THRONE OF KATARSIS: An Eternal Dark Horizon

Eine schwarzmetallische Zeitreise. Destination Norwegen, frühe 90er Jahre…

Obschon sich das Duo THRONE OF KATARSIS erst 2003 zusammengetan hat, fließt der Geist der frühen 90er im Blut der zwei Norweger. Es ist diese Black Metal-Ära, die Grimnisse und Vardalv verinnerlicht haben. In Texten, Atmosphäre und Musik lebt dieser alte Geist in THRONE OF KATARSIS und entfesselt seine Macht, als wäre die Zeit 1995 stehengeblieben. Schon beim Demotape Unholy Holocaustwinds, dessen Titel klar in Richtung IMMORTAL wies, war diese Macht deutlich spürbar und auf ihrem Labeldebüt An Eternal Dark Horizon zeigen die norwegischen Black Metaller, dass sich sich durchaus noch steigern konnten, ohne ihre Wurzeln zu verlieren.

In fünf ausgedehnten Stücken – die Rechnung ist bei einer Spieldauerangabe von über 55 Minuten schnell gemacht – geben sich THRONE OF KATARSIS dem Black Metal der frühen 90er Jahre hin. Natürlich ist die Produktion roh, natürlich gibt es keinen Triggerkleister und die verzerrten Gitarren dominieren das Gesamtgeschehen. Müsste man etwas mäkeln, könnte man anführen, dass man vom Bass bis zu Nattaander etwas wenig hört. Allerdings führt dieser produktionstechnische Umstand nicht zu einer negativen Beeinträchtigung des Hörvergnügens, da es die Norweger stets schaffen, ihren Songs genau die dunkle Stimmung zu verschaffen, die manch neuen Kreationen so oft abhanden kommt.

Dabei gehen THRONE OF KATARSIS keineswegs langweilig vor. Immer wieder durchbrechen akustische Gitarren das frostige Gewitter, schaffen Tempovariationen genau den Tick Abwechslung, welcher das Gesamtbild passend abrundet, statt die Songs zu lieblos aneinandergetackerte Riffbauten werden zu lassen. Und so wird gekreischt von Winter, Nacht, Mondlicht und der ewigen Dunkelheit, dass es eine wahre Freude ist. Das fesselnde Symbols of Winter, welches unter anderem mit cleanem Gesang aufwartet, beginnt mit dem obligaten Windintro – schon tausendmal gehört, aber nichts anderes hätte hier besser hingepasst. Und doch ist es genau das, was den Reiz von An Eternal Dark Horizon passend zusammenfasst: THRONE OF KATARSIS halten sich beinahe sklavisch an die Regeln ihrer vorbildlichen Vorgänger – und dennoch sind sie nicht langweilig. Dies beginnt mit dem Cover – wie viele bemalte Misanthropen in Wäldern haben wir schon gesehen? Doch nichts anderes passt besser als eben genau dieses Bild, das die Norweger für ihr Album ausgewählt haben. Dieses Vorgehen zieht sich durch ihr gesamtes Album, jeder Gitarrenlead ist dort, wo er sein soll, nichts ist zu viel und nichts zu wenig.

Fazit: Wer in seinem CD-Regal eine Sonderplatz für Werke hat, welche den Suchbegriffen Norwegen, Black Metal und frühe 90er Jahre entsprechen, wird an An Eternal Dark Horizon seine Freude haben. THRONE OF KATARSIS mögen zwar nicht ganz so frostig wie DARKTHRONE sein und lassen keine Innovation walten, aber sie scheinen aus dieser eigens gewählten Genrebeschränkung genug Leidenschaft zu schöpfen, dass sich dieses Album anno 2007 in einem dergestaltig sortierten Schrank sehr wohlfühlen wird. Eine gelungene Black Metal-Ehrerbietung an vergangene Zeiten…

Veröffentlichungstermin: 05.03.2007

Spielzeit: 55:27 Min.

Line-Up:
Grimnisse: Gitarren, Bass, Vocals
Vardalv: Drums

Produziert von Stein Sund (THUNDRA)
Label: Candlelight Records

Homepage: http://www.throneofkatarsis.com

Email: grimnisse@throneofkatarsis.com

Tracklist:
1. Funeral Moonlight
2. Under Guds Hud
3. Symbols of Winter
4. Nattaander
5. An Eternal Dark Horizon

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