GORGONS EYES: Seasons Change

Nachdem GORGONS EYES mit "The Battle Rages On" nach langer Zeit wieder einmal ein Lebenszeichen von sich gaben und zudem eines der herausragenden deutschen Alben im traditionellen Metalgenre des vergangenen Jahres veröffentlicht haben, war es eigentlich höchste Zeit, bei der Band mal etwas genauer nachzuhaken. Aufgrund zeitlicher Engpässe verzögerte sich das Vorhaben allerdings um ein paar Wochen und als ich meine Fragen endlich an die Band versandt hatte, kam die überraschende Antwort von Sänger Björn Below, meinem bisherigen Bandkontakt: aus persönlichen Gründen hat er die Band verlassen. Eine schwierige Situation also, dennoch konnten wir uns nach einigen weiteren Mailwechseln mit Band und Ex-Sänger darauf einigen, die gestellten Fragen umzuformulieren und die Hintergründe zur Trennung etwas genauer zu beleuchten, dennoch aber das aktuelle Album, um das es ja eigentlich gehen sollte, nicht ganz hinten anstehen zu lassen….

Nachdem GORGONS EYES mit The Battle Rages On nach langer Zeit wieder einmal ein Lebenszeichen von sich gaben und zudem eines der herausragenden deutschen Alben im traditionellen Metalgenre des vergangenen Jahres veröffentlicht haben, war es eigentlich höchste Zeit, bei der Band mal etwas genauer nachzuhaken. Aufgrund zeitlicher Engpässe verzögerte sich das Vorhaben allerdings um ein paar Wochen und als ich meine Fragen endlich an die Band versandt hatte, kam die überraschende Antwort von Sänger Björn Below, meinem bisherigen Bandkontakt: aus persönlichen Gründen hat er die Band verlassen. Eine schwierige Situation also, dennoch konnten wir uns nach einigen weiteren Mailwechseln mit Band und Ex-Sänger darauf einigen, die gestellten Fragen umzuformulieren und die Hintergründe zur Trennung etwas genauer zu beleuchten, dennoch aber das aktuelle Album, um das es ja eigentlich gehen sollte, nicht ganz hinten anstehen zu lassen….

Wir schreiben das Jahr 2004 – die Metalgemeinde hat einige Jahre zuvor den wahren Stahl für Tod erklärt und kurz darauf aufleben lassen um ihn einem Kommerz zuzuführen, der sich vor den glorreichen 80ern in keiner Weise verstecken braucht. Inzwischen geht der Trend schon fast wieder in die Gegenrichtung – GORGONS EYES schienen sich bislang von alledem aber kaum beeindrucken gelassen zu haben. Zumindest weckt das aktuelle Album The Battle Rages On diesen Eindruck. Aber wie sieht es wirklich aus? Nachdem ihr im Grunde schon Anfang der Neunziger die Band ins Leben gerufen habt und seither außer einem Demotape (unter dem Banner BATTLE AXES) und einer Mini-CD nichts veröffentlicht habt, scheint The Battle Rages On völlig unbeirrt von allem, was im Metal-Genre vor sich geht? Wie viel Wahrheit steckt denn nun tatsächlich hinter dieser Aussage? Ist die Trennung ein Zeichen dafür, dass intern das was in der Metal-Szene so abging doch entsprechende Auswirkungen hatte?

GE: Nein, unsere Musik hat nie was mit einem Musiktrend zu tun gehabt und wird es auch nie. Wir machen das was uns gefällt. Und auch der Ausstieg des Sängers hat nichts damit zu tun, das waren ganz persönliche Gründe.

Björn: Völlig unbeirrt in Bezug auf The Battle Rages On ist wahrscheinlich genau der richtige Ausdruck. Es ist das beste Beispiel dafür, dass wir immer nur die Musik gemacht haben, an der wir Spaß hatten und die wir machen wollten. Wenn es uns darum gegangen wäre, Trends zu verfolgen, um aktuell zu bleiben, hätten wir ganz anders geklungen. Das hat meiner Ansicht nach aber niemals zu den Zielen von BATTLE AXES und später dann GORGONS EYES gehört. Mir persönlich war es immer wichtig und ist es auch noch, genau die Songs zu schreiben und zu spielen, die ich selbst als Fan gerne hören würde. Es geht also nicht in erster Linie darum, eine spezielle Zielgruppe zu erreichen und deshalb genau so zu klingen, wie man dafür klingen muss, sondern wirklich um die pure Musik! Und ich bin überzeugt davon, dass die anderen drei das genauso sehen. Insofern hat die Entwicklung der Metal-Szene überhaupt keinen Einfluss auf meinen Abgang bei GORGONS EYES. Im Gegenteil, es wird immer Leute geben, die dich heilig sprechen, wenn du den Wurzeln treu bleibst, genauso wie es Leute geben wird, die damit ein Problem haben und dir eine fehlende Entwicklung vorwerfen. Ich will in keiner Weise behaupten, dass einem als Musiker die Meinung der Außenstehenden völlig egal sein sollte. Anderseits sollte aber immer die Musik im Vordergrund stehen und nicht, wie viel Geld man damit verdienen kann!

