V.A.: Saw II [OST]

Eher verzichtbarer Soundtrack, der außer einigen guten Nummern größtenteils US-Hype bietet.

Wie der Film, so der Soundtrack. Oder zumindest so ähnlich. Denn der erste Teil des Films Saw war besser als das Sequel – auch wenn dieses ebenso nicht von schlechten Eltern ist. Beim Soundtrack verhält es sich nicht anders. Will heißen, dass die erste Scheibe vor allem wegen den hervorragenden Tracks von Charlie Clouser punkten konnte, die Zweite fällt im Vergleich deutlich ab. Vor allem weil Charlie Clouser nur einen Track beisteuern durfte, doch dieser hat es aber dennoch ziemlich in sich und bleibt in Sachen Atmosphäre auf dieser Scheibe unübertroffen.

Im Gegensatz dazu gibt es jede Menge angesagte Nu Rock-, Neo-Thrash, Screamo- und Industrial-Acts. Also, schon mal vorweg einige Punkte verschenkt. Wer gehypten Dreck gegen morbide, düstere stimmige Musik tauscht, hat von vornherein verloren. Das war vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, aber wenn ich an die üblen Beiträge von THE USED, PAPA ROACH, SEVENDUST und OPIATE FOR THE MASSES denke, dann habe ich einfach Schmerzen. Auf der anderen Seite überraschten mich Beiträge wie September von BLOODSIMPLE und PUSCIFER doch positiv. Weil es erstens gute Songs sind und zweitens mit ihrer Atmosphäre zum Film passen, auch wenn Erstgenannter eher eine kräftige, moderne Rockhymne ist und nicht ganz so düster ist, wie das fiese Rev 22:20. Auch Three Fingers von BUCKETHEAD & FRIENDS überzeugt, ein düsteres Rap-Rock-Lied mit kranker Atmosphäre, das somit gut zu dem folgenden Home Invasion Robbery von THE LEGION OF DOOM passt, die irgendwo zwischen Hip Hop und Industrial kranke Soundscapes wagen.

Von den bekannteren Bands auf diesem Sampler überzeugen hauptsächlich die QUEENS OF THE STONE AGE – die passen einfach immer und überall. Dagegen enttäuschen seichte Songs wie der Remix des MARILYN MANSON-Evergreens Irrensponsible Hate Anthem oder Caliente (Dark Entries) von den REVOLTING COCKS, von denen ich mir eigentlich mehr erwartet hätte. Und auch die Bonus Tracks, die hauptsächlich aus dröger Düstermucke bestehen, wollen bis auf Fear von LONDON AFTER MIDNIGHT nicht richtig zünden. Was dieser Soundtrack dem Vorgänger dennoch voraus hat, ist die enorm gelungene Aufmachung, das schöner Digipack mit ausführlichem Booklet ist definitiv einen Blick wert. Trotz einiger wirklich gelungener Tracks würde ich mir an eurer Stelle das Geld für diese Scheibe sparen und lieber einmal mehr ins Kino gehen. Weil der dazugehörige, schön kranke Film ist um Längen besser und spannender als diese 77 Minuten gehypten Rocks.

Veröffentlichungstermin: 10. Februar 2006

Spielzeit: 76:50 Min.
Label: Treadstone Records / Sony Music

Homepage: http://www.saw2.com

Tracklist:
1. MARILYN MANSON: Irresponsible Hate Anthem (Venus Head Trap Mix)

2. THE USED: Sound Effects and Overdramatics

3. MUDVAYNE: Forget to Remember

4. BLOODSIMPLE: September

5. PAPA ROACH: Blood

6. PUSCIFER: Rev 22:20 (Rev 4:20 Mix)

7. SEVENDUST: Pieces

8. SKINNY PUPPY: Rodent (Ken “Hiwatt” Marshall Remix – DDT Mix)

9. QUEENS OF THE STONE AGE: Burn the Witch (UNKLE-Variation)

10. A BAND CALLED PAIN: Holy

11. BUCKETHEAD & FRIENDS: Three Fingers (w/ Saul Williams)

12. THE LEGION OF DOOM: Home Invasion Robbery

13. REVOLTING COCKS Feat. Gibby Hanes & Al Jourgensen: Caliente (Dark Entries)

14. OPIATE FOR THE MASSES: Step Up

15. CHARLIE CLOUSER: Don´t Forget the Rules

Bonus Tracks:

16. LONDON AFTER MIDNIGHT: Fear

17. DOPE STARS INC.: Make a Star (Saw Edit)

18. ASP: The 6th of September (How Far Would You Go?)

19. SAMSAS TRAUM: Bis an das Ende der Zeit

20. LORE: My Soul Speaks

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