec.?

Nein, nicht wirklich. Ich hatte ein bißchen Kontakt zu Ares von Aeternus, aber sonst zu niemandem!

Und wie lange wird euer Vertrag anhalten?

Der Vertrag dauerte nur für ein Album, wir unterzeichnen nie Verträge, die über die Zeitdauer eines Albums hinausgehen. Aber wie es aussieht, werden wir wohl wieder mit Hammerheart zusammenarbeiten.

Warum kam es überhaupt zu dem Split mit Mock?

Nun ja, es war nichts besonderes. Jeder von uns wollte halt seinen eigenen Weg gehen, wir waren irgendwie keine Einheit mehr, deswegen haben wir aufgehört. Mock wären einfach nicht mehr Mock gewesen, wenn wir weitergemacht hätten…

Und was machen die anderen Members jetzt?

Die machen derzeit nicht so viel, haha.

Also keine anderen Bands oder sowas?

Nein.

Gibt es Side-Projects neben Kampfar?

Nein.

Wie würdest du deine Persönlichkeit beschreiben? Bist du ein Misanthrop und verachtest du die Gesellschaft (also der typische Black Metaller), oder bist du ein geselliger Mensch mit vielen Freunden?

Eigentlich trifft davon nichts auf mich zu. Ich kann zwar nicht sagen, daß ich sehr viele enge Freunde habe, obwohl ich natürlich Freunde habe. Es gibt vielleicht vier oder fünf Leute, die ich wirklich Freunde nenne, die anderen sind halt so Bla-bla-Freunde.

Über die Jahre hinweg habe ich natürlich meine ganz eigene Persönlichkeit entwickelt, jedoch bin ich kein Mensch der herumhockt und alles und jeden verachtet.

Also eher nicht der typische Black Metaller, hehe.

Nein.

Wie würdest du deine politische Gesinnung einschätzen? Patriotisch, Nationalistisch, …?

Also, über solche politischen Sachen könnte ich wirklich ein ganzes Buch schreiben…

Ich muß sagen.. ja, vielleicht kannst du mich einen Nationalisten nennen, aber das Problem ist, wenn man sagt, man ist ein Nationalist, ist man sofort ein Nazi, was ich auf keinen Fall bin! Ich habe solche Sachen immer verachtet, ich bin immer mir selbst gefolgt und habe immer für mich selbst gedacht und ich will mit solch einem Zeug überhaupt nicht in Verbindung gebracht werden. Wir haben ja die norwegische Flagge auf unsere “Norse” Mini-CD gedruckt, daraufhin haben wir natürlich einige Reaktionen von den Leuten bekommen und viele haben uns als Nazi-Band bezeichnet, was ich wirklich sehr unfair fand und was mir wirklich weh tat. Ich habe in all den Jahren schon viele Interviews gegeben, und in fast jedem wurden uns Fragen über unsere Einstellung gestellt, und ich habe immer das selbe gesagt: ich liebe mein Land, die Natur hier und so weiter, das hat aber nichts mit politischer Einstellung oder Nazi-Zeugs zu tun, ich habe mich wirklich immer dagegen ausgesprochen. Aber als wir “Norse” veröffentlichten, waren wir auf einmal eine Nazi-Band und das fand ich wirklich schrecklich!

Habt ihr mit solchen Reaktionen gerechnet? Das war ja doch irgendwie zu erwarten…

Nun, vielleicht war ja genau dies ein Grund, warum wir das taten, vielleicht, um zu beweisen, daß man so etwas machen kann, ohne eine Nazi-Band zu sein und vielleicht, um zu zeigen, daß wir machen können was wir wollen – wenn wir eine norwegische Flagge auf unsere CD drucken wollen, dann machen wir das verdammt noch mal auch!

Gut, dann sei dieses Thema damit abgeschlossen! Was hältst du eigentlich davon, daß Hammerheart euch in der Biographie mit Satyricon vergleichen?

Haha, leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit, darüber mit Guido zu sprechen, aber als ich mit Thomas darüber sprach, lachten wir nur. Das war meiner Meinung nach wirklich falsch!

Ich würde sagen, zu Satyricon’s Shadowthrone-Zeiten wär das ja noch halbwegs in Ordnung, doch Kampfar grundsätzlich mit Satyricon zu vergleichen ist wohl schwachsinnig!

Gut, daß dir das auffällt, haha!

Werdet ihr ein paar Konzerte oder vielleicht sogar eine ganze Tour spielen, um das neue Album zu supporten?

Das Problem ist natürlich, daß wir nur zu zweit sind. Aber wir haben schon mit ein paar Leuten gesprochen, die sich vielleicht als Session-Members eignen könnten…

Ach ja? Mit wem denn?

Das werde ich noch nicht verraten, erst wenn es wirklich fix ist! Aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz sicher, ob das wirklich passieren wird, denn wir müßten wirklich viel proben, denn wir sind nunmal keine Band, die nur live spielt, um live zu spielen, wenn du weißt was ich meine. Wenn wir schon live spielen, wollen wir auch eine wirklich gute Show bieten! Aber wir werden ja sehen, wie sich das entwickeln wird..

Wenn ihr spielt, dann kommt bitte nach Österreich!

Wir werden ja sehen.

Jetzt kommen noch die drei Standard-Vampster-Fragen: Was hältst du von CD-ROM Tracks auf regulären CDs und dem Internet? Werden diese Dinge für Bands einmal eine wichtigere Rolle einehmen?

Nein, das glaube ich nicht. Ich habe mir kürzlich auch erst einen Computer zugelegt, das war für mich schon ein großer Schritt, aber ich glaube nicht, daß das Internet mal die ganze Welt beherrschen wird, wie es manche Leute sagen.

Also habt ihr keine Homepage?

Nein.

Welche drei CDs hast du dir in der letzten Zeit gekauft und welche drei Konzerte hast du besucht?

Puuh, da muß ich jetzt nachdenken, warte mal… ich kann mich nicht mal mehr erinnern, obwohl es gar nicht so lange her war. Ich höre ziemlich viel Musik und bekomme auch recht viele Sachen per Post von Leuten aus der ganzen Welt, ich weiß nicht mehr, ich glaube, diese Frage kann ich nicht genau beantworten.

Gibt es jemanden, den du gerne mal treffen würdest? Irgendeine Persönlichkeit?

Hmm, mal überlegen. Nein, eigentlich nicht.

Vielleicht Michael Jackson oder so, haha.

Eher nicht, das würde wohl in einem kleinen Massaker enden, harhar!

Letzte Worte?

Ja, ich möchte sagen, daß ich bei unserem neuen Album zum ersten mal wirklich fühle, daß es 100% richtig ist, was wir gemacht haben. Jedesmal, wenn wir etwas aufgenommen haben, dachte ich mir, daß wir dies und das hätten besser machen können, aber diesmal stehe ich wirklich zu 200% hinter dem, was wir gemacht haben. Es ist definitiv unser bestes Album!

Gibt es sonst noch etwas, das du sagen möchtest?

Nein, das war alles. Danke.

Danke auch für das nette Gespräch!

Geork

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