Die Trennung kam ja nun für Außenstehende doch sehr unerwartet. The Battle Rages On hätte ich mir z.B. durchaus als Wendepunkt in der Karriere der Band vorstellen können, schließlich ist dies nun endlich das erste offizielle Full-Length-Album von GORGONS EYES. Mich würde natürlich interessieren, wie es zur Trennung gerade zu diesem Zeitpunkt, kurz nach dem Release des Albums gekommen ist.

GE: Auch mit dem Zeitpunkt des CD Release hat der Ausstieg von Björn nichts zu tun. Es hat sich im Laufe der Zeit so zugespitzt. Björn hat seine Prioritäten anders gesetzt, so dass es früher oder später so kommen musste. Für ihn ist die Band seit einiger Zeit nicht mehr wichtig genug gewesen und hat sich für seine Familie und seinen Job entschieden und die Band verlassen.

Björn: Hm, schwierig. Sagen wir´s mal so, auf der einen Seite macht natürlich jeder eine persönliche Entwicklung durch, da kann sich schon mal eine ganze Menge ändern. Andererseits wäre es aber einfach falsch zu behaupten, dass wir innerhalb der Band immer ein und derselben Meinung gewesen wären. Es war immer so, dass es Konflikte gab aufgrund von Entscheidungen, mit denen vielleicht der eine oder andere nicht einverstanden war. Dazu kommt, dass GORGONS EYES eine Band ist, die solche Konflikte nicht offen austragen kann. Eher wird gute Miene zum bösen Spiel gemacht, Dinge werden geschluckt, obwohl sie besser auf den Tisch sollten, und irgendwann entsteht eine ganze Menge Frust, was jeglichen Spaß an der Sache zunichte machen kann. Wenn Dickköpfe aneinander geraten, lässt sich nicht immer eine Lösung finden, mit der alle Seiten leben können. Dann stellst du dir eben automatisch die Frage, ob es trotzdem noch genug Dinge gibt, die es wert sind, den Rest dafür in Kauf zu nehmen. Für mich persönlich hat das Verhältnis von Frust und Lust einfach nicht mehr gestimmt. Ich hatte am Ende einfach eine andere Vorstellung davon, wie weit ich mit der Musik kommen kann bzw. kommen muss und was ich bereit bin, dafür aufzugeben. Logische Konsequenz für mich war mein Ausstieg.

Im Grunde genommen ist die Situation derzeit vermutlich noch zu frisch um die Frage zu beantworten, aber wie wird es nun mit GORGONS EYES weiter gehen, wird es die Band vor allem weiterhin geben?

Björn: Diese Frage kann ich nicht beantworten 😉 Aber warum sollte es GORGONS EYES nicht weiterhin geben? Die anderen haben ein Ziel, wieso sollten sie nicht versuchen, es zu erreichen?

GE: Die Band wird auf jeden Fall weiterhin existieren. Wir sind derzeit noch auf der Suche nach einen neuen Sänger.

Bislang erschien mir GORGONS EYES Im Gegensatz zu vielen anderen Bands zu den (vor allem in Deutschland) wenigen Acts zu gehören, die trotz aller Klischees traditionellen Metal wirklich glaubhaft und ernst zu nehmend rüber gebracht haben und denen man es zugetraut hätte, dass es die Truppe auch noch in ein paar Jahren geben wird, ohne dass dabei vielleicht der große Durchbruch je gelungen ist. Wie wichtig war und ist es für euch den überhaupt in diese Schublade traditioneller Metal gesteckt zu werden, was sind für euch die positiven und was die negativen Aspekte daran? Und könntet ihr euch vorstellen, dass diese Schubladisierung einen Teil dazu beigetragen hat dass die Band nun auseinandergebröckelt ist?

Björn: Ich denke, dass die Einordnung in die Schublade traditioneller Metal überhaupt keinen Anteil daran hat, was passiert ist! Wir selbst haben in unserer Bio stehen, dass wir traditionellen Metal spielen. Nur so können die Leute sich doch etwas unter GORGONS EYES vorstellen und wissen, bevor sie uns gehört bzw. gesehen haben, ungefähr, womit sie rechnen müssen oder was sie erwarten dürfen. Als Hilfestellung sozusagen würde ich Schubladen also auf keinen Fall negativ bewerten – eher im Gegenteil! Außerdem spielt GORGONS EYES nun mal traditionellen Heavy Metal, die Aussage ist also auch nicht falsch. Die Frage ist, was derjenige, der so etwas liest oder hört, draus macht. Wenn man sagt: Die klingen wie MANOWAR!, dann weiß der eine: Hey, das könnte mich interessieren., wohingegen der nächste vielleicht denkt: MANOWAR hab ich schon im Original, wozu brauch ich den Rest. Dabei vergessen aber viele, dass wie MANOWAR klingen und genau wie MANOWAR sein zwei völlig unterschiedliche Schuhe sind. Auch wenn man im selben Stil Musik macht: jede Band kann doch trotzdem ihre eigenen Songs haben …

GE: Für uns ist es überhaupt nicht wichtig in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden, wir machen unser Ding so wie es uns gefällt, wo ihr das einordnet ist uns egal. Für uns ist es einfach nur Metal und den machen wir auch weiterhin.

