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ANTIMATTER: Auf zu neuen Ufern!

Es war lange still gewesen um den ehemaligen ANATHEMA-Bassisten Duncan Patterson, verdächtig lange…doch aus diesem Nichts meldete er sich urplötzlich mit „Saviour“, dem Debütalbum seiner neuen Band ANTIMATTER, zurück, und das auf eindrucksvolle Art und Weise. Doch auch einige Unklarheiten im Line-up rückten sein neues Baby ins Rampenlicht, nachdem Danny Cavanagh, seines Zeichens Duncans ehemaliger ANATHEMA-Mitstreiter an der Leadgitarre, vermeintlich ihm zu ANTIMATTER gefolgt war, um dann plötzlich doch wieder bei ANATHEMA um den Wiedereinstieg zu betteln. Also sollte ein leider etwas kurz gefasster Duncan Patterson zunächst einmal Licht ins Line-up-Dunkel bringen…

Es war lange still gewesen um den ehemaligen ANATHEMA-Bassisten Duncan Patterson, verdächtig lange…doch aus diesem Nichts meldete er sich urplötzlich mit Saviour, dem Debütalbum seiner neuen Band ANTIMATTER, zurück, und das auf eindrucksvolle Art und Weise. Doch auch einige Unklarheiten im Line-up rückten sein neues Baby ins Rampenlicht, nachdem Danny Cavanagh, seines Zeichens Duncans ehemaliger ANATHEMA-Mitstreiter an der Leadgitarre, vermeintlich ihm zu ANTIMATTER gefolgt war, um dann plötzlich doch wieder bei ANATHEMA um den Wiedereinstieg zu betteln. Also sollte Duncan Patterson zunächst einmal Licht ins Line-up-Dunkel bringen…




Lass uns zunächst einmal die Line-up-Verwirrungen der letzten Zeit aufdröseln. Ist Danny von ANATHEMA nun bei ANTIMATTER eingestiegen, wieder bei ANATHEMA oder gar bei beiden?

Danny ist zu ANATHEMA zurückgekehrt. Ein festes Mitglied bei ANTIMATTER ist er nie gewesen, das war auch nie so geplant. Eigentlich hatte er nach seinem Ausstieg vor, einige Gitarrenparts auf unserem nächsten Album zu übernehmen und dann eine neue Band zusammen mit seinem Bruder Jamie aus der Taufe zu heben. Alles weitere soll er selbst beantworten, ANATHEMA bereiten im Moment gerade eine offizielle Verlautbarung zu dem Thema vor.

Wie kommst Du selbst inzwischen mit Deinen ehemaligen Kollegen von ANATHEMA aus?

Ich war gerade erst gestern Abend bei ihnen in ihrem Studio. Wir sind miteinander im Reinen. All das, was zwischen uns stand, haben wir ausgeräumt, als wir rausfanden, dass all der Ärger zwischen uns seine Ursache einzig und allein in Dave Pybus (Duncans Nachfolger bei ANATHEMA – Anm. d. Verf.) hatte. Er ist nun nicht mehr im Weg und kann somit keinen Mist mehr über den jeweilig anderen verbreiten.

Wo siehst Du Ähnlichkeiten zwischen ANTIMATTER und ANATHEMA?

Da gibt es so gut wie keine Ähnlichkeiten zwischen uns und den heutigen ANATHEMA, mal davon abgesehen, dass sie nach wie vor einige meiner Lieder live zum Besten geben.

In dem Song “Going Nowhere” tauchen doch aber einige Motive aus älteren ANATHEMA-Songs wie “A Dying Wish” und “Destiny” auf, ist das Deine Art, auf der Vergangenheit Deine musikalische Zukunft aufzubauen? Oder steckte da eine andere Intention dahinter?

Die Aussage des Songs ist einfach: Es geht um Musik und darum, dass manche Leute meine Musik benutzt haben und vortäuschten, es wäre ihre, um sich selbst wichtiger vorzukommen und daraus Profit zu schlagen. Das veranlasste mich, die Fragmente aus „Destiny“ usw. einzubauen.

Wie sehr gehen Dir denn Leute wie ich auf den Keks, die Dich ständig nach Deiner Vergangenheit bei ANATHEMA fragen, hehe?

