Wenn die Karriere einer Band wie ein wunderbarer Coming Of Age-Film ist: „Where Myth Becomes Memory“ bringt ROLO TOMASSI endlich an die Spitze des modernen Progressive Post Metal.
In der Schnittmenge aus Post Hardcore und Modern Metal drehen VENUES lieber an den kleinen Stellschrauben: Die Spielregeln des Genres lässt das Quintett intakt, überzeugt dafür jedoch mit (nahezu) durchgehend gutklassigem Material.
UNDEROATH geben sich auf "Voyeurist" charakterstark: Die US-Amerikaner versuchen die Eigenheiten des Comeback-Albums mit der früheren Energie zu vereinen. Das Resultat ist nicht immer perfekt, folgt aber dafür auch nicht dem totgenudelten Genre-ABC.
"Divine Tragedy" überzeugt mit Liebe zum Detail: Der geradlinige Post Hardcore setzt auf erprobte Strukturen, gefällt aber dank griffiger Hooks und stimmigem Songwriting.
THE AMITY AFFLICTION besinnen sich auf das Wesentliche: "Somewhere Beyond The Blue" wagt keine Experimente, entdeckt aber die zuletzt etwas verlorene Härte wieder: ein netter Appetizer also für die langjährige Gefolgschaft.
THRICE belassen es auf "Horizons / East" nicht bei bei einzelnen zündenden Gedanken, sondern blicken immer nach vorne und sind immer im Wandel. Die US-Amerikaner haben sich keine Grenzen mehr gesetzt, was zugleich auch die große Stärke ihres elften Studioalbums darstellt.
UNTIL I WAKE machen mit ihrem zeitgenössischen Post Hardcore / Metalcore-Mix eigentlich nichts falsch, können sich mit dieser EP im Gegenzug jedoch kaum in irgendeiner Weise auszeichnen. Steuert das Genre auf die nächste Identitätskrise zu?