Nachdem ihr ja inzwischen schon einige Jahre im Metal aktiv ward und nie eure Wurzeln verleugnet habt, fragt man sich natürlich unwillkürlich, wie sich für euch die Sicht auf die Dinge (in Sachen Metal) geändert hat. Ich meine 12 Jahre, da macht man sehr viele persönliche Entwicklungen durch – gab es auch Veränderungen, wie ihr an Musik heran geht und vor allem in den Zielen, die ihr für euch und eure Band gesteckt habt?

GE: Die Sicht, in Sachen Metal, hat sich auch nach zwölf Jahren nicht geändert. Unser Ziel bleibt es weiterhin unseren Fans und unserer Musik treu zu bleiben.

“GorgonsBjörn: Meine Einstellung zur Musik als solches hat sich in all den Jahren nicht wesentlich geändert. Mag sein, dass es Leute gibt, die nur in einer bestimmten Phase ihres Lebens Heavy Metal hören, dann irgendwann erwachsen werden und mit Metal nix mehr anfangen können – auf mich trifft das nicht zu. Im Gegensatz dazu hat sich meine Einstellung zum Musikmachen auf jeden Fall über die Jahre in eine andere Richtung entwickelt. Wenn ich das nicht zugeben würde, würde ich mich selbst belügen. Sicherlich habe ich irgendwann mal angefangen mit der Hoffnung, von der Musik meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Dann muss man aber auch bereit sein, die entsprechenden Risiken einzugehen, die das mit sich bringt. Wenn sich andere Alternativen bieten, fällt die Entscheidung gar nicht so schwer. Was übrig bleibt ist der Spaß an der Sache an sich, Spaß am Songs schreiben, Spaß daran, etwas aufzunehmen, Spaß an Auftritten ohne sich dabei Gedanken darüber machen zu müssen, dass sich das Ganze auch entsprechend rentieren muss oder das man eventuell auch drauf zahlt. Wenn du eine derartige Entscheidung für dich getroffen hast, ändert sich natürlich auch der Stellenwert der Musik. Die Band war unheimlich wichtig (die Musik ist es noch), aber eben nicht das Wichtigste in meinem Leben. Insofern war ich auch nicht mehr bereit, alles, was mich und mein Leben sonst noch ausmacht, zurückzustellen, um die Entwicklung von GORGONS EYES um jeden Preis voranzutreiben. Da ich mir bewusst war, dass ich die anderen drei dadurch beim Versuch, ihre Ziele zu erreichen, behindere, bin ich ausgestiegen. Es ist ein unheimlich großartiges Gefühl, auf der Bühne zu stehen, Zuspruch zu bekommen für das was man tut, auch die Reaktionen auf unsere bisherigen Veröffentlichungen und nicht zuletzt auf The Battle Rages On waren super. Insofern war es nicht gerade einfach, in diesem Moment einen Rückzieher zu machen. Trotzdem wäre alles andere nur unfair den anderen gegenüber gewesen.

Ein Problem am traditionellen Metal ist ja tatsächlich, dass man in Sachen musikalischer Freiraum und Klischee recht eingeschränkt ist. Was ist also letztendlich die Kunst daran, seine Musik frisch und unverbraucht klingen zu lassen, so dass die Aufmerksamkeit des Hörers nicht verloren geht?

Björn: Ist das wirklich ein Problem beim traditionellen Heavy Metal??? Ich habe nicht das Gefühl gehabt, durch Klischees eingeschränkt zu sein, obwohl GORGONS EYES natürlich bezüglich der Songinhalte die Schwert- und Kriegerfraktion bedient. Das liegt aber vor allem daran, dass wir ein Faible dafür haben, diese Art von Geschichten zu erzählen, nicht daran, dass uns irgend ein Umstand dazu zwingen würde. Man kann auch über ganz andere Dinge singen, wenn du es mit Überzeugung tust, wird es gut klingen! Und genau das ist meiner Meinung nach der entscheidende Punkt: du wirkst glaubwürdig, wenn du selbst an das, was du tust, glaubst – zumindest für einen Teil der Hörer. Es wird immer Leute geben, denen das eine oder andere nicht gefällt, aber eigentlich sollte dir niemand vorwerfen können, dass du nicht authentisch bist. Die wichtigste Sache dabei aber überhaupt ist, dass das, was du tust, dir selbst Spaß macht. Genau dann klingst du frisch, genau dann springt der Funke über, genau dann kannst du andere Leute dazu motivieren, deine Art von Musik gut zu finden. GAMMA RAY ist ein gutes Beispiel dafür. Wenn man sieht, mit welcher Spielfreude die Typen live zu Werke gehen, kann man einfach nur mitmachen. Wenn deine eigenen Songs dich langweilen, hast du verloren!

