SOULDRAINER: Heaven´s Gate

Die coole Alienthematik rettet "Heaven´s Gate" nicht vor der Belanglosigkeit.

Sänger Marcus Edvardsson sieht hart aus, ist aber ein heimlicher Nerd. Bestimmt sitzt er abends an seinem kleinen Schreibtisch und checkt in obskuren Internetforen die neuesten Verschwörungstheorien zur Roswell-Akte. Ist das erledigt, dann werden die eigenen Thesen kurzerhand niedergeschrieben – zur späteren Verwendung für SOULDRAINER, versteht sich. “Heaven’s Gate” ist ein symbolträchtiger Name, im Prinzip geht es jedoch um extraterrestrisches Leben. Aliens und so.

Ein Thema, das im Melodic Death Metal in der Form zum Exotischen gezählt werden darf. Schön, wie ich finde, Frische beginnt nämlich schon mit der konzeptuellen Grundausrichtung. Schade nur, dass die instrumentale Umsetzung mit der unverbrauchten Thematik nicht mithalten kann.

Am Ende des Tages ist “Heaven’s Gate” vergessen

Im Prinzip ist “Heaven’s Gate”, obwohl zu keinem Zeitpunkt misslungen, nicht der Rede wert. Zu hören ist durchschnittlicher Death Metal, der bis zu einem gewissen Grad melodisch komponiert wurde, dabei die Melodieführung jedoch den behutsamen Leadgitarren überlässt und in “Hung On The Wall” nur abschnittsweise göteborgsche Einflusse aufweist. Dazu gibt es in “The God Delusion”, “Alien Terror” und “The Quest” immer wieder sphärische Backgroundchöre und epochale Keyboardvorstöße. Edvardssons Grunts breiten sich darauf eindringlich und bestimmt aus, erinnern beizeiten gar an Johan Liiva auf den frühen ARCH ENEMY-Alben.

Nichtsdestotrotz, hängen bleibt nach 54 Minuten nicht viel. Befürworter könnten argumentieren, dass weder “Gate Guard” noch “Goodbye Farewell” alternativ als Sedativum Verwendung finden könnten. Ich bin allerdings froh, dass die Musiklandschaft zum heutigen Zeitpunkt noch nicht so verzweifelt ist, dass eine solche Eigenschaft als zwangsweise positiv ausgelegt werden muss. Am Ende des Tages ist “Heaven’s Gate” und damit SOULDRAINER vergessen – als ob sie nie existiert hätten. Eine Alienentführung? Die Antwort liefern vielleicht die sagenumwobenen Roswell-Dokumente.

Veröffentlichungstermin: 25.11.2011

Spielzeit: 53:43 Min.

Line-Up:
Marcus Edvardsson – Vocals, Guitar
Joakim Wassberg – Bass
Artttu Malkki – Drums

Produziert von Marcus Edvardsson
Label: ViciSolum Productions

Homepage: http://souldrainer.com/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/Souldrainerofficial

SOULDRAINER “Heaven’s Gate” Tracklist

01. The Quest
02. Fed By Fire
03. Low
04. Alien Terror
05. Hung On The Wall
06. The God Delusion
07. Gate Guard
08. The Legacy
09. Remember Me
10. Dying For Your Sick Belief
11. Goodbye Farewell
12. Heaven´s Gate
13. Tools Of Torture El Parador (Bonus-Track)

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner