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THISQUIETARMY: Resurgence

Bizarre Traumwelten zwischen Industrial, Ambient, Drone und Shoegaze – die allerdings nur wenig Wirkung beim Hörer zeigen.

Nein, es fällt mir nicht leicht, auch nicht nach vielen Wochen intensiven Auseinandersetzens. Ich habe es wirklich oft mit THISQUIETARMY versucht, aber das Projekt des audiovisuell agierenden Kanadiers Eric Quach will sich mir einfach nicht erschließen. Ich wollte mich zu Resurgence treiben lassen, und ich wollte bewusst tief darin eintauchen, beides klappte nicht. Dabei ist es nicht schlecht gemacht, was THISQUIETARMY auf ihrem fünften Album präsentieren, es ist sogar recht eigenständig und eigenwillig. Weder passt die Musik in die Sparte Shoegaze, noch in Drone, noch in Industrial, noch in Ambient. Und schon gar nicht versucht Quach, für Trips  wie HAWKWIND zu sorgen. Aber das knapp zweistündige Doppelalbum klingt genau wie eine Melange aus eben diesen Stützpfeilern, JESU auf Space Rock und Valium. Mal geleitet ein stampfender Industrialbeat mit Shoegaze-Rhythmus über flirrende Gitarren und spacige Synthesizer, dann wird es wieder völlig abstrakt und ungreifbar, endet in detailverliebten, bizarren Soundscapes, bei denen jeder selbst entscheiden muss, ob sie ihn berühren. In Sachen Komposition muss sich THISQUIETARMY jedenfalls nichts vorwerfen lassen, es stecken viel Arbeit und Details in der Musik auf Resurgence, aber nicht immer hat das auch einen Effekt auf den Hörer.

Immerhin, Gone To The Unseen ist ein schönes, episches Lied, das in zwei Versionen vorliegt – einmal mit knapp dreizehn Minuten Länge, einmal mit lediglich sechs Minuten – ist zumindest mit einem leichten Hook und traurigem Wave-Gesang ausgestattet. Überhaupt ist die Bonus-CD, die sozusagen Outtakes des Albums bietet, etwas gelungener als das Hauptwerk, obwohl sich beide Scheiben kaum voneinander unterscheiden. Was bleibt sind flächige Klänge, die zwar zum Träumen einladen, aber nicht unter die Haut gehen, und die gleichzeitig auch wegen der Gastmusiker vielschichtig sind, aber nicht einladen, tiefer darin einzutauchen. Schade, hier wäre mehr drin gewesen. Wer jedoch experimentelle, spacige Musik mag, die zwischen den Schubladen liegt, der darf in THISQUIETARMYs neues Album Resurgence, das immerhin mit einem sehr schönen Artwork versehen ist, vorsichtig reinhören, sollte aber keine großen Wunder erwarten.

Veröffentlichungstermin: 25. November 2011

Spielzeit: 59:47 + 47:29 Min.

Line-Up:
Eric Quach – Guitar, Fx, A. Synth, Drum Programming

Gastmusiker:
Meryem Yildiz – Vocals auf Gone To The Unseen
Émilie Livernois-Desroches – Violine auf Ballad Of A Shepherdess
Zena Virani – Spoken Words auf The Cold Vacancy

Label: Denovali Records

Homepage: http://www.thisquietarmy.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/thisquietarmy

Tracklist:
Resurgence:
1. Rebirth
2. Revival
3. Renaissance
4. Birds, Ashes & Fire
5. Whispers In The Trees
6. Mechanical Heart
7. Whirring Brain
8. Summer Isolation
9. Gone To The Unseen

Bonus Disc:
1. A Call To Arms
2. Waltz Of The Mourners
3. Scattered To The Wind
4. Gone To The Unseen [Radio Edit]
5. Ballad Of A Shepherdess
6. The Cold Vacancy

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