SIX FEET UNDER: Undead

Chris Barnes würfelt sich ein neues Line Up zusammen und schon geht es wieder aufwärts. Nach dem schwachen "Death Rituals" hat die Groove-Maschine mit "Undead" wieder in die Spur gefunden.

Zählt man die Graveyard Classics-Coveralben nicht mit, ist Undead das neunte Album aus dem Hause SIX FEET UNDER. Gibt es was Neues zu vermelden? Nun ja, zumindest, was das Line Up angeht. Die alte Rhythmusabteilung um Terry Butler und Greg Call, beide immerhin Quasi-Gründungsmitglieder, sind nicht mehr in der Band, dafür hat Steve Swanson mit Rob Arnold einen Kollegen an der Gitarre an die Seite gestellt bekommen – ein Novum in der Bandgeschichte. Wenn es um SIX FEET UNDER geht, gibt es ja hauptsächlich zwei Meinungen: Die eine Seite liebt die Band für ihren simplen, groovenden Sound, die andere Seite hasst die Band für ihren simplen, stumpfen Sound. Nun ja, wie ich schon im Review zum letzten Studioalbum Death Rituals anmerkte, mag ich die Frühwerke der Band durchaus, damals waren SIX FEET UNDER auch schon simpel und stumpf, hatten dabei aber eben ein Händchen für Hits. Das ging zwischendurch irgendwie ein Stück weit verloren, blitzte auf Bringer Of Blood zeitweise noch mal auf, brachte aber kein Album in der Qualität der Frühwerke mehr hervor. Auch Undead kann nicht an die ersten Alben der Band anschließen, zeigt die Band meiner Meinung nach aber wieder eine ganze Ecke stärker als auf Death Rituals.

Die Rhythmusklampfe ist bis in den Keller runter gestimmt und spuckt die üblichen SFU-Riffs aus, die man seit Jahren kennt und schätzt oder eben nicht. Den Unterschied auf Undead macht ganz klar die Hinzunahme eines zweiten Gitarristen aus, der die Songs mit morbiden, düsten Leads garniert, wie beispielsweise beim fiesen, langsam aus den Boxen kriechenden Blood On My Hands. Auch Chris Barnes´ Gegrummel ist wieder eine Ecke besser ausgefallen als auf dem Vorgänger. Songs wie der Opener Frozen At the Moment of Death, Formaldehyde, der Mid Tempo-Groover Molest Dead oder Reckless sind simple, eingängige Death Metal-Songs, die Spaß machen. Größere Erwartungen braucht man an SIX FEET UNDER nicht zu haben, die großen Meisterwerke in Sachen Death Metal haben eigentlich schon immer andere abgeliefert. Aber Undead macht Spaß, keine Frage – primitiven, brachialen Spaß. Und bei einigen Songs wie Near Death Experience geben SIX FEET UNDER richtig Gas. Fans der Band werden das Teil eh einsacken. Wer vom letzten Album der Band enttäuscht war, der sollte hier die Ohren spitzen, denn SIX FEET UNDER haben sich definitiv wieder gefangen und liefern  mit Undead ein wirklich gutes Album ab, womit ich nicht mehr wirklich gerechnet hatte.

Veröffentlichungstermin: 18.05.2012

Spielzeit: 40:17 Min.

Line-Up:
Chris Barnes – vocals
Steve Swanson – guitars
Rob Arnold – guitars
Jeff Hughell – bass
Kevin Talley – drums

Produziert von Mark Lewis, Mix by Jason Suecof
Label: Metalblade Records
Mehr im Netz: http://twitter.com/sixfeetofficial

Tracklist:
01. Frozen At the Moment of Death
02. Formaldehyde
03. 18 Days
04. Molest Dead
05. Blood On My Hands
06. Missing Victims
07. Reckless
08. Near Death Experience
09. Delayed Combustion Device
10. The Scar
11. Vampire Apocalypse
12. The Depths of Depravity

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