GE: Nur wer sich von den Medien in eine Schublade stecken lässt, ist in seiner Sache eingeschränkt. Wir lassen einfach unserer Inspiration und Fantasie freien Lauf. Ob es dadurch nun frisch und unverbraucht klingt entscheidet der Hörer für sich selbst.

Böse Zungen mögen ja behaupten, dass GORGONS EYES bislang alles andere als eine produktive Band war. In den zwölf Jahren eurer Existenz haben es vielleicht drei Hand voll Songs auf einen Tonträger geschafft und auch auf dem aktuellen Output habt ihr eure drei Stücke vom 99er-Demo nochmals drauf gepackt…woran liegt´s, warum bekam man bisher so wenig von euch zu hören?

Björn: Wir haben eine ganze Menge mehr Songs in diesen Jahren geschrieben. Fakt ist aber, dass mit jedem Besetzungswechsel (und davon hatten wir ja bekanntlich reichlich) Titel auf der Strecke geblieben sind, weil sie einfach nicht gut genug waren, um der Entwicklung, die wir als Band vollzogen haben, standzuhalten. Anderseits bist du in solchen Momenten aber auch nicht wirklich produktiv, da es erstmal Vorrang hat, dass alle das Material, das bereits vorhanden ist, auf die Reihe kriegen. Du kannst nicht ständig neues Zeug produzieren, wenn das alte nicht hundertprozentig sitzt. Deshalb haben wir eigentlich erst mit einem festen Lineup wirklich an einem Repertoire gearbeitet. Dazu kommt noch, dass The Battle Rages On nicht gerade den aktuellsten Stand repräsentiert! Aufgenommen wurden die Songs schon 2002, seitdem ist eine Menge passiert, sprich: eigentlich könnten GORGONS EYES sofort ins Studio gehen und das nächste Album aufnehmen. Das Material dazu ist vorhanden – und zeigt auf jeden Fall auch eine deutliche Weiterentwicklung. Aufzunehmen und zu veröffentlichen bedeutet aber auch in jedem Fall Geld auszugeben. Wenn sich nicht alle daran beteiligen können, hast du ein Problem.Da schließe ich mich selbst auch in keiner Weise aus.

GE: Da wir bis jetzt alles in Eigenregie produziert haben, von den Aufnahmen im Studio über Layouts bis hin zu Abmischungen und Pressungen der CDs, sind unsere finanziellen Mittel natürlich auch begrenzt. Wenn wir die Möglichkeit dazu hätten, würden wir auch öfter und mehr Produktionen veröffentlichen.

Was sind für euch denn überhaupt die wichtigsten Aspekte an eurer Musik und an der Band an sich?

GE: Das wichtigste der Band ist die Musik! (Spannung, Spiel und Schokolade…hihihihi)

Björn: Für mich war GORGONS EYES immer eine Mischung aus Power, Melodie und Pathos. Als Beispiel nimm dir The Swordsman, das drückt es eigentlich ziemlich gut aus. Wir haben immer versucht, Hymnen zu schreiben, die sich beim Hörer fest fräsen, bei denen man mitsingen kann und die vor allem den Inhalt der Texte musikalisch wiedergeben. Wenn ein Song von Wikingern handelt, dann soll er auch verdammt nochmal so klingen.

Ursprünglich wollte ich euch ja die Frage stellen, was für euch heutzutage die entscheidenden Faktoren sind, um als Band aus dem traditionellen Lager Erfolg zu haben – wo denkt ihr, lagen bislang die Fehler bei GORGONS EYES?

GE: Tja die Fehler…*grins*, wenn man von Fehlern sprechen kann würde man jetzt vom Hundertsten ins Tausendste kommen. Es ist einfach so, dass jeder aus der Band mitziehen müsste, wenn man erfolgreich sein will. Das größte Problem dabei, und da wird es auch viele andere Bands geben, ist immer noch das liebe Geld. Wenn Veranstalter z.B. nicht mal bereit sind die Unkosten zu tragen ist es für eine Band auf Dauer sehr schwierig immer drauf zu zahlen. Und bei Geld hört ja bekanntlich die Freundschaft auf … *grins*