Ach, eigentlich hatte ich nie wirklich die Gelegenheit bekommen, die ganze Geschichte rund um meinen Ausstieg bei ANATHEMA damals aus meiner Sicht zu schildern. Von daher bin ich vielmehr glücklich und froh, dass es die Leute heute noch nach all dieser Zeit zu interessieren scheint.

Lass uns dennoch auf Deine neue Band ANTIMATTER zu sprechen kommen. Ich denke mal, Du bist überglücklich, nun ein erstes Lebenszeichen veröffentlicht zu haben…Wie wurde die Idee zu ANTIMATTER geboren?

Es ist ein himmelweiter Unterschied von der Arbeitsweise her zu meiner Mitwirkung bei ANATHEMA. Letzten Endes besteht ANTIMATTER nur aus mir und Mick Moss (ist – anders als in meinem Review unwissentlich behauptet – für den männlichen Gesang zuständig – Anm. d. zerknirschten Verf.). Wir schreiben die Songs und nehmen sie zusammen auf, so einfach ist das. Es gibt keine Poser oder Parasiten, die bei uns rumhängen, wir können einfach machen, worauf wir Lust haben. Ich habe mittlerweile auch mein eigenes Label Strangelight Records gegründet, so dass wir im Zweifelsfall uns auch voll und ganz unabhängig von irgendwem auf unsere Musik konzentrieren können.

ANTIMATTER ist also eher als ein Projekt zu sehen?

Wie gesagt besteht die Band aus mir und Mick. Wir sind beide für Texte und die Musik zuständig, wobei wir so gut zusammenarbeiten, dass die Ergebnisse oftmals keine großen Unterschiede aufweisen. Ich kann mich in seine Songs reinversetzen und er sich umgekehrt in meine. Gelegentlich entsteht wohl der Eindruck, dass es sich bei ANTIMATTER lediglich um ein Soloprojekt von mir handelt, was so aber nicht stimmt. Mick zeichnet für die Hälfte der Songs verantwortlich, für die besten Songs auf dem Album sogar meiner Meinung nach.

Gefallen Dir Bands und Künstler wie PORTISHEAD, MASSIVE ATTACK und EMILIANA TORRINI? Welchen Einfluss hatten sie auf den Stil von ANTIMATTER?

Was ich von den Bands gehört hab´, gefällt mir ziemlich gut. Einige Leute haben schon vermutet, dass wir sehr, sehr große PORTISHEAD-Fans sind, ich besitze jedoch gerade mal eine Single von ihnen. Ich habe eine Menge Respekt vor dem, was diese Band tut, was mir aber ganz und gar nicht zusagt, ist dieser Hang zum Jazz und zu den HipHop-Beats. Das suchst Du auch vergebens in unserer Musik. Die einzige Parallele ist eben die Kombination von Frauengesang und ruhigen Klaviersounds.

Und stellt PINK FLOYD nach wie vor einen großen Einfluss für Dich dar? Besonders viele an diese Band erinnernde Stellen gibt es ja im Vergleich zu Alben wie „Eternity“ nicht gerade…

PINK FLOYD – oder besser Roger Waters – werden immer ein Haupteinfluss für mein musikalisches Schaffen sein. Ich höre ihre Musik nun schon seit 16 Jahren und liebe nach wie vor ihre neueren Alben bis hin zu dem Punkt, an dem Roger Waters die Band verließ. Sein Stil, sein Sarkasmus und die Stimmungen, die er durch die Musik erschafft, ist einzigartig auf dieser Welt.

In welchen Situationen beginnst Du Songs zu komponieren und Texte zu schreiben?

An einen Text setze ich mich meistens dann, wenn ich auf jemanden stinkesauer bin, was in den letzten paar Jahren nicht zu selten vorkam. Ein Lied darüber zu schreiben ist für mich eine Art Ventil; statt solche Leute körperlich zu attackieren, schreibe ich einfach einen Song über sie, den viele Menschen nachvollziehen können werden. So lange ich dabei mir selbst gegenüber ehrlich bleibe, stellt diese Verfahrensweise eine großartige Therapie für mich dar.

