SAVIOURS: Accelerated Living

Ein blasphemisches Hosianna auf die beste Sache der Welt. Den Heavy Metal natürlich.

Dass Heavy Metal das Coolste auf der Welt ist, spürst du jeden Tag aufs Neue. Wenn du deine Großeltern mit den langen Haaren erschreckst, vor deinem Bewährungshelfer demonstrativ die Kutte auf den Tisch knallst oder im Büro in einer Schweinelautstärke Overkill und Orgasmatron aufdrehst. Dieses Lebensgefühl, diese Rebellion, dieses Fuck You All, all das vereinen SAVIOURS auf ihrem dritten Album wie kaum eine andere Band. Gegen die Power, die auf Accelerated Living freigesetzt wirken, fühlt sich Blue Record wie eine Balladenscheibe an. SAVIOURS haben einen Molotowcocktail des Heavy Metals parat, versetzt mit einer grandios punkigen Attitüde, irgendwo zwischen BLACK SABBATH, IRON MAIDEN, MOTÖRHEAD, SLAYER, HIGH ON FIRE und BLACK FLAG gibt es fünfzig Minuten lang keine Kompromisse. Hier wird das Riff mit einer Blutmesse gefeiert, wie sie das Artwork genau richtig beschreibt. Dank der Leidenschaft, die SAVIOURS an den Tag legen, stört es auch nicht, dass es mal nach der einen, mal nach der anderen Band klingt. Die vier Kalifornier bringen auf Accelerated Living alles bestens unter einen Hut angeführt von der Power des Riffs und dem herrlich dreckigem Gesang. Im ersten Augenblick okkulter Doom der 1970er, dann wieder schöne zweistimmige NWOBHM-Gitarrenläufe, einmal Thrash, dann wieder Bong-fixierte Stoner-Riffs. Das macht Accelerated Living zu einem Album, das nicht sofort hängen bleibt, aber zumindest sofort Spaß macht. Logisch, dass es dann in der nächsten Zeit gefühlte zwanzig Mal pro Tag im CD-Schacht rotiert und sich bald in seiner ganzen Pracht offenbart.

Dass Songs wie F.G.T. mit seinem gigantischen Refrain, Livin´ In The Void und Apocalypse World Split mit ihren Doom-Anleihen und Slave To The Hex, das einfach der herrlichste und unschuldigste Heavy Metal ist, den man im Jahr 2009 spielen kann, bald Montag morgens das schlechte dieser Welt ausmerzen können, spricht Bände. SAVIOURS nehmen die Klischees des Metal vielleicht nicht so ganz ernst, aber die Musik lieben sie von ganzem Herzen. Darum hat sich mit Burnin´ Cross auch ein verfluchter Hit eingeschlichen, den Steve Harris niemals hören darf, sonst wird er sich die Haare raufen, dass ihm solche Riffs nie eingefallen sind. An Accelerated Living passt so gut wie alles, SAVIOURS geben ohne Rücksicht auf Verluste, Trends, Whimps und Poser Gas. Das ist ein echtes Feel-Good-Album, das neben seiner wahnsinnig authentischen Produktion und den vielen Killersongs auch noch ein extrem gelungenes Artwork des Tätowierers Tim Lehi aufweist. Wer noch an ihn glaubt, an den magischen Heavy Metal, seine beflügelnde Kraft und die Großartigkeit der Achtziger Jahre, bevor MÖTELY CRÜE und die anderen Haarspray-Divas alles kaputt gemacht haben, der muss sich dieses Album einfach kaufen. Bis die neue HIGH ON FIRE kommt, gibt es nichts Cooleres.

Veröffentlichungstermin: 20. November 2009

Spielzeit: 50:00 Min.

Line-Up:
Austin Barber – Guitar, Vocals
Sonny Reinhardt – Guitar
Cyrus Comiskey – Bass
Scott Batiste – Drums

Produziert von Phil Manley und SAVIOURS
Label: Kemado Records

Homepage: http://killforsaviours.blogspot.com

MySpace: http://www.myspace.com/saviours666

Tracklist:
1. Acid Hand
2. We Roam
3. F.G.T.
4. Livin´ In The Void
5. Burnin´ Cross
6. Slave To The Hex
7. The Rope Of Carnal Knowledge
8. Apocalypse World Split
9. Eternal High

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner