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SERPENT EATER: Hyena [LP]

Sludge, Death Metal, Black Metal, Metalcore und Hardcore-Attitüde: In diesem schwerverdaulichen Eintopf ist alles drin.

Ihr lukullischen Genießer, seid mal ehrlich: Resteverwertung kann mit das Beste sein. Da wird man kreativ, wirft verschiedene Zutaten zusammen, die man so noch nicht kombiniert hat und experimentiert ein wenig, ganz zwanglos, Hauptsache der Appetit ist gestillt. SERPENT EATER bieten so eine Art Resteessen, hauen alles rein, was eben da ist: Die Heaviness des Sludge, die Brutalität des Death Metal, das gemeine Element des Black Metal, der Background des Metalcore und nicht zu vergessen eine dicke Prise Hardcore-Attitüde. Die Kölner würzen gerne und kräftig, so dass Hyena doch ganz schön schwer im Magen liegt und ein gewisses Sodbrennen erzeugt – sowas bei nur sechs Songs mit einer Spielzeit von einer knappen halben Stunde ist doch erstaunlich.

Wirklich eingängig sind die Songs von SERPENT EATER nicht, dafür ist alles zu massiv und zu brachial. Hyena geizt aber nicht mit schmissigen Momenten. Mal gibt es flotte Mosh-Momente, wie in In The Wall, dann wird es wie in Last Cold World doch wieder epischer, und wenn ein ganz zurück geschaltet wird, wie im düsteren Titelstück, dann macht sich eine bedrückende Atmosphäre breit, die sich in einer kleinen Hymne entlädt. Nicht schlecht! Ein paar Probleme haben die fünf Musiker aber im Bereich des Songwritings. Hier wird ein wenig zu schnell zwischen den verschiedenen Facetten der Band hin- und hergewechselt, so dass die Songs ein wenig gehetzt und ziellos wirken können. Wenn es jedoch flott und kurz ist, wie das punkige Leitmotif, gibt es nichts zu bemängeln.

Ansonsten ist das Chaos von SERPENT EATER aber schwer verdaulich – die Songs sind zähflüssig wie Sirup, aber garantiert nicht so süß. Hyena ist bitter, brutal und gnadenlos, es mangelt nicht an zündenden Ideen, nur ein wenig an der Zusammensetzung dieser. SERPENT EATER, die wie die dreckigen kleinen Brüder von WITHERED klingen, haben also ein fieses, boshaftes und tonnenschweres Album parat, das jedoch nicht uneingeschränkt begeistern kann. So massiv, wie Hyena geworden ist, ist die kurze Spielzeit gerade richtig, mehr würde man vielleicht auch gar nicht ertragen. Wer es lieber heavy statt technisch braucht und wer gerne einen kleinen Mischmasch im extremen Metalbereich hört, der kann sich von diesem reichlichen Eintopf ein Schüsselchen nehmen.

Veröffentlichungstermin: 13. Dezember 2013

Spielzeit: 28:32 Min.

Line-Up:
GR
DW
CM
RGD
DS

Label: Alerta Antifascista Records

Homepage: http://serpent-eater.tumblr.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/SerpentEater?fref=ts

Tracklist:
1. Ebola
2. Last Cold World
3. In The Wall
4. Hyena
5. Leitmotif
6. Trepanation Nation

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