SPOCK´S BEARD: Gluttons For Punishment

Ein äußerst hörerfreundliches Live-Album, das mit einer Mörderproduktion aufwartet und Spaß für viele Stunden verspricht!

Gluttons For Punishment ist ein äußerst hörerfreundliches Live-Album geworden, das mit einer Mörderproduktion aufwartet und Spaß für viele Stunden verspricht! Obwohl als Grundlage der Gig im Aschaffenburger Colos-Saal dient, liefern SPOCK´S BEARD mehr als einen einfachen Konzertmitschnitt ab. Einerseits wurden einzelne Patzer und erkältungsbedingte Schwächen mit Fingerspitzengefühl ausgebessert. Andererseits – und das ist der eigentliche Knackpunkt – wartet Gluttons For Punishment mit einer tadellosen Produktion auf, wie man sie selbst bei Studioaufnahmen nur selten hört! Die Instrumente wie auch Nicks erstklassiger Gesang kommen bestens zur Geltung. Tatsächlich schreit die Musik förmlich Kopfhöreralarm! Denn gerade im Gitarrenbereich gibt es einige Stereoeffekte (The Light) sowie etliche musikalische (bisweilen recht subtile) Geistesblitze von Alan Morse (Climbing Up That Hill). Immer wieder entdeckt man neue Nuancen, die beim eigentlichen Konzert oftmals im allgemeinen Klangdurcheinander untergehen.

Aber auch beim oberflächlichen Anhören entwickelt das Album seinen Reiz, da SPOCK´S BEARD es einmal mehr geschafft haben, die perfekte Balance zwischen Progressive Rock, Eingängigkeit und unverbrauchter Spielfreude zu finden. Der Konzertablauf wurde hörbar gestrafft und das Schlagzeugduell zwischen Jimmy und Nick geschickt am Ende der ersten CD positioniert. Für die Besucher der aufgezeichneten Konzerte mag dies zwar im ersten Moment irritierend sein. Letztlich klingen die Aufnahmen aber immer noch sehr authentisch, zumal Meisterschlagzeuger Jimmy Keegan einen Wahnsinnsjob mit den aberwitzigsten Rhythmusspielereien abliefert. Freilich deckt die Setlist den gewaltigen Backkatalog der Bärte nur lückenhaft ab. Dafür ergeben die Stücke, die sich auf dem Album befinden, jedoch ein schlüssiges Gesamtbild. Einzig der Einstieg mit dem ausladenden A Flash Before My Eyes-Epos (inklusive Samples bei den Übergängen) gestaltet sich wie schon auf Octane etwas zäh, was sich auch in den anfangs zurückhaltenden Publikumsreaktionen niederschlägt. Allerspätestens bei Harm´s Way ist die Band dann aber nicht mehr zu bremsen und überzeugt mit einer energiegeladenen Darbietung, wie man sie im Progressive Rock-Bereich nur ganz, ganz selten antrifft.

Keyboard-Freak Ryo Okumoto verblüfft zwischendurch mit einem Solo, das eigentlich eine getragene Klavierhinführung zur Gänsehautballade Ghosts Of Autumn ist. Nach dieser Verschnaufpause zeigen SPOCK´S BEARD mit As Long As We Ride, dass sie auch rocken können, ehe bei der Zugabe The Light die progressiven Wurzeln der Band in den Vordergrund rücken. Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass das Album auch der Selbstmotivation förderlich ist: SPOCK´S BEARD spielen anno 2005 wieder ganz oben mit – auch ohne Neal Morse!

Veröffentlichungstermin: 05.09.2005

Spielzeit: 118:39 Min.

Line-Up:
Nick D´Virgilio: Gesang, Gitarre, Schlagzeug

Alan Morse: Gitarre, Gesang

Dave Meros: Bass, Gesang

Ryo Okumoto: Keyboards

Jimmy Keegan: Schlagzeug, Gesang

Produziert von SPOCK´S BEARD
Label: Inside Out

Homepage: http://www.spocksbeard.com

Tracklist:
1. Intro (Listening To The Sky)

2. Ballet Of The Impact

3. I Wouldn´t Let It Go

4. Surfing Down The Avalanche

5. She Is Everything

6. Climbing Up That Hill

7. Letting Go

8. Of The Beauty Of It All

9. Harm´s Way

10. NWC

11. At The End Of The Day

12. Bottom Line

13. Ryo´s Solo

14. Ghosts Of Autumn

15. As Long As We Ride

16. The Light

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