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DRAGGED INTO SUNLIGHT: Das rhythmische Äquivalent zur Mikrowelle [Brainstorming]

Mit verstörender Musik zwischen Black- und Death Metal, sowie einer gewaltigen Prise Sludge und einem abstoßenden Artwork polarisieren DRAGGED INTO SUNLIGHT auf ihrem Debütalbum "Hatred For Mankind", das sich nach und nach als roher Diamant entpuppt und nach anfänglicher Abscheu seine Qualitäten entfaltet. Die anonymen Musiker hinter DRAGGED INTO SUNLIGHT wissen genau, was sie tun, und somit wundert es nicht, dass die Antworten von einem gewissen Tom in meinem E-Mail-Postfach auch ein wenig entrückt wirken. Aber ganz tief unter einer meterdicken Schicht Nihilismus steckt sie doch, eine Prise pechschwarzen britischen Humors.

Mit verstörender Musik zwischen Black- und Death Metal, sowie einer gewaltigen Prise Sludge und einem abstoßenden Artwork polarisieren DRAGGED INTO SUNLIGHT auf ihrem Debütalbum Hatred For Mankind, das sich nach und nach als roher Diamant entpuppt und nach anfänglicher Abscheu seine Qualitäten entfaltet. Die anonymen Musiker hinter DRAGGED INTO SUNLIGHT wissen genau, was sie tun, und somit wundert es nicht, dass die Antworten von einem gewissen Tom in meinem E-Mail-Postfach auch ein wenig entrückt wirken. Aber ganz tief unter einer meterdicken Schicht Nihilismus steckt sie doch: eine Prise pechschwarzen britischen Humors.

Liverpool?

Eine brodelnde Stadt voller brennender Autos und Date-Rapes. Klarstellen muss ich hier allerdings, dass DRAGGED INTO SUNLIGHT aus allen Teilen Englands kommen.

Billy Anderson?

Wir trafen Billy Anderson im Jahr 2003, als wir durch England reisten.

Justin Bartlett?

Der Zauberer der schwarzen Tinte. Es ist für uns die höchste Ehre, mit einem Menschen zu arbeiten, der so begabt und gleichgesinnt ist wie Justin Bartlett. Professionell unheilig.

Sonne?

WINTER oder SUNN o))). Beide sind kolossale Bands.

Gott?

G.G. ALLIN.

Volcanic Birth?

Gedanken an ein blutgetränktes Neugeborenes, das an die Wand des Krankenhauses spritzt.

Samples?

Wir verwenden viele Sprachsamples. Die meisten stammen aus Interviews mit Serienmördern wie Richard Kuklinski, Ed Gein und Jeffrey Dahmer, einige der großen Geister unserer Zeit.

Blasphemie?

Gods Of War (von der Band BLASPHEMY – Anm. d. Verf.) ist ein essentielles Album für jeden Fan von extremem Metal.

PROSTHETIC RECORDS?

PROSTHETIC ist ein Label von außergewöhnlicher Qualität, sie haben einige gute Bands an Bord. KYLESA scheinen jedes Jahr besser zu werden. Aber letzten Endes ist ein Label eben ein Label. DRAGGED INTO SUNLIGHT würde es mit oder ohne Plattenvertrag geben. Wir tun, was wir tun, um der reinen Hölle wegen.

Chaos?

Wir arbeiten am Effektivsten durch das Elend. Es steckt eine gewisse Extreme in unserer Unorganisation.

Angst?

Kommt darauf an, wie du aufwachst. Manchmal willst du einfach nur einen Obdachlosen vor einen Zug werfen und von da aus weiter machen.

Riffs?

Wir tendieren dazu, im Kollektiv zu schreiben. Das Spektrum an extremer Musik, das wir abdecken, ist relativ weit, aber generell gesprochen gibt es keine Grenzen. Wie schreiben das, wonach wir uns fühlen.

Ziegen?

AKERCOCKE. The Goat Of Mendes war ein fesselndes Geschenk. Außerdem haben wir eine große Sammlung von Ziegen- und Hirschschädeln. Die Vorstellung, dass wir eine Show spielen, ohne umgeben zu sein von den Schädeln toter Tiere, ist unvorstellbar für uns. Das Gefühl des Zerfalls ist sehr beruhigend, wenn man die Dinge sieht wie wir.

Black Metal?

Eine sinnlose und weitere Definition eines präexistenten Subgenres. Eine Szene, die sich als Anti-Szene in sich selbst präsentiert, und oftmals eine Entschuldigung für Bands, warum sie Alben geringer Qualität mit minderwärtigem musikalischen Können veröffentlichen. Gleichzeitig sind Bands wie WEAKLING, DARKTHRONE und GORGOROTH jedoch fundamentale Einflüsse für jeden Musiker aus der extremen Szene, auch für DRAGGED INTO SUNLIGHT.

MAYHEM?

Kirchenverbrennungen, Mord und Live in Leipzig. Maniac versus Attila.

Umgedrehte Kreuze?

