Er ist zurück, der Horror-Schock-Punk-Rocker WEDNESDAY 13, und das ist auf jeden Fall gut so. Nach schwerwiegenden Depressionen hat sich der bekennende ALICE COOPER-Anhänger also wieder gefangen und sich entschlossen, seine überwiegend negativen Stimmungen mit Hilfe seiner Musik zu verarbeiten. Das hatten wir doch schon so ähnlich in diesem Jahr? Stimmt. Schockrocker MARILYN MANSON hat sich auf die gleiche Weise den Frust von der Seele musiziert und geschrieben. Solange das Ganze dann immer ein gutes Ende hat und die Musik als Seelentherapie weiter hilft, ist das durchaus in Ordnung, allerdings sollte darauf geachtet werden, dass dieser Vorwand nicht zum neuen Trend in der Musikbranche verkommt. In den Staaten ist so etwas immer besonders gefährlich. Naja, auf alle Fälle sieht man daran wieder eins: Sogar derart düstere Gestalten wie MARILYN MANSON oder WEDNESDAY 13 haben, obwohl sie selbst so gruselig und böse sind, einen weichen, empfindlichen Kern.
Weich und empfindlich wirkt 13`s Musik allerdings gar nicht. Hier wird gerockt, gekrächzt, geschimpft und gespuckt was das Zeug hält. Auch das ist wiederum sehr gut. Einen Deut düsterer, will sagen metal-lastiger, ist er schon geworden, unser Joseph Poole – so heißt der Mann mit bürgerlichem Namen – aber seine Wurzeln, nämlich den arschtretenden Horror Punk, hat er nicht verleugnet. Stücke wie rotzige Gimmie gimmie bloodshed oder das aggressive With friends like these… zeigen, dass der ex-MURDERDOLLS-Fronter nix von seiner Dynamik abgegeben hat. Es wird einfach wild drauf los gerockt und das macht Laune. Das gilt auch für No rabbit in the hat oder das brachiale Scream baby scream, aber hier schimmern ganz klar die Metal(-core)-Elemente durch, die eine frische Prise durch die Musik des Amerikaners wehen lassen. Seinem Über-Vorbild, dem Gottvater des Schockrocks, ALICE COOPER, wird natürlich auch Tribut gezollt. Das wuchtige Not another teenage anthem oder das straighte From here to the hearse veranschaulichen ganz deutlich, von wem sich WEDNESDAY 13 musikalisch unter anderem inspirieren lässt und von wem er auch alles zu Hause im Schrank stehen hat.
Alles in allem ist Skeletons ein frisches, wütendes, druckvolles WEDNESDAY 13-Album geworden, das keinen Fan enttäuschen sollte. Wollen wir alle hoffen, dass der Frust mit den darauf entahletenen Stücke verarbeitet oder weggespült werden konnte, denn eins ist immer noch das Wichtigste: Gesundheit, und dazu gehört auch eine intakte Psyche.
Veröffentlichungstermin: 16.05.2008
Spielzeit: 40:20 Min.
Line-Up:
Gesang: Wednesday 13
Gitarre: J-Sin Trioxin
Acey Slade
Bass: Nate Manor
Schlagzeug: Jonny Chops
Produziert von Andrew Akelel
Label: DR2 Records
Homepage: http://www.wednesday13.com
MySpace: http://www.myspace.com/officialwednesday13
Tracklist:
1.Scream baby scream
2.Not another teenage anthem
3.Gimmie gimmie bloodshed
4.From here to the hearse
5.Put your death mask on
6.Skeletons
7.My demise
8.With friends like these…
9.No rabbit in the hat
10.All American massacre
11.Dead Carolina