Wie entscheidest Du, ob eine Idee weitere Mühe und Arbeit wert ist oder ob sie besser im Mülleimer aufgehoben wäre?

Das ist nicht leicht zu beschreiben. Es sind sicherlich Tausende von Textideen über die Jahre hinweg von mir in den Papierkorb gepfeffert worden. Es kommt immer wieder vor, dass ich mir ein älteres Buch mit meinen Entwürfen hernehme und beim Blättern nur denke „Was zur Hölle habe ich damit nur sagen wollen, als ich das geschrieben hab´?!?!“. Ich lasse es dann schnell verschwinden, bevor jemand anderes meinen Schund in die Finger bekommen kann, hehe…

Eine Konstante in Deinem Schaffen ist sicherlich die ständige Bezugnahme auf Religion, sei es in Texten, Coverartworks oder Songtiteln wie Saviour, Angelic, God Is Coming und Psalms. Welche Bedeutung hat Religion für Dich?

Ich will damit eine sarkastische Parallele zwischen unserem Leben und religiösen Motiven herstellen. Sicherlich dürfte niemand Probleme haben, herauszufinden, dass ich nicht das Predigen anfange oder so, es ist vielmehr ein ironisches Konzept. Das Coverartwork fasst quasi den Inhalt des Titeltracks zusammen. Erklären will ich es nicht, es ist ein Bild, die Leute können es sich selbst ansehen.

Überrascht war ich, dass ihr in den eigentlich doch geschlossenen Academy Studios unter der Regie von Mags (MY DYING BRIDE, ANATHEMA, PARADISE LOST etc.) aufgenommen habt. Wieso habt ihr euch für ihn entschieden? Seine bisherigen Arbeiten waren ja doch zumeist auf den Doom/Deathmetalbereich limitiert…

Ich habe einfach ein gutes Gefühl, wenn ich mit Mags zusammenarbeite. Ich war damals begeistert von dem Sound, den er uns mit ANATHEMA verpasst hat, als wir einige Coversongs für diesen „X“-Sampler von Peaceville eingespielt haben. Es ist sehr unproblematisch, mit ihm zu arbeiten, da er mir auch zuhört und meine Vorschläge ernst nimmt. Ich hatte eine ganz spezielle Vorstellung von der Produktion für Saviour, die er mir umsetzen half. Perfekt ist es nicht geworden, aber angesichts der kurzen Zeit, die uns im Studio zur Verfügung stand, und der damit verbundenen Hektik bin ich dennoch zufrieden.

Wird man ANTIMATTER auch bald mal live erleben können?

Wir haben es intern angesprochen. Vielleicht arbeiten wir nach dem kommenden Album eine Liveshow aus, die dann jedoch nichts mit der üblichen Bandform zu tun hätte. Ich finde, wir müssten da schon was Besonderes, Interessantes auf die Beine stellen.

Vertragstechnisch seid ihr bei Prophecy Productions gelandet, wie gefällt es euch dort bislang?

Bis jetzt wissen wir nur, dass sie bei der Promotion für uns gute Arbeit leisten. So lange sind wir ja noch nicht bei ihnen. Sie scheinen mir ein respektiertes Label zu sein, viele Leute haben mir zum Vertrag mit ihnen gratuliert. Sie haben auch interessante andere Bands unter Vertrag, Acts, die viel mit Stilen rumexperimentieren. Das ist etwas, was ich sehr respektiere.

Wie gut bist Du heutzutage noch bei dem, was musikalisch in der härteren Musikszene vor sich geht, auf dem Laufenden?

Ich bekomme mit, welche Bands das Geld zum Hintern reingestopft bekommen und welche einfach nur gute Songs haben. Meistens sind das nicht die gleichen, aber das ist nun mal das Traurige am Musikbusiness. Ich selbst suche stets nach etwas, das ich in der Art noch nicht zuvor gehört hab´, Musik, die mich noch richtig bewegen kann.

Willst Du abschließend noch was loswerden?

Danke für die Aufmerksamkeit. Wer mehr über uns wissen will, kann sich auf unserer Website informieren. Direkten Kontakt mit uns kann man über antimatter@strangelight.co.uk aufnehmen.

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