THE AGONIST: Orphans

THE AGONIST bedienden auf “Orphans” das eine oder andere Genre zu viel. Zwar ist das sechste Album abwechlungsreich und mancher Song richtig gut, aber so eine ganz runde Sache ist das Album nicht geworden.

Auch wenn Vicky Psarakis noch ein paar Jahre fehlen, um Alissa White-Gluz (ARCH ENEMY) als am längsten dienende THE AGONIST-Sängerin abzulösen, so hat sie in Sachen Alben-Anzahl mit ihrer Vorgängerin gleichgezogen. “Orphans” ist demnach das dritte Album mit der US-amerikanischen Legionärin in den Reihen der Kanadier.

War “Eye of Providence” noch ein typisches THE AGONIST-Album – nur mit einer neuen Sängerin -, so bekam “Five” bereits ein individuelleres und abwechslungsreicheres Gesicht. Mit dem neuen und sechsten Album “Orphans” geht die Band nun ein Stück weiter und zeigt sich vielseitiger denn je.

Vicky Psarakis gibt “Orphans” eine abwechslungsreiche Stimme

Gesanglich überraschte Vicky Psarakis ja auch schon bei den vorherigen Alben mit Genre übergreifenden Ausflügen. “Orphans” macht hier keine Ausnahme. Und mehr noch, selbst Symphonic Metal-Vocals gibt es fortan von der Sängerin zu hören, wie das exzellente “In Vertigo” beweist. Aber auch in den gesanglichen Basis-Disziplinen enttäuscht die Frontfrau nicht. Die etwas zu selten eingesetzten Growls sind tief und böse, die Screams haben Kraft und der Clean-Gesang ist angenehm und melodisch. Der Titeltrack “Orphans” spielt hier zum Beispiel alle Vocals-Stücke, wenngleich der Song an sich nicht so recht zünden mag.

THE AGONIST werfen Saat über die Genre-Grenzen hinaus

Doch auch musikalisch haben sich THE AGONIST dieser Wandlungswut hingegeben. So tanzen die Songs zwischen Symphonic Melodic Death Metal, Modern Metal, Metalcore, Power Metal à la UNLEASH THE ARCHERS (“Blood as My Guide”) und Thrash Metal (“The Killing I”) umher, um dann und wann auch abseits des Metals ein paar Saatkörner auszuwerfen. Die Rechnung bzw. die Saat geht dabei nicht immer auf, wie das schleppende “Dust to Dust” beweist.

Mit “Orphans” liefern THE AGONIST kein geschlossenes Album

Zwar ist das Album als Ganzes entsprechend abwechslungsreich, doch als in sich geschlossenes und nachvollziehbares Werk wird man “Orphans” nicht bezeichnen können. Dennoch haben THE AGONIST mit dem einen oder anderen Song ins Schwarze getroffen. Wenn sich die Kanadier (wirklich nur) etwas in ihrer Experimentierfreude zurücknehmen, wäre das nächste Album auch als Ganzes ein Vollreffer.

Veröffentlichungstermin: 20.09.2019

Spielzeit: 42:56 Min.

Line-Up:
Vicky Psarakis – Gesang
Danny Marino – Gitarre
Pascal Jobin – Gitarre
Chris Kells – Bass
Simon McKay – Schlagzeug

Produziert von Christian Donaldson (CRYPTOPSY)

Label: Rodeostar Records

Webseite: https://www.theagonistband.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/TheAgonistOfficial

THE AGONIST „Orphans“ Tracklist

01. In Vertigo (Video bei YouTube)
02. As One We Survive (Video bei YouTube)
03. The Gift of Silence
04. Blood as My Guide
05. Mr. Cold
06. Dust to Dust
07. A Devil Made Me Do It
08. The Killing I
09. Orphans
10. Burn it All Down (Video bei YouTube)

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