Björn: Ich bin fest davon überzeugt, dass man sich als Band den Arsch abspielen sollte, den Leuten zeigen muss, was man live drauf hat, wobei egal sein muss, wo man das tut und auch, ob man dabei drauf zahlen muss!!! Konzerte sind das wichtigste Mittel überhaupt, durch das eine Band sich präsentieren kann. Klar kannst du eine tolle CD aufnehmen, dem ganzen einen super Sound und ein tierisches Artwork verpassen, diverse Magazine damit bemustern, gute Kritiken dafür bekommen … Und was dann? Das garantiert dir noch lange keinen Erfolg. Wen interessiert denn wirklich das Review zu einer Underground-Band, die man nicht kennt, mag es noch so gut sein? Ausnahmen gibt es wie überall selbstverständlich auch hier. Hast du eine Band aber mal live gesehen und sie hat dich einfach weggeblasen, dann willst du diese Songs auch zuhause hören und wenn du dann eine CD in die Finger bekommst, wirst du sie dir auf jeden Fall zulegen! Ich denke, genau das ist einer der Punkte, bei denen unsere Meinungen auseinander gegangen sind, wo jeder seine eigenen Vorstellungen hat. Was muss man tun, welchen Weg schlägt man ein? Ein weiterer Fehler (noch dazu ein unheimlich gefährlicher) innerhalb einer Band ist es auch, die eigene Leistung über die der anderen zu stellen, egal ob musikalisch, organisatorisch oder sonst wie. Man muss unheimlich aufpassen, dass man niemandem Unrecht tut. Das kann wahnsinnig schnell nach hinten losgehen und genau den gegenteiligen Effekt erzeugen. Am besten ist es, klar zu definieren, wofür jeder zuständig ist und eventuelle Probleme sofort auf den Tisch zu packen, um erst gar keinen (vielleicht ja unberechtigten) Frust aufkommen zu lassen. Zudem sollte man sich als Band niemals zu schade für irgendetwas sein, egal, ob der Club zu klein oder die Anlage zu leise ist. Man ist als Underground-Band, die erst etwas erreichen möchte, nicht unbedingt in der Lage, wahnsinnig viele Bedingungen zu stellen. Wobei das aber nicht heißen soll, dass man sich unter Wert verkaufen muss! Und dann natürlich etwas, was ich vorher schon gesagt habe: Du musst Spaß an dem haben, was du tust, und das muss allen anderen auch bewusst werden!!! Aber das sind alles Dinge, die nicht unbedingt ausschließlich was mit traditionellem Metal zu tun haben.

Gorgons

Ein ganz großes Problem in der heutigen Metalszene – und darüber diskutier ich immer wieder gern – ist für mich das Fehlen an Identität. GORGORNS EYES können ihre Vorbilder sicher nicht verleugnen und dennoch hat man bei euch nicht das Gefühl, dass da ständig jemand versucht seinen Vorbildern nachzueifern sondern wirklich ein eigenes Gefühl in die Musik zu stecken. Der Unterschied scheint für manch einen marginal zu sein und tatsächlich fällt es mir selbst auch schwer, diesen Unterschied einem anderen begreiflich zu machen. Was ist es eurer Meinung nach denn nun wirklich – das Gefühl, die Ideen oder ist es im Grunde genommen völlig sinnlos darüber zu diskutieren was die Eigenständigkeit einer Band ausmacht, da ja jeder auf seine Weise seine Vorbilder kopiert?

Björn: Jede Band besitzt ihre ganz eigenen Einflüsse durch die Leute, die in der Band spielen und durch deren musikalische Vorlieben. Es ist doch völlig logisch, dass man die Musik macht, die man selbst gern hört, dass die Musik, die man spielt, von dem beeinflusst wird, was man selbst konsumiert. Du hast es eigentlich in deiner Frage schon vorweggenommen: wenn man Songs schreibt, muss man natürlich darauf achten, die eigenen Gefühle, Ideen und Gedanken rein zustecken und nicht nach simplen Vorlagen zu greifen, um damit und daraus einen Hit zu konstruieren. Und wenn eine Idee schon mal da gewesen ist – egal, du selbst wirst sie auf eine völlig eigene Art und Weise umsetzen bzw. interpretieren. Wenn man das macht, wenn man jeden Song für sich wachsen lässt und nicht zufrieden ist, wenn man Strophe und Refrain zusammen hat, dann kopiert man meiner Meinung nach nicht. Ich bin definitiv kein Fan von Hauptsache modern und vor allem noch nie da gewesen und das auf Teufel komm raus und ohne Rücksicht auf Verluste. Ich glaube, dass Hauptproblem, das manche Bands haben, liegt darin, dass sie zu sehr darauf achten, was andere Musiker machen und womit diese vielleicht bekannter werden als man selbst. Wenn man versucht, jedem Trend zu folgen, um ein Stück vom Kuchen abzubekommen, kann man wahrlich keine eigene Identität aufbauen und wird natürlich immer ein Stück zurück sein!!!

GE: Sicher trägt jeder seine Vorbilder in sich, ohne sie dabei pausenlos zu kopieren, sonst wären wir ja auch eine Coverband. Es kommt einfach nur auf das Gefühl und die Ideen an.

GorgonsTrotz dass die Situation momentan vermutlich etwas schwierig ist, würde ich mich gerne noch über das neue Album unterhalten. Und da käme ich zum Thema Einflüsse: zwei Einflüsse sind mir auf The Battle Rages On besonders aufgefallen. Der eine ist der Vergleich mit MANOWAR, der in manchen Songs offensichtlich ist und von euch ja auch gar nicht verleugnet wird, der andere ist der mit WICKED ANGEL, wobei dieser in erster Linie beim Song The Swordsman von eurem 99-er-Demos zum Tragen kommt, dessen Schlussteil für mich deutliche Parallelen zu Goodbye aufweist. Erklär mir doch mal die Verbindung zu den genannten Acts…

GE: Es besteht keine direkte Verbindung zu den genannten Bands. Sicherlich mögen wir MANOWAR, orientieren uns aber nicht an ihnen. Und WICKED ANGEL … Wer ist das???

