RACER X: Getting Heavier

RACER X ist in allen Phasen ihre Spielfreude, ihre Zufriedenheit mit ihrem neuen Baby anzumerken.

Über die Allstar-Band RACER X viele Worte zu verlieren hieße Eulen nach Athen zu tragen. Bemerkenswert war neben den musikalischen Höchstleistungen immer der trockene Humor der vier US-Amerikaner. So betitelte man das erste Studioalbum nach der Reunion lakonisch mit „Technical Difficulties“ – bei einer technisch überragend agierenden Band, deren tightes Zusammenspiel inzwischen auf diversen Live-Alben und Bootlegs zu bewundern ist. Was erwartet den Hörer also bei einer „Getting Heavier“ benannten Scheibe? Mal wieder das genaue Gegenteil. Der pfeilschnelle, druckvolle Power Metal der Anfangstage ist verschwunden, man schaut in den Hard Rock Bereich, streut poppige Chöre und Gesangslinien ein und bedient den einen oder anderen Blues Standard. Ich kann nicht behaupten, über diese Entwicklung glücklich zu sein. Dennoch: Songwriting, Darbietung und Sound der CD überzeugen, allerdings haben Paul und Co. ein Werk abgeliefert, dass man von ihnen nicht erwartet hatte. Versatzstücke von RACER X, THE SCREAM und MR. BIG ergeben ein „laid back“ Feeling mit massenkompatiblerer Struktur, an die BEATLES erinnernden Gesangsharmonien, aber trotz allem Double-Bass-Geknalle mit wenig Durchschlagskraft. RACER X ist in allen Phasen ihre Spielfreude, ihre Zufriedenheit mit ihrem neuen Baby anzumerken. Alle unvoreingenommenen Musikfreunde werden diese geile Heavy Rock Scheibe lieben. Alle Fans der ersten Stunde (so wie ich) brauchen wohl noch etwas Gewöhnung.

Wings

Spielzeit: 56:23 Min.

Line-Up:
Jeff Martin – v

Paul Gilbert – g

John Alderete – b

Scott Travis – dr

Produziert von Paul Gilbert
Label: Mascot

Tracklist:
1.Dr. X 2.Lucifer s Hammer 3.Golden God 4.Bucket Of Rocks 5.Go-GG-Go 6.Heaven In 74 7.Everything s Everything 8.Empty Man 9.The Sirens Eye 10.Ghost Dance 11.Endless 12.Catapult To Extinction

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