Zeitweise erscheinen sie sinnlos, aber da die katholische Kirche so viel Länder und Finanzen kontrolliert, sind umgedrehte Kreuze völlig angemessen.

Matamp?

Alle unsere Verstärker sind maßgearbeitet und handgefertigt von Matamp. Sie haben uns bisher immer bedingungslos geholfen, wir können ihnen nicht genug danken. Jeder Amp ist ein perfektes Konstrukt, mit völliger Leidenschaft gebaut.

Terminal Aggressor?

Eine formlose Kassettenveröffentlichung. Es wurde in unserem Keller aufgenommen, wir haben einhundert Stück davon gemacht. Kopiert haben wir die Tapes, eins nach dem anderen, auf einem alten Kassettendeck. Manche missinterpretieren Terminal Aggresor als Demo, es wurde aber zur selben Zeit wie Hatred For Mankind aufgenommen.

Anonymität?

Wir bleiben gerne untereinander und mögen es nicht, Freude mit Geschäftlichem zu vermischen.

Buried With Leeches?

Stell dir vor, es würde Stunden dauern zu sterben. Träume von Blutegeln symbolisieren oftmals Abscheu und Schuld. Jeder hat Erinnerungen, die er versucht zu unterdrücken.

Skimasken?

Eine Art, mit der wir versuchen, uns als unbeschriebenes Blatt dem Hörer vorzustellen. So wird es unmöglich, die Grenze zwischen abscheulicher Hässlichkeit und euphorischer Schönheit zu entschlüsseln. Das Bild, das du erschaffst, wird ausschließlich von dem geprägt, was du spielst. Es liegt kein Schwerpunkt auf dem Aussehen, die Leute tendieren dazu, besser zuzuhören.

Lovecraft?

Cthulu.

PORTAL?

Es ist etwas beunruhigend, wenn ein erwachsener Mann live mit einer Kuckucksuhr auf dem Kopf auftritt, aber PORTAL ist trotzdem eine großartige Band.

Sludge?

MUGWART, WEEDEATER und EYEHATEGOD. Schmutzige Rückkopplungen und Südstaatentöne.

Lashed to the Grinder and Stoned to Death?

Die Zweideutigkeit in diesem Fall ist selbsterklärend.

UK?

Unholy Kingdom.

Artworks?

Wir hatten die Möglichkeit, mit einigen talentierten Künstlern zu arbeiten: Mike Diana, der schon für AUTOPSY tätig war, Glyen Scrawled, dessen Arbeiten für MAYHEM bekannt sind, Kara Yui und Justin Bartlett, der für SUNN o))) gearbeitet hat. Die Entscheidung, wen wir für Widowmaker zeichnen lassen, war schwierig, aber jetzt haben wir Sindre an Bord. Es besteht kein Zweifel, dass er etwas klinisch Krankes abliefern wird.

Tourneen?

Es gab eine Zeit im Jahr 2008, da schliefen neun von uns den ganzen Winter hindurch in einem Dreisitzerbus. Außerdem schliefen wir oft auf nackten Böden. Wir freuen uns darauf, mit unseren Freunden RWAKE nächstes Jahr zu touren.

Death Metal?

INCANTATION, DECEIDE, AUTOPSY, und so weiter.

Pornographie?

Fickmaschinen.

I, Aurora?

Das war der letzte Song, den wir für Hatred For Mankind schreiben. Zwei von uns waren extrem berauscht zu dieser Zeit. Wir blieben bis 8 Uhr am folgenden Morgen wach und mussten das Ganze filmen, um sicher zu gehen, dass wir all das in unserer Trübung nicht vergessen würden.

Schwarze Messen?

Bewitched von CANDLEMASS. Alternativ auch die verschiedenen Kompositionen von Alexander Scriabin.

NSBM?

Wir sind keine politisch motivierte Band. Obschon manche es als angemessen erachten, ihre extremen Ansichten durch extremen Metal auszudrücken, werden DRAGGED INTO SUNLIGHT es niemals befürworten, solche Musik zu verwenden, um für derartige Ansichten zu werben.

Es scheint als würden die Beteiligten, nachdem sie nicht in der Lage waren, eine anständige wissenschaftliche Debatte zu strukturieren, sich nun darauf verlegen, ihre Ansichten in fast schon frankensteinartiger Manier mit extremer Musik zu verknüpfen. Es gibt keine Eleganz und keinen Genius zu dieser Formel, nur komplette und völlige Dummheit.

Blast Beats?

NAPALM DEATH und SUFFOCATION würden dir sagen, dass der Blast Beat von D.R.I. und DEEP WOUND erfunden wurde. Das rhythmische Äquivalent zur Mikrowelle. Simpel, aber effektiv.

Conan?

Der Schwarzenegger-Film, in dem Arnie Grimassen schneidet, während er sich wiederholt biegt. Höchst wahrscheinlich die Spitze der Homoerotik in den Achtzigern.

Letzte Worte?

Danke, aber nein Danke.


Foto: (c) DRAGGED INTO SUNLIGHT

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