V.A.: A Tribute To NASUM

Zum fünften Todestag von Mieszko Talarczyk.

Es ist auf den Tag genau fünf Jahre her, da ein gigantischer Tsunami 230.000 Menschen in den Tod gerissen hat. Die ganze Welt hat geweint und viele mussten um Freunde und Angehörige zittern. Anders Jakobson von NASUM war einer von diesen Menschen. Und er hatte kein Glück. Der Leichnahm seines langjährigen musikalischen Weggefährten und Freund Mieszko wurde am 17. Februar 2005 identifiziert, was das Ende einer der einflussreichsten Grindcore-Bands der Neuzeit bedeutete. Am 26. Dezember 2004 starb Mieszko Talarczyk, zwei Tage nach seinem dreißigsten Geburtstag, den er auf Phuket mit seiner Freundin feierte, die schwerverletzt überlebte.

Fünf Jahre nach diesem unendlich traurigem Tag erscheint nun ein Zeichen, das beweist, dass NASUM niemals tot sein werden. Denn dreiundfünfzig Grindcore-Bands auf der ganzen Welt haben sich zusammen getan, um NASUM noch einmal ein posthumes Denkmal zu setzen. Und die Reise geht quer durch die Geschichte der schwedischen Unikate. Ob es allerdings nötig war, dass Anders Jakobsons neue Band COLDWORKER mit Den Mörka Tiden den Reigen eröffnen ist fraglich, aber vielleicht freut es Anders einfach nur, einen seiner Lieblingssongs wieder spielen zu können. Daneben haben viele größere Bands wie MISERY INDEX, LENG TCH´E, DEATHBOUND, ROTTEN SOUND, JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE, OBLIGATORISK TORTYR, MUMAKIL und BATHTUB SHITTER, viele großartige Newcomer wie THE ARSON PROJECT, AFGRUND, POOSTEW, KILL THE CLIENT, MY COLD EMBRACE, BLACK HOLE OF CALCUTTA und TREPAN´DEAD, sowie ganz alte Hasen wie DEAD INFECTION, SANITY´S DAWN, BLOCKHEADS, MASTIC SCUM, DEPRESSION und NYCTOPHOBIC jeweils einen Gastauftritt.

Die Trefferquote ist hierbei für ein Tribute-Album ziemlich hoch, einerseits legten NASUM ja unglaublich gute Originale vor, zweitens gibt es daran nicht viel zu verändern, so dass sich die covernden Bands kreativ doch nicht allzu sehr austoben können. Nur wenige schaffen es allerdings ihre Identität in die Songs einzuarbeiten. Das gelingt nur TOTAL FUCKING DESTRUCTION, WHO´S MY SAVIOUR und NYCTOPHOBIC. Auch ROMPEPROP und METHADONE ABORTION CLINIC heben sich von den anderen Bands durch die Harmonizer-Vocals ab, aber nicht im positiven Sinne. Solche Ausnahmen sind aber zum Glück nur selten: Die Bandauswahl ist bestimmt nicht perfekt, da einige Pappenheimer fehlen, aber durchaus gelungen. Die meisten Beiträge sind ziemlich gut, auch da die meisten Beiträge von den besten Alben NASUMs kommen: Inhale/Exhale und Human 2.0. Aber auch Industrislaven und Helvete werden beachtet und unbekanntere Veröffentlichungen wie die Really Fast Vol. 9-, Grindwork- und Regressive Hostility-Compilations, die Splits mit SKITSYSTEM und ABSTAIN haben Songs parat, die von NASUMs Gefolgschaft liebevoll wiedergegeben werden. Warum aber Shift nur mit einem Stück erwähnt wird, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Ärgerlich ist das schon, schließlich bietet auch das letzte Album der Band eine Unmenge an großartigen Nummern.

Fans von NASUM wird es hier vielleicht nicht die Freudentränen in die Augen drücken, aber das Material kann man einfach fast nicht zerstören, auch wenn die Beiträge qualitativ gegen Ende doch ein wenig abnehmen. NASUM haben im Verlauf ihrer zwölfjährigen Karriere eine Unmenge an wahnsinnig gutem Material geschrieben, das auch nicht besser werden kann. Wer sich also nach dem Hören dieser netten Tribute-Geschichte nicht wieder von ein, zwei Alben NASUMs umblasen lässt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Schade nur, dass diese CD nicht etwas liebevoller aufgemacht wurde, auch trotz dem coolen Artwork. Hier wäre noch Luft nach oben gewesen. Dennoch, POWER IT UP hat hier gute Arbeit geleistet, um zu zeigen welchen Einfluss diese unglaubliche Band noch immer auf die extreme Musik hat. Also keine Angst: Fans von NASUM liegen mit diesem prall gefüllten Tribute-Album goldrichtig.

Veröffentlichungstermin: 26. November 2009

Spielzeit: 68:31 Min.
Label: Power It Up

Homepage: http://www.nasum.com

MySpace: http://www.myspace.com/nasumband

Tracklist:
1.COLDWORKER: Den Mörka Tiden
2.MISERY INDEX: Digging In
3.LENG TCH´E: No Sign Of Improvement
4.DEATHBOUND: Just Another Hog
5.TOTAL FUCKING DESTRUCTION: Blinded
6.THE ARSON PROJECT: Corrosion
7.ROTTEN SOUND: Resistance
8.AFGRUND: Shadows
9.MUMAKIL: Gargoyles And Grotesques
10.JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE: Reasons?
11.DEAD INFECTION: Think
12.KILL THE CLIENT: The Rest Is Over
13.KRUSH: This Is…
14.INFANTICIDE: Lat Inte Asen Styra Ditt Liv
15.ROMPEPROP: Disappointed
16.NASHGUL: The Dream
17.PUTRESCENCE: The Black Swarm
18.SANITY´S DAWN: Corrosion
19.SPLITTER: När Dargana…
20.BLOCKHEADS: Goings Nowhere
21.ACCION MUTANTE: Tested
22.EMBALMING THEATRE: Cut To Fit
23.OBLIGATORISK TORTYR: I Helvetet
24.WHO´S MY SAVIOUR: Worst Case Scenario
25.MASTIC SCUM: The Masked Face
26.KEITZER: A Welcome Breeze Of Stinking Air
27.DEPRESSION: Fantasibilder
28.COLLISION: Closer To The End
29.GOREGAST: Stealth Politics
30.MY COLD EMBRACE: Silent Sanguiary Soil
31.MAGNICIDE: Spiral Goes Down
32.POOSTEW: Doombringer
33.SAKATAT: Fullmatad
34.UTOPIUM: My Philosophy
35.ROTTEN COLD: The Idiot Parade
36.WHITE EYES: Warfuck
37.NYCTOPHOBIC: Detonator
38.INFEST: The Everlasting Shame
39.BLACK HOLE OF CALCUTTA: Information Is Free
40.DRUDGERY: Words To Die For
41.ABLACH: Too Naked To Distort
42.K.S.K.: Medley
43.MASOCHIST: A Request For Guidance
44.METHADONE ABORTION CLINIC: Sixteen
45.EXPOSE YOUR HATE: Shapeshifter
46.TREASON GRIND: Fantasi Nesten
47.SOUND OF DETESTATION: Ditt Öde
48.TREPAN´DEAD: Distortion & Disinformation
49.HORRIFICIA: It´s Never Too Late
50.GRIND CRUSHER: Black Visions
51.VENOCIDE: Disforest
52.CREATIVE WASTE: Can De Lach
53.BATHTUB SHITTER: Rens

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