Björn:Da du die Sache mit WICKED ANGEL ja schon im Review zu The Battle Rages On angesprochen hattest, hab ich mir den Song mal angehört (ich kannte ihn vorher nicht) und kann schon nachvollziehen, was du meinst. Aber eigentlich gibt es da keine Verbindung. Rocco hat mir irgendwann ein Tape in die Hand gedrückt, ich hab mir seinen Song angehört und eine Gesangslinie und einen Text dazu gemacht, fertig. Ob und inwieweit er Goodbye von WICKED ANGEL kannte und beim Schreiben vielleicht im Hinterkopf hatte, kann ich nicht sagen. Der MANOWAR-Vergleich lässt sich da schon einfacher klären. Wir sind schon oft darauf angesprochen worden, dass Wild And Free als Spirit Horse … Part 2 durchgehen könnte. Entstanden ist der Song auch ungefähr in der Zeit, als wir die Triumph Of Steel hoch und runter gehört haben. Das Riff stammt aus einer kurzen Impro unseres damaligen Gitarristen zwischen zwei Songs während eines Konzertes. Wir haben im Proberaum gesessen und überlegt, was für eine Geschichte dazu passen könnte. Naja, das Resultat ist bekannt. Ansonsten haben Andre und ich eine lange Zeit, in der uns die Musiker fehlten, im Proberaum gestanden, MANOWAR-CDs über die Anlage laufen lassen und dazu geprobt. War eine sehr gute Übung und erklärt wahrscheinlich eine ganze Menge. Ich hab´s ja schon gesagt, man wird natürlich in dem, wie man komponiert beeinflusst durch das, was man hört. Es hat auch schon jemand gemeint, Vengeance Is Mine würde nach VIRGIN STEELE klingen, ein anderer hat bei Sailors In Blood Parallelen zu RUNNING WILD gezogen (na ja, ist schon allein durch das Thema verständlich) … mit WICKED ANGEL bist du allerdings der erste. Ich denke, dass solche Vergleiche unumgänglich und für viele Leute auch wichtig sind. Außerdem darf man nicht vergessen, dass alle Songs auf The Battle Rages On aus unterschiedlichen Abschnitten der Bandgeschichte stammen. Eigenständigkeit braucht natürlich Zeit zum Wachsen. Irgendwann bildet sich von ganz allein ein eigener Stil heraus, die Art und Weise, wie du einen Song aufbaust, strukturierst, welche Harmonien du wählst usw. Und ich persönlich finde es nicht wirklich schlimm, sich von anderen Bands oder Musikern bei dieser Entwicklung helfen zu lassen.

Welche Erfahrungen habt ihr eigentlich bislang schon mit Plattenfirmen gemacht? Es würde mich wundern wenn ihr noch nie versucht hättet mit eurer Band bei einem Label zu landen, The Battle Rages On erscheint nun aber erneut als Eigenproduktion? Und was waren die kuriosesten Geschichten die ihr in dem Zusammenhang je erlebt habt?

GE: Natürlich haben wir schon versucht aber bisher leider ohne Erfolg. Das ist doch kurios genug, oder? … hihihihi

Björn: Wir haben unser Demo Bold And Unbroken schon an entsprechende Firmen geschickt. Trotzdem ist nie eine positive Antwort gekommen. Keine Ahnung, woran es lag oder liegt. Ich will jetzt auch gar nicht spekulieren, was für Gründe da in Frage kommen könnten. Trotzdem denke ich, dass es auch oder gerade in diesem Geschäft darum geht, jemanden zu kennen, der jemanden kennt. Der Musikmarkt ist momentan derartig überflutet mit Bands, die super aufgemachte und top produzierte CDs unter die Leute bringen, da ist die Wahrscheinlichkeit, einen Glückstreffer zu landen, ziemlich gering. Wir haben aber schon unsere Erfahrungen sammeln können, um mal auf die kuriosen Geschichten zu kommen. Wir sind mal in einer Nacht- und Nebelaktion quer durch Deutschland gedüst, weil uns ein Produzent angerufen hat, der am Telefon unheimlich überzeugend klang, uns aber noch nichts verraten wollte und uns nur gebeten hat, dann und dann bei ihm im Studio aufzuschlagen. Letztendlich stellte sich heraus, dass sein Angebot darin bestand, uns einen Song zu einem Sampler beisteuern zu lassen, der sonst ausschließlich Black und Death Metal Bands enthalten hätte. Außerdem hätte uns der ganze Spaß nur eine vierstellige Summe gekostet, die Rechte an dem betreffenden Song wären natürlich an den Spaßmacher gegangen. Ein anderer Produzent hat sich von uns ein ganzes Paket CDs auf Rechnung schicken lassen, um mit ihnen diverse Studios, Sponsoren und was weiß ich nicht zu bemustern. Das Geld für die CDs haben wir nie gesehen und von dem Typen nie mehr gehört. Solche Erfahrungen muss man als Band aber auf jeden Fall machen, damit man irgendwann nicht mehr auf jeden Märchenonkel hereinfällt, der einem das Blaue vom Himmel verspricht. Auch das gehört zur Entwicklung einer Band dazu.

Als Band des traditionellen Metalgenres seid ihr ja immer willkommene Opfer für Fragen der Sorte was ist denn nun eigentlich der wahre Metal? Ich will gar nicht so sehr in diese Grundsatzdiskussion einsteigen, aber sagt mir doch mal, wie ihr persönlich für dich die Spreu vom Weizen trennst – ich meine über die Zahl der Veröffentlichungen kann sich nun ja echt niemand beklagen, über die Qualität dagegen schon…

Björn: Ich denke, so etwas wie wahren oder falschen Metal gibt es nicht und sollte es auch nicht geben. Alles hängt vielmehr mit der Einstellung einer Band zu ihrer Musik zusammen. Auf keinen Fall würde ich es an einer bestimmten Stilrichtung festmachen. Das Debüt-Album von HAMMERFALL war eine Bombe und kam genau zur richtigen Zeit. Auch ich hab damals gedacht: Das kann doch nicht sein! Endlich … Über die folgenden Alben will ich an dieser Stelle mal lieber ein Tuch des Schweigens breiten, da ich persönlich der Meinung bin, dass das, was sie im Moment tun, nur ein Ausreizen aller dem Heavy Metal zugeordneten Klischees ist, um so true wie nur irgend möglich zu wirken. Dazu gehören auch alberne Blechbüchsen …

Metal ist Metal, und wenn jemand der Meinung ist, er möchte ausprobieren, wie es klingt, wenn er das Ganze mit Techno mixt, dann ist das sein gutes Recht und auch das wird Hörer und Anhänger finden. Wie ich die Spreu vom Weizen trenne? Das ist eine völlig subjektive Sache!!! Eine ganze Menge Leute wird sich sofort jede CD einer Band kaufen, wenn sie nur in etwa so klingt wie die jeweilige Lieblingsband. Andere sagen: Ne, brauch ich nich, ich hab ja das Original. Ich persönlich mache es an der Qualität fest. Schafft es die Band, mit ihren Songs Gänsehaut zu verursachen, eine bestimmte Stimmung rüberzubringen, vor allem, haben sie die Dinge, die mir an Musik wichtig sind: abwechslungsreiche Songstrukturen, Eingängigkeit ohne ins Lächerliche abzudriften, einen guten Sänger, ein Konzept hinter der Musik …? DOOMSWORD waren in letzter Zeit so ein Kandidat für mich. Eine Hammerstimmung, allein dieses minutenlange Schlachtengedöns beim letzten Song von Resound The Horn … Wahnsinn. Wenn ich da die Augen zumache, sehe ich die Drachenboote direkt vor mir! So muss für mich Schlachtenmetal klingen. Und sie schaffen es, so überhaupt nicht nach Italien zu klingen.

GE: Den „wahren Metal“ muss jeder für sich selbst finden, dazu sind die Geschmäcker zu verschieden. Entweder es knallt oder eben nicht.

Eine Band die es derzeit auf jeden Fall richtig zu machen scheint ist eines eurer ganz großen Vorbilder – MANOWAR. Wie beurteilt ihr die Entwicklung eures bisherigen Faves?

MANOWAR … kann man nur eins sagen: sehr gute Songs und sehr gute Vermarktung.

Björn: Hm, naja, sie sind auf jeden Fall großartige Entertainer. Und wenn sie versuchen, mit ihren Songs eine breite Masse zu erreichen, kann man ihnen das auch nicht verdenken. Mir gefallen aber die komplexeren Sachen, die sie früher geschrieben haben, deutlich besser. Vor allem ihre schnelleren Stücke auf den letzten Alben gleichen sich doch ein wenig. MANOWAR sind vor allem dann großartig, wenn sie im stampfenden Midtempo zu Werke gehen und Krieger-Hymnen schreiben, live nicht zuviel reden und endlich das peinliche Bräute-Vernaschen auf der Bühne sein lassen, hehe. Hey, sie sind auch nicht mehr die Jüngsten, irgendwann hebt Joey sich nochmal einen Bruch und dann? Aber wie gesagt: typisch amerikanisches Entertainment halt. Trotzdem, Songs wie Battle Hymns, Hail To England und Defender sind längst heilig gesprochen und werden es immer bleiben.

Um einfach mal ein paar Helden der alten Tage herauszupicken, wer macht es eurer Meinung nach falsch, richtig, richtiger, am richtigsten: MANOWAR, RUNNING WILD, ANTHRAX oder METALLICA?

