ZYKLON: World ov Worms

Mit manchen Alben wird man einfach nicht warm… "World ov Worms" ist mir schlicht und einfach zu kalt, um mir zu gefallen. Da bleib ich doch lieber bei den alten Sachen von EMPEROR, da hieß Samoth auch noch Samoth, jawohl…

Eins ist sicher: Diese Platte ist hart. Das ist aber auch alles, was ich Positives über „World ov Worms“ sagen kann. Denn mit Ausnahme einiger guter Riffs lässt mich die neue Band von EMPEROR-Gitarrist Zamoth total kalt. Vielleicht liegt das schlichtweg daran, dass ich als Freund von Melodien nicht unbedingt der richtige Rezensent für diese schwerwiegende Mischung aus Death- und Black Metal sein könnte. Wobei ich eigentlich solcherlei Dingen, auch ungezügelter Aggression, immer aufgeschlossen und davon auch angetan bin, aber mit ZYKLON habe ich dasselbe Problem wie mit „IX Equilibrium“ von EMPEROR: die Musik ist kalt. Eiskalt, um genau zu sein. Nicht ein Song besticht durch so etwas wie eine Atmosphäre, die mich berühren kann. Stattdessen wird extremer Metal auf höchstem technischen Level zelebriert, perfekt produziert und im Grunde über jede objektive Kritik erhaben.

Aber was nützt die größte Perfektion, wenn die Atmosphäre fehlt, auch beim vierten Durchlauf so gut wie nichts hängenbleibt und man sich zu jedem Durchlauf erneut zwingen muss? Und ehrlich gesagt, richtig aggressiv ist „World ov Worms“ auch nicht, weil die Musik zu zerfahren und komplex ist – da könnten sich die Jungs z.B. mal eine Scheibe von den APOKALYPTISCHEN REITERN abschneiden, bei denen wirken auch die unmelodischen Songs durch den unbarmherzigen, mörderischen „Groove“, den ein Song wie „Regret“ einfach hat. SO muss Death Metal klingen – und vor allem muss ein solcher einen anderen Gesangsstil haben als der, welcher von ZYKLON angewandt wird. Denn LIMBONIC ARTs Daemon, der bisher wohl nur als Gastsänger fungiert, aber nichtsdestotrotz alle Vocals auf dem Album übernommen hat, kreischt black-metal-typisch, was das Zeug hält.

ZYKLONs “World Ov Worms” wirkt unnahbar

Doch das passt einfach nicht so recht zu der Musik, die eher diesen Death-Metal-Flair hat (aber auch nur bedingt), diesen mit der Komplexität von „IX Equilibrium“ kombiniert und das Ganze mit einer modernen, kalten Atmosphäre garniert. Irgendwie unpassend, irgendwie langweilig für Leute wie mich. Da hilft auch die Tatsache nichts, dass Bard Faust Eithun (Ex-EMPEROR und jetzt im Knast) alle Texte verfasst hat, denn diese kann man weder verstehen noch hatte ich die Möglichkeit, sie zu lesen.

Ihr seht schon, ich weiß einfach nicht genau, wieso ich mit diesem Album nicht warm werde. Es berührt mich nicht, „ballert“ nicht, besitzt aber ohne Frage musikalische Klasse und könnte durchaus viele Leute begeistern. Hört einfach selbst rein – ich ziehe mich zurück…

VÖ: 05.02.2001

Line-Up:

Destructhor – Lead guitar & bass
Zamoth – Guitar & Bass
Trym – Drums & Percussion
Daemon – Vocals

Label: Candlelight Records

ZYKLON “World Ov Worms” Tracklist

1. Hammer Revelation
2. Deduced To Overkill
3. Chaos Deathcult
4. Storm Detonation
5. Zycloned
6. Terrordome
7. Worm World
8. Transcendental War – Battle Between Gods

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