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SKYCLAD: Vintage Whine

Wieder etwas rauher als die letzten Scheiben, aber nicht so hart, wie es im Vorfeld desöfteren behauptet wurde!

Im Vorfeld zur Veröffentlichung des neuen SKYCLAD-Albums ‘Vintage Whine’ wurde ja schon einiges gemunkelt. Immer wieder konnte man lesen, dass SKYCLAD wieder ein ganzes Stück härter geworden und mehr zu den Band-Wurzeln zurückgekehrt seien. So richtig kann ich diesen Meinungen jedoch einfach nicht zustimmen. Ich würde nicht sagen, dass SKYCLAD wirklich härter geworden sind, eher wieder etwas rauer, weg von den cleanen Produktionen der letzten Alben und auch die experimentelle Seite wurde wieder etwas vernachlässigt, vor allem was die Einbindung genrefremder Instrumente angeht.

SKYCLAD beschränken sich auf ‘Vintage Whine’ zum größten Teil auf die typischen SKYCLAD-Instrumente, wobei auch Georginas Violinenspiel etwas mehr aus dem Vordergrund genommen wurde. Deutlich hört man dem Bandsound jeoch die Hinzunahme von Gitarrist Kevin Ridley an, der dafür sorgt, dass alles etwas lebendiger wirkt als auf dem Vorgängeralbum.

Musikalisch bleibt bei SKYCLAD nahezu alles beim Alten

Ansonsten blieb bei SKYCLAD alles beim Alten. Die Band bietet weiterhin die folkigen Metalsongs, die einen beim Zuhören in die Atmosphäre eines Irish Pub versetzen und die Lust nach einem kühlen Guinness wecken. Vor allem die Refrains verleiten einen immer wieder zum Mitsingen und -gröhlen. Am besten wurde dieses Gefühl meiner Meinung nach im Song ‘Bury Me’ umgesetzt, bei dem man förmlich schon den Rauch einer kleinen dunklen Kneipe in der Nase hat.

Auch was die Texte angeht, bleibt Martin Walkyier mit seinen witzigen, sozialkritischen Wortspielereien einmalig, was schon bei Songtiteln wie ‘Kiss my Sweet Brass’, ‘Little Miss Take’ oder dem Titelsong klar wird.

“Sweet Whine” ist seinem Vorgänger überlegen

Letztendlich muss man aber sagen, dass SKYCLAD über die letzten Alben eine gewisse Stagnation erfahren haben, in Anbetracht dessen, dass die Band in frühen Tagen dem Folk im Metal quasi die Tür geöffnet hat, die Violine als Metalinstrument etabliert hat und für mich ein Synonym für intelligenten ‘Crossover’ war und immer noch ist.

Unterm Strich bleibt also wie auch bei der letzten Veröffentlichung ein gutes Folk-Metal-Album, das enorm viel Spaß macht, genauso aber auch zum Denken anregen kann; das seinem Vorgänger eindeutig überlegen ist, an das Debüt aber erneut nicht rankommt. Was den Härtegrad betrifft, würde ich es in der Ebene von ‘Silent Whales of Lunar Sea’ ansiedeln, das Beste SKYCLAD-Album seit Langem bleibt aber ‘Irrational Anthems’.

Veröffentlichungstermin: 15.02.99

Spielzeit: 43:52 min (Digipak enthält noch einen Live-CD-Rom-Track)

Line-Up

Martin Walkyier – Voice
Steve Ramsey – Lead, acoustic guitar & Backing Vocals
Kevin Ridley – Guitar, acoustic guitar & Bakcking Vocals
Graeme English – Bass, acoustic and classical guitar
George Biddle – Fiddle, keyboard and piano
Jay Graham – Drums & Percussion, Trumpet & Backing Vocals

SKYCLAD “Sweet Whine” Tracklist

1. Kiss my sweet Brass
2. Vintage Whine
3. On with their Heads!
4. The Silver cloud’s dark living
5. A Well beside the River
6. No Strings attached
7. Bury Me
8. Cancer of the Heart
9. Little Miss Take
10. Something to cling to
11. By George

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