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THE AGONIST: Days Before The World Wept [EP]

THE AGONIST packen in 23 Minuten Musik Ideen für ein ganzes Album. Eine Scheibe wie “Days Before The World Wept” ist das Ergebnis, wenn alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen. Auch deshalb ist die EP eine der wichtigeren Melodeath-Veröffentlichungen des Jahres 2021.

Das Glück ist mit den Tüchtigen, heißt es so schön. Obwohl THE AGONIST der ganz große Durchbruch bislang noch nicht vergönnt war, scheint er doch mit jedem neuen Output immer näher zu rücken. Was die Kanadier nun mit dem EP-Format anstellen, ist folglich der nächste große Schritt in einem fortwährenden Entwicklungsprozess, an dessen Ende endlich der verdiente Lohn stehen soll. Fünf Songs, 23 Minuten und noch viele Ideen mehr hat das Quintett auf „Days Before The World Wept“ gepackt, zusammengehalten von einem thematischen Konzept, das der realen Welt entsprungen sei.

Nun waren THE AGONIST schon immer eine relativ vorwärts gerichtete Melodic Death Metal-Band. Seien es Tempowechsel, progressive Einschübe oder ausgefallenere Gesangslinien – allzu sehr verlassen sich die Musiker nie auf die ausgetretenen Pfade des Genres. Vielleicht wirft der Opener „Remnants In Time“ nach seinem Piano-Intro auch deshalb alles gleichzeitig in den Ring: Blast Beats, verspielte Leadgitarren, Göteborgsches Riffing und dramatische Chöre setzt es im geradezu theatralischen Auftakt – sogar der Bass kommt immer wieder gut durch, was im Genre keine Selbstverständlichkeit ist. Und dass Sängerin Vicky Psarakis gerade hinsichtlich der harschen Vocals nochmals einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht hat, ist dann quasi die Kirsche auf der Torte.

Eine Platte wie “Days Before The World Wept” ist das Resultat, wenn wirklich alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen

Das klassische Schema lassen THE AGONIST derweil schon bei „Immaculate Deception“ hinter sich, wo Death Metal-Einflüsse progressiven Zwischenparts weichen, die nicht zuletzt dank Psarakis’ ausdrucksstarkem Gesang und dem prägnanten Drumming Simon McKays kurzzeitig an JINJER denken lassen. Überhaupt bringt die gefestigte Stimme der Frontfrau mittlerweile ein neues Selbstverständnis in den Bandsound ein, das aus einem Progressive / Melodic Death Metal-Verschnitt wie „Feast On The Living“ durch Charisma und Power einen knackigen Hit formt.

Tatsächlich haben wir vermehrt den Eindruck, dass eine Platte wie „Days Before The World Wept“ das Resultat ist, wenn wirklich alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen. Davon profitiert natürlich auch eine Neuaufnahme wie „Resurrection“ vom 2016er Album „Five“. Die wahre Attraktion sind aber die vier neuen Kompositionen, die mit dem abschließenden Titeltrack ein abwechslungsreiches und packendes Finale finden. Große Melodiebögen treffen auf peitschende Blasts, bevor Danny Marino und Pascal Jobin an den Gitarren ganz dezent ein Faible für MESHUGGAH durchschimmern lassen – nur um dann doch zu einem epischen Schlussakt anzusetzen, wo es zwischen Vicky Psarakis‘ Stimme, den sanften Backgroundchören und dem umtriebigen Bass eine ganze Menge zu entdecken gibt. Allein deshalb gönnen wir uns direkt im Anschluss umgehend einen weiteren Durchlauf dieser EP – und THE AGONIST endlich den verdienten Durchbruch.

Veröffentlichungstermin: 15.10.2021

Spielzeit: 23:12

Line-Up

Vicky Psarakis – Vocals
Danny Marino – Guitar
Pascal Jobin – Guitar
Chris Kells – Bass, Backing Vocals
Simon McKay – Drums

Produziert von Christian Donaldson

Label: Napalm Records

Homepage: http://theagonistband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/TheAgonistOfficial

THE AGONIST “Days Before The World Wept” Tracklist

1) Remnants in Time (Video bei YouTube)
2) Immaculate Deception
3) Resurrection
4) Feast on the Living (Video bei YouTube)
5) Days Before the World Wept

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