THE GREAT BELOW: Dive [Eigenproduktion]

Endlich eine Band, die mit weiblicher Stimme nicht gleich wie NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION klingt.

Female Fronted Rock – ohh nein, nicht noch mehr NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder EVANESCENCE werden sich die meisten da denken. Aber Entwarnung: Die Kombination wuchtige Gitarren und Frauengesang funktioniert auch ohne sich durch alle denkbaren Klischees zu bewegen. Das beweisen THE GREAT BELOW mit einer Eigenproduktion aus Karlsruhe, die Stadt mit der nördlichsten Grabespyramide der Welt. Ham` wir wieder was gelernt.

Ohne nachzuschauen würde man kaum merken, dass es sich bei Dive um den ersten Longplayer der Band handelt. Angefangen beim Sound bis hin zum Songwriting klingt das alles erstaunlich ausgereift. Auffällig ist erstmal der Sound, der viele Mitten abbildet. Das ist man in diesem Genre nicht unbedingt gewöhnt und trägt entscheidend zum Charakter von Dive bei, denn das Zentrum des Sounds ist mit Frontfrau Alex, deren Gesang sich irgendwo zwischen Sandra Nasic und Tarja – will heißen: weder betont aggressives Shouting noch gekünstelter Operngesang – einpendelt und zwei hart rockenden Gitarren besetzt. Keine Spur von Keyboardteppichen, Keyboardorchestern oder sonstigen elektronischen Spielereien.

Die Band setzt auf prägnante Riffs und arbeitet mit bodenständigen Effekten, wie den Delay/Echo Effekten in In Your Eyes oder dem Wah-Wah in Sweet Suffer. Das klingt keineswegs amateurhaft, sondern sympathisch nah im Vergleich zu manch hoch gezüchteter Produktion, der in mitten des Elektronikfeuerwerks die Seele fehlt.

Mit der Ballade Unreturnably Gone zeigen THE GREAT BELOW, dass sie auch vor ungewöhnlichen Harmoniekonstruktionen nicht zurückschrecken. Gerade in diesem Track geht Alex Stimme richtig unter die Haut.

You Will See kann mit einer brachialen Gitarrenwand überzeugen, die von einem laut dröhnenden Bass unterstützt wird und dann unerwartet in ein kleines Single-Note Lick übergeht, um sich dann im Refrain erneut aufzubauen. Alex singt auch souverän gegen diese Wand an. Die Band ist sich auch nicht zu schade einige kleine Interludes einzustreuen, die den Songs etwas mehr Profil geben.

Die Platte hat genügend markante Stellen und man erwischt sich nicht selten beim mitnicken, hervorgerufen durch die eingängige Rhythmusfraktion. Einerseits fehlt es auf Dive neben dem Titeltrack vielleicht noch an einem ganz großen Hit, aber andererseits könnten sich THE GREAT BELOW ja auch gleich auflösen, wenn es nach dem ersten Album keine Luft mehr nach oben gäbe.

Veröffentlichungstermin: 03.12.2004

Spielzeit: 45:57 Min.

Line-Up:
Steffen Kubacki – Guitars

Marcus Walther – Bass

Alexandra Beck – Vocals

Pascal Renschler – Drums

Achim Gengel – Guitars

Produziert von The Great Below
Label: –

Homepage: http://www.greatbelow.net/

Email: band@greatbelow.net

Tracklist:
1. In Your Eyes

2. Dive

3. Feed the Parasite

4. You will See

5. Don`t Get

6. Unreturnably Gone

7. Sweet Suffer

8. Sister of Night

9. Before Reality

10. My Time

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