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TUMULUS: Sredokresie

Instrumente der slawischen Volksmusik, den Synthies entlockte Ambient-Klänge, funkig rockige Melodien, orientalische Gesangsmuster und progressive Einschübe – das ist das Klang-Konglomerat der russischen Band TUMULUS.

Instrumente der slawischen Volksmusik, den Synthies entlockte Ambient-Klänge, funkig rockige Melodien, orientalische Gesangsmuster und progressive Einschübe – das ist das Klang-Konglomerat der russischen Band TUMULUS, die ihren Stil als Art Progressive Folk Metal umschreibt. Sredokresie ist nach Winter Wood (2004) und zwei davor erschienen Demos ihr zweites Album und behandelt in den Lyrics, die teils in Russisch, teils in Englisch und – was ich auf irgendeiner Website aufgeschnappt habe – teils in einem veralteten slawischen Dialekt verfasst worden sind, allerlei Mysteriöses rund um Magie und Riten.

Musikalisch lassen sich die einzelnen Songs kaum unter einen Hut bringen. Während Kolo Opletaya ein orientalisches Grundgerüst besitzt, setzt Tower Of Birds dagegen auf progressive Verspieltheit. Mezh Ra Rek ist dann schon fast straight rockend und Severetreni zieht sphärisch und geheimnisvoll seine Kreise im CD-Player. Hier Referenzbands heran zu ziehen, fällt demnach schwer: am ehesten ließe man AMORPHIS, JETHRO TULL, HAGALAZ RUNEDANCE, PINK FLOYD und eine Handvoll russischer Folk Bands wie SEDMAYA VODA, RAZNOTRAVIE, KALINOV MOST und INNA ZHELANNAYA, bei deren namentlichen Erwähnung ich den Informationen der Bandwebseite Vertrauen schenke, gemeinsam jammen, um einen Anflug von Vorstellungskraft zu gewinnen, was den Hörer auf Sredokresie erwartet. Die Einflüsse, die am meisten durchschimmern, sind wohl diejenigen der Progressive Rock Bands der 70er-Jahre. Dies äußert sich am verspielten Bass, der immer schön im Vordergrund seine Zupfereien zum Besten gibt. Ziemlich in den Vordergrund drängt sich zudem die Flötenunterstützung, die den Songs eine gewisse Beschwingtheit verleiht. Der Gesang von Kuchma und Marina Sokolova gibt dann den folkloristischen Ausschlag und wird bei diesem Vorhaben von etwaigen Melodien und die Einbringung von besonderen Instrumenten, wie Gusli (eine Art Zither) und Okarina (Gefäßflöte) unterstützt. Der Metal-Anteil wird schließlich von der Gitarre und den Drums ins Spiel gebracht. Auch der Gesang, der sich im Song Sredokresie anschickt, mit einigen Growls die gut behütete Soundlandschaft aufzuschrecken, gestaltet hin und wieder die Grenzen zwischen Folk und Metal fließend.

Was dem Album aber trotzdem fehlt, ist die Durchschlagskraft. Solange sich die Songs in ihrer folkloristisch rockenden Bahn bewegen, ist der Klang schön ausgewogen und lässt allen Instrumenten genügend Platz, sich zu entfalten. Doch sobald Übergänge zu härteren Passagen vonstatten gehen, ändert sich der Sound leider nicht. Hier wäre auch klangtechnisch ein größerer Kontrast wünschenswert, so dass die Energieentladung auch auf den Hörer überschwappt. Trotz allem brandmarke ich Sredokresie als Geheimtipp für Freunde progressiven Folk-Rocks.

Veröffentlichungstermin: 11.10.2005

Spielzeit: 35:31 Min.

Line-Up:
Kuchma – Vocals, Flute

Kurbat – Guitars

Velingor – Bass, Percussions, Vargan

Vigdis – Keyboards, Vocal

Ottar – Drums, Percussions

Gastmusiker:

Marina Sokolova – Vocals, Flute, Okarina

Ilya Radim Nikolayev – Gusli

Label: Wroth Emitter Productions

Homepage: http://www.tumulus-band.com

Email-Adresse der Band: tumulus@list.ru

Tracklist:
1. Kolo Opletaya

2. Uzorochinnik

3. Tower Of Birds

4. Mezh Ra Rek

5. Nagovor Na Zavet

6. Kolozheg

7. Sredokresie

8. Severetreni

9. The Other Path

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