REDCRAVING: Lethargic: Way Too Late

Gelungen, aber mit kleinen Schwächen. REDCRAVING sollte man zwischen den ganzen anderen Screamo- und Post Hardcore-Bands im Auge behalten.

Irgendwo zwischen EP und Album lungert die zweite Veröffentlichung von REDCRAVING herum. Diese junge Band aus Berlin macht es sich gerne kompliziert und liefert nach dem HANK WILLIAMS-Intro I Saw The Light keine simplen Songs ab, sondern viel mehr verschachteltes Material zwischen EVERYTIME I DIE, NORMA JEAN, CURL UP AND DIE und sogar älteren, heftigen THURSDAY. Das Positive an Lethargic: Way Too Late ist, wie frei REDCRAVING hier an die Arbeit gehen. Ganz unverkrampft, kreativ und ganz nach ihrem eigenen Gutdünken. Aber das ist genauso ein kleiner Nachteil zwischen Screamo und Post Hardcore. REDCRAVING haben so viele Ideen und versuchen sie auch alle zu verarbeiten, selbst, wenn wie in … His Queen As Well und The Gorge der rote Faden deutlich abhanden kommt. Aber dennoch überwiegt der postive Gesamteindruck. Weil es REDCRAVING anzuhören ist, wie ernst sie es meinen. Hier ist echtes Herzblut enthalten, und deshalb schießen die fünf Musiker einfach manchmal über das Ziel hinaus. Jugendlich und ungestüm eben.

Aber immer wieder kehren sie in ihren komplexen Stücken, zwischen den ganzen Breaks und den überraschend gut gemachten elektronischen Elementen, wieder zu ihrer emotionalen Basis zurück, und da finden sich Wut, Schmerz, Wildheit, aber auch Lebensfreude und totale Energie wieder. Und entsprechend legen REDCRAVING auch los, mit einer versierten, tighten Schlagzeugeinheit, mit schrägen Gitarren und pumpendem Bass, sowie richtig eingesetzten Keyboards und manischem Gesang. Somit ist auch der Gesamteindruck von Lethargic: Way Too Late ziemlich gut. Und da sich REDCRAVING im auf Hardcore basierten Business ihren ganz eigenen, steinigen Weg suchen, kann ich das klanglich ordentlich von Florian Nowak veredelte und schön aufgemachte Scheibchen an Freunde der oben genannten Bands bedenkenlos weiter empfehlen. Auch wenn noch ein paar Verbesserungen kommen müssen, damit REDCRAVING mit ihren Vorbildern mithalten können. Aber, da bin ich überzeugt, die werden passieren.

Veröffentlichungstermin: 13. November 2009

Spielzeit: 28:44 Min.

Line-Up:
Maximilian Faschina – Vocals, Keyboards
Sebastian Fischbeck – Guitar, Backing Vocals
Manuel Kohlert – Guitar
Recep Ünel – Bass, Backing Vocals
Can Özgünsür – Drums

Produziert von REDCRAVING
Label: Midsummer Records
MySpace: http://www.myspace.com/redcraving

Tracklist:
1. Introduction
2. We Sleep In Silence
3. Delete
4. The Delayed
5. …His Queen As Well
6. Seperate
7. The Gorge

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner