PUNISHMENT: Live Payback [Eigenproduktion]

Bestrafung mit einem Live-Demo?

Demos auf Konzerten mitzuschneiden, wie die Band PUNISHMENT, war eigentlich nie eine besonders gute Idee, zumindest früher. Da war die Technik noch nicht ausgereift, es gab nur rumpeligen Sound zu hören und, ganz wichtig: Jede Menge Spielfehler. Trunkenbolde mögen das kultig finden, aber die Musiker selbst und Fans, die auf technische Musik stehen (sofern sie keine Trunkenbolde sind) eher nicht.

Aber wir sind ja zum Glück bereits im Jahr 2002 und da sieht vieles anders aus. Zum Beispiel die Aufnahmequalität der CD, denn die ist für einen Live-Mitschnitt (entstanden bei deren Gig mit MASTIC SCUM, CADAVEROUS CONDITION und IMPURITY am 08. Juni 2002 in Graz) erstaunlich gut geworden. Der Sound drückt nicht so, wie im Morrissound oder im Dug Out-Studio, aber das ist ja wohl eh klar. Den Wiener Sängerknaben, die in gutem altem Florida-Style wie alte MALEVOLENT CREATION ohne Blast Beats mit ein wenig SIX FEET UNDER dahinballern, fehlt nun nur noch eins: Gute Ideen und eine überzeugende Umsetzung.

Das Songmaterial an sich ist nicht besonders überraschend, geht gut nach vorne los, die Double-Bass ist gut ausgelastet und darf auch mal nach Herzenslust grooven. Die Riffs sind ein wenig altbacken und hauen nicht immer vom Hocker, auch weil sie nichts Neues reinbringen. Doch der Slogan Lieber gut geklaut, als schlecht erfunden kriegt hier meine volle Zustimmung, denn schlecht sind die Ideen ja nicht. Und auch der Gesang, der zwischen tiefstem barnschem Grunzen, Brüllvocals und Gekreische hin- und herpendelt, wirkt überzeugend. Die Umsetzung ist größtenteils beachtlich fehlerfrei und sehr tight, auch wenn die Double-Bass nicht immer sauber gespielt ist.

Dennoch, es ist schwer sich Punischer´s Payback am Stück anzuhören, denn nach ein paar Songs ist einfach die Luft raus. Vielleicht sollte öfters mal ein richtiger Schraddel-Blast-Part ein kleines Solo eingebaut sein. Aber trotzdem bringen einen PUNISHMENT nach kleinen gedanklichen Ausschweifungen immer wieder zurück ins Geschehen, wie in Graveyard Earth und kicken trotzdem voll Ass.

Die Wiener Jungs haben noch einige Arbeit vor sich, aber Live Payback ist schon mal ein gutes erstes Lebenszeichen einer hoffentlich aufstrebenden Band. Wenn ihr die Jungs und ihren Ass Kicking Death Metal From Vienna unterstützen wollt, schickt 7 Euro an folgende Adresse: PUNISHMENT, c/o Lugi, Forsthausgasse 2-8/3501, AT-1200 Wien, Österreich.

Spielzeit: 30:49 Min.

Line-Up:
Andi – Vocals
Pedro – Guitars
Lugi – Drums
Otto – Guitars

Homepage: http://www.punishment.at

Email: info@punishment.at

Tracklist:
1. Intro
2. Feathered Serpent
3. Godsick
4. The Enemy´s Behind
5. Punisher´s Payback
6. Bulldog .44
7. Graveyard Earth
8. Gate to Insanity
9. Come with Me

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