SUFFERAGE: Death Nation Anarchy

Die Death Metal-Machine SUFFERAGE lässt sich einfach nicht stoppen…

Zu allererst folgender Hinweis: Die Desoxyribonukleinsäure von SUFFERAGE wurde auf Death Nation Anarchy leicht verändert. Seit ihrem Album Bloodspawn scheinen SUFFERAGE zu wahren Akkordarbeitern zu verkommen, denn es vergehen höchstens anderthalb Jahre, bis ein neues Album der Hanseaten wieder das heimelige Zuhause zertrümmert. Das Dilemma daran: Da eine Band wie SUFFERAGE nun mal ein stilistisch recht eng gestricktes Korsett trägt, bleibt nicht viel Platz um die Kreativität atmen zu lassen. Anders gesagt, die Band um die Gebrüder Fink beginnt sich ein wenig zu wiederholen. Zwar gibt es mit gnadenlos schnellem Death Metal immer noch ordentlich auf die Fresse, aber auch SUFFERAGE selbst scheinen zu merken, dass es so nicht weiter gehen kann. Als würden sie das ignorieren, sind die ersten Songs auf Death Nation Anarchy blitzschnell und brutal, aber spätestens ab Empty Sucked Existence wird gerne auch mal groovigen CANNIBAL CORPSE Tribut gezollt. Dieser neue Wille zum Experimentieren gipfelt in der starken Mitte des Albums mit dem groovigen Cadaver Evolution, das auch ein paar sehr ungewöhnliche, aber sinnige Keyboards parat hat. Besser wird es noch mit dem darauf folgendem Instrumental Nothingness, das sehr melodisch ist und das Zeug zur Hymne hätte. Als wären die vier Death Metaller jetzt erst richtig in Fahrt gekommen, präsentieren sie mit dem treibenden Insanity Prevailing ein weiteres Highlight im Midtempo-Bereich.

Na bitte, es geht doch. Im Gesamtbild macht jetzt auch der etwas überschnelle Beginn des Albums Sinn. SUFFERAGE geben zu Beginn noch so Gas, wie man es von ihnen gewohnt ist, um ihre Hörer erst in Sicherheit zu wiegen und dann ein wenig zu überraschen. In den dreizehn Songs auf Death Nation Anarchy gibt es zum Glück deutlich mehr zu entdecken als befürchtet, und zwar so viel, dass dieses fiese, schlaue Album mit seiner mächtigen Produktion, seinen pfeilschnellen Riffs und dem abwechslungsreichem, krassen Drumming, sowie der sehr guten, aber etwas eintönigen Brüllperformance von Sebastian Fröhlich zum vielleicht bisher besten Album der Band wird. SUFFERAGE müssen jetzt aber dafür sorgen, dauerhaft so interessant und mitreißend zu bleiben, damit sie sich nicht irgendwann selbst kopieren. Aber mit Death Nation Anarchy haben sie gezeigt, dass sie auch mehr können. Und das werden sie hoffentlich in spätestens anderthalb Jahren wieder tun. 

Veröffentlichungstermin: 19. Juni 2009

Spielzeit: 44:36 Min.

Line-Up:
Sebastian Fröhlich – Vocals
Lasse Fink – Guitar
Oliver Frank – Bass
Ole Fink – Drums

Produziert von Jens Ballaschke und Ole Fink
Label: Remission Records

Homepage: http://www.sufferage.de

MySpace: http://www.myspace.com/sufferagehamburg

Tracklist:
1. Principle Of Ignorance
2. Clone Faces Breeding
3. Death Nation Anarchy
4. Empy Sucked Existence
5. Deprivation Of The Despised
6. Infested By Terror
7. Cadaver Evolution
8. Nothingness
9. Insanity Prevailing
10. Who Wins Who Suffers
11. Parasitic Elite
12. Martyrs Birth
13. Population Prefers Betrayal

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