Björn: Alle genannten Acts machen es natürlich richtig!!! Es gibt sie noch, sie scharen immer noch Heere von Anhängern um sich, spalten die Geister, sorgen für Diskussionen und verkaufen eine Menge Alben. Es wäre natürlich an dieser Stelle falsch zu behaupten, sie wären alle ihren Wurzeln treu geblieben, hehe. Das ist auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Jeder muss METALLICA die Entwicklung zugestehen, die sie durchgemacht haben. Wenn irgend jemandem die Musik, die sie jetzt machen, nicht mehr passt, muss er es ja nicht mehr hören. Das Problem liegt einzig und allein in den Kommentaren, die sie dazu in der Öffentlichkeit abgegeben haben. Wer Leuten vor den Kopf stößt, die einen selbst erst mit ihrer Unterstützung dahin gebracht haben, wo man ist, dann hat man wahrscheinlich zu viel Geld verdient. Über die Musik kann man sich streiten, über die Aussagen nicht, denn die waren eindeutig nicht korrekt!!!

GE: Das können wir so nicht beantworten, da es immer eine Geschmacks und Vermarktungsfrage ist.

Was waren die letzten drei Alben, die du dir selbst gekauft hast oder die dich besonders beeindruckt haben?

”GorgonsAndré: METALLICA – St.Anger, U.D.O. – Holy, AUDIOSMOG – Top of the Rock … sehr spaßig.

Rocco: IMPELLITERISystem X, ICED EARTHThe Glorious Burden, DREAM THEATER – Dream of Thought

Robert: HYPOCRISYThe Arrival, DIMMU BORGIRDeath Cult Armageddon, DECAPITATED – Winds Of Creation

Björn: DOOMSWORDs Resound The Horn habe ich schon genannt. Der Soundtrack zum Herr der Ringe III, der natürlich am genialsten kommt, wenn du die entsprechenden Szenen aus dem Film dazu noch im Hinterkopf hast. Das gilt auch für die CDs zu den ersten beiden Teilen. Gewaltig, bombastisch, also purer Heavy Metal! Die letzte Scheibe war The Glorious Burden von ICED EARTH. Aber dazu etwas zu sagen ist nicht gerade einfach. Auf jeden Fall ein tolles Album, wobei ich, wie anscheinend viele andere auch, die Gettysburg-Trilogie bevorzuge. Da haben sie definitiv alles richtig gemacht! Trotzdem wäre ich vorsichtig mit Aussagen wie: Monumentalwerk, das Maßstäbe setzt im Heavy Metal und … noch nie da gewesen. Man denke nur zurück an Klassiker wie Keeper Of The Seven Keys von HELLOWEEN, da steckte doch noch ein wenig mehr Abwechslung drin, oder MANOWARs Auftakt zur Triumph Of Steel-Scheibe. Und ansonsten stellt man sich natürlich schon die Frage, wie das alles mit Matt Barlows Stimme geklungen hätte. Nichts gegen Ripper Owens, der ist ein erstklassiger Sänger und hat einen super Job abgeliefert. Sein Vorgänger hatte meiner Meinung nach aber etwas mehr Charisma und auch Wärme in der Stimme. Damit hätten die Titel nochmal ein ganz anderes Gesicht bekommen. Wir werden es nie erfahren …

Was war zurückblickend euer lustigstes Live-Erlebnis mit GORGONS EYES?

GE: Die 2000er Tour mit KROKUS … sehr lustig.

Björn: Hm, Klaas (der Basser vor Robert) hätte mich auf der Bühne fast mal skalpiert!!! Ich bin ihm zu nahe gekommen, beim Zurückwerfen der Haare sind sie in der Mechanik seines Basses hängengeblieben und just in diesem Augenblick (wahrscheinlich hatte er die Augen zu und nix mitbekommen) riss er sein Instrument nach hinten und oben, um zu posen!!! Das hat mir schon ein wenig die Tränen in die Augen getrieben, vor allem musste ich beim Singen mit einer Hand und ohne zu sehen, was ich da tue, das Ganze wieder auseinander fitzen, während Klaas versucht hat, seinen Bass so ruhig wie möglich zu halten. Das ist natürlich eine Sache, über die du dich hinterher kaputt lachst, vor allem, wennVideo-Aufzeichnungen existieren. Es gibt aber eine ganze Menge solcher Geschichten, bleibt ja nicht aus.

Wen würdest du in deinem Leben gerne mal treffen und warum?

Björn: Keine Ahnung. Es gibt viele Leute aus meiner eigenen Vergangenheit, die ich gern mal wieder sehen würde, um zu schauen, was aus ihnen geworden ist. Aber prominente Persönlichkeiten, die vielleicht auch schon gar nicht mehr unter uns weilen (ich nehme an, dass du mit deiner Frage darauf hinaus wolltest) …? Momentan gibt es da eigentlich niemanden, dem ich unbedingt mal von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen müsste. Demgegenüber wäre ich aber gern bei ein paar historischen Begebenheiten als stiller Beobachter dabei gewesen.

André: Dieter Bohlen … hihihihi

Rocco: Chris Impellitteri, auf eine kleine Jamsession

Robert: Peter Tägtgren, mein Vorbild

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