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SEPTICFLESH: Modern Primitive

Wer mit den letzten Alben von SEPTICFLESH etwa anzufangen wusste, kann auch bei „Modern Primitive“ blind zugreifen.

Auf SEPTICFLESH ist einfach Verlass. Auch wenn zwischen „Codex Omega“ und „Modern Primitive“ fünf Jahre vergangen sind, so hat man die Griechen nicht aus den Augen verloren. Mit ein Grund war auch der imposante Live-Release „Infernus Sinfonica MMXIX“. Hinzu kommt, dass die 1990 gegründete Band dem Hörer den Einstieg nicht schwer macht, als dass SEPTICFLESH nahtlos dort anschließen, wo sie bei ihren letzten Alben jeweils aufgehört haben. Sprich, es gilt wieder in kräftig produzierten Symphonic Death Metal einzutauchen.

SEPTICFLESH verzichten auf Lückenfüller

Dabei greift die Band auf das bewährte Stilmittel zurück, cineastisch anmutende Elemente mit Passagen zu durchmischen, die in ihrem Kern noch von der alten Death Metal-Schlagseite („Psycholohistory“) sind. Die Songs wurden abermals sehr kompakt gehalten, so dass es selbst innerhalb einzelner Tracks keinen Durchhänger und keinen tonalen Lückenfüller gibt. Auf „Modern Primitive“ herrscht demnach für gut 38 Minuten die totale Beschallung vor, was beim bedrohlich startenden „Coming Storm“ beinahe an die Grenze des Erfassbaren stößt, wenn die Blechblasinstrumente über die Songstruktur gelegt werden.

„Modern Primitive“ punktet mit Opulenz und cineastischer Intensität

Generell ist das symphonische Element sehr prägend. Und manchmal sind die Beiträge des Prager Philharmonic Orchestra derart im Vordergrund, dass die Gitarren und Drums zu weit leiseren Begleitern werden – vom Bass gar nicht zu sprechen. Andererseits macht diese Opulenz und cineastische Intensität den Reiz von SEPTICFLESH aus. Gerade der Opener „The Collector“ mit seiner leicht orientalischen (oder doch hellenistischen) Eröffnung und das folgende „Hierophant“ spielen hier ganz starke Trumpfkarten aus. Hinzu kommen noch die feinen Details, welche von den Griechen immer wieder eingearbeitet werden und so den Wiederhörbarkeitswert steigern.

SEPTICFLESH bringen Kompositionen auf den Punkt

Weiterhin geizen SEPTICFLESH auch nicht mit (manchmal einfachen) Melodieabfolgen, die sich schnell und wohlwollend einprägen. Darüber legt sich schwer der wie immer gute Growl-Gesang von Spiros Antoniou, während der Clean-Gesang von Sotiris Vayenas gefühlt häufiger als zuletzt eingesetzt wird. Dazu gibt es noch die nicht überstrapazierten und schönen Chor-Elemente oder eine kurzzeitig erhobene Frauenstimme in orientalischer Manier („Self-Eater“). Kurzum, auf „Modern Primitive“ passiert trotz der begrenzten Spielzeit sehr viel. Und das alles in einer exzellenten Klangqualität und mit detailverliebten, auf den Punkt gebrachten Kompositionen. Wer mit den letzten Alben von SEPTICFLESH etwas anzufangen wusste, kann auch bei „Modern Primitive“ blind zugreifen.

Veröffentlichungstermin: 20.05.2022

Spielzeit: 38:38 Min.

Line-up:
Spiros Antoniou – Bass & Gesang
Christos Antoniou – Gitarre & Orchestrations
Sotiris Vayenas – Gitarre & Gesang
Kerim „Krimh“ Lechner – Schlagzeug
Dinos „Psychon“ Prassas – Gitarre

Gast-Musiker:
Prager Philharmonic Orchestra – Orchester
Libro Coro – Chor

Label: Nuclear Blast

Mehr im Netz: https://www.septicflesh.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/septicfleshband

SEPTICFLESH „Modern Primitive“ Tracklist

1. The Collector
2. Hierophant (Video bei YouTube)
3. Self-Eater
4. Neuromancer (Video bei YouTube)
5. Coming Storm (Lyric-Video bei YouTube)
6. A Desert Throne
7. Modern Primitives
8. Psychohistory
9. A Dreadful Muse

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