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ROBIN BECK: The Great Escape

ROBIN BECK meldet sich zurück mit einem starken Album, das jetzt schon ein Highlight des Melodic Rock/AOR-Jahres 2011 ist.

Damit muss ROBIN BECK wohl leben, dass der Großteil der Welt bei ihrem Namen an ihren Megahit First Time denkt. Als Coca Cola-Werbesong war der Song 1988 an der Spitze nahezu aller Charts, egal, wo man auf diesem Planeten lebte. Der verpasste ihr irgendwie auch den Stempel eines One-Hit-Wonder, das Debüt Sweet Talk war international noch untergegangen. Das sah mit dem Album Trouble Or Nothin´ zur Hitsingle ganz anders aus. Produziert von Desmond Child gab es hier mit zahllosen eingängigen Rocksongs einen Meilenstein des Melodic Rock/AOR. Weitere wirklich große Erfolge blieben zumindest bei uns aus. Wo sich dann viele 80er Eintagsfliegen verabschiedet haben, brachte diese absolute Wow-Frau immer wieder tolle Alben heraus, die aber eigentlich nur in der Melodic Rock-Gemeinde gefeiert wurden, wie zuletzt 2007 Livin´ On A Dream. Jetzt, wo der Melodic-Rock wieder einen kleinen Höhenflug erlebt und so mancher 80er Veteran lieblose Alben heraus bringt, um sein Jahresticket beim heimischen Golfclub finanzieren zu können, will es ROBIN BECK noch mal wirklich wissen. Eine Neuauflage des Meilensteins Trouble Or Nothin´ 2009 als Appetizer, ein eigenes Label, ein neues Album, halbe Sachen überlässt die attraktive Frau mit der faszinierenden Stimme anderen.

So deutet schon der Opener The One mit zartem Auftakt und catchy Melodien in Richtung des Coca Cola-Hits. Man hat sofort gute Laune, wippt mit, summt vor sich hin. Got Me Feeling Sexy – sie ist es nun mal – und Inside Of Me, das starke, poppige Baby I´m Not A Bitch, im Original von THE ELEMENTS, das recht moderne Cross My Heart es reiht sich ein potentieller Hit an den anderen. Dazu mit Don´t Think He´s Ever Comin´ Home eine kraftvolle, kitschfreie Ballade, der Groove-Rocker All The River hätte in den 80ern jede Tanzfläche gefüllt. Beim Duett That All Depends mit JOE LYNN TURNER, der natürlich erwartungsgemäß einen guten Job macht, hätte man sich als Gesangspartner aber zu gern BON JOVI gewünscht, der Song erinnert sehran dessen Meilenstein Slippery When Wet. Ok, auf The Great Escape ist absolut nichts neu, jeden Song hat man so oder ähnlich schon oft gehört, aber selten so gut. Hier war es eine gute Wahl, nicht auf irgendwelche Hit-Produzenten zurückzugreifen und Songs vom Fließband zu präsentieren. Mit Tommy Denander und James Christian (HOUSE OF LORDS), letzterer zudem Ehemann von Frau Beck, verlässt sie sich wieder auf die richtigen Leute, die ihr das mit prima Songs danken, die zudem von ihnen erstklassig eingespielt wurden, vor allem die Gitarrenarbeit ist absolut überzeugend. Da könnte es sich ROBIN BECK bequem machen und das gängige Standardprogramm bedienen. Tut sie aber nicht, sie verlässt sich nicht nur auf den unverwechselbaren, kraftvollen Klang ihrer Stimme. Begleitet man aufmerksam die abwechslungsreichen Gesangslinien, dann hört man schnell, dass sie gern mal die gängigen Melodien ausweitet und noch eine Wendung draufsetzt. Mal rockt sie, mal schnurrt sie, man(n) wird auch mal angefaucht, wie es eben nur eine Frau kann. Die Texte wirken sehr persönlich, einzig beim Schlusstrack Till The End Of Time im Duett mit dem Gatten wird die Gefühlsduselei dann doch etwas überstrapaziert. Wer sich mit dem Album unter den Kopfhörer verzieht, der findet ein paar kleinere Macken in der Produktion, das hätte man vermeiden können. Aber so ein Album hört man laut, um Spaß zu haben, und nicht um nach Nörgelecken zu suchen. Ansonsten gibt es nichts zu meckern, im Gegenteil.   

Was viele 80er Ex-Helden gern erreichen würden, ROBIN BECK macht es einfach: sie meldet sich zurück mit einem starken Album, das jetzt schon ein Highlight des Melodic Rock/AOR-Jahres 2011 ist. Wer die großen Jahre mitgelebt hat, als HEART, CHER, PAT BENATAR, LITA FORD und Co. und natürlich ROBIN BECK selbst die Tanzflächen der Clubs füllten, aber auch wer erst später zum Melodic Rock gefunden hat, sollte zugreifen und die coole Stimme dieser tollen Frau genießen.

Veröffentlichungstermin: 11.02.2011

Spielzeit: 44:46 Min.

Line-Up:
Robin Beck – Vocals
Tommy Denander – Guitar, Keyboards, Drums
James Christian – Bass, Drums, Vocals (11)
James Jamal – Drums
Joe Lynn Turner – Vocals (4)

Produziert von James Christian und Tommy Denander
Label: Her Majestry´s Room / Sony Music

Homepage: http://www.robinbeckrocks.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/robinbeck

Tracklist:
1. The One
2. Got Me Feeling Sexy
3. Inside Of Me
4. That All Depends (mit Joe Lynn Turner)
5. Baby I´m Not A Bitch
6. Everything Is Alright
7. The Great Escape
8. Don´t Think He´s Ever Comin´ Home
9. Cross My Heart
10. All The Rivers
11. Till The End Of Time (mit James Christian)

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