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PROPHETS OF THE RISING DEAD: Discordia

Ob der gehörnte Hamlet-Verschnitt auf dem stilvollen Cover tatsächlich über seine Existenz sinniert, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Sein oder nicht sein ist in diesem Fall ohnehin zweitrangig, denn nimmt man PROPHETS OF THE RISING DEAD beim Wort, dann kommen sie alle ohnehin irgendwann wieder. So weit ist das Quartett musikalisch zum Glück noch nicht, denn in „Discordia“ steckt tatsächlich eine ganze Menge Vitalität.

Mit einem Fuß fest im Melodic Death Metal, schnuppern die zehn Kompositionen immer wieder in fremdes Territorium. Der gemeinsame Nenner neben dem MeloDeath-Fundament: PROPHETS OF THE RISING DEAD sind nicht nur produktionstechnisch vergleichsweise modern ausgerichtet. So sind die Vocals entsprechend variabel, reichen von typischem Death Growling bis zu hysterischen Screams Marke Trevor Strnad (THE BLACK DAHLIA MURDER) in „Faceless“. Dort treibt typisches AT THE GATES-Riffing den Song nach vorne, bis im Finale ein knallharter Breakdown die Notbremse zieht.

“Discordia” ist ein zu Ende gedachtes Debütalbum

Die abwechslungsreiche Herangehensweise hält „Discordia“ angenehm frisch, wenngleich PROPHETS OF THE RISING DEAD das Rad nicht neu erfinden. Aber es muss ja nicht jede Veröffentlichung das Genre auf den Kopf stellen, solange die Vision klar ist. Und hier kommt das abgebrühte Songwriting der Band ins Spiel: „Scarytale“ verschmilzt gekonnt melodischen Metalcore mit einer rockigen Lead-Gitarre, dass wir uns fragen, warum es so etwas nicht an jeder Straßenecke auf Albumlänge gibt.

„Behind The Stars“ wiederum erinnert instrumental, wenn auch nicht gesanglich, an die stampfenden Midtempo-Hymnen von AMON AMARTH, während wir im atmosphärischen Titeltrack durch die Blast Beats hindurch die Wärme und Epik von DEVIL SOLD HIS SOUL spüren können. In der zweiten Hälfte kommen schließlich die Death- und Thrash-Einflüsse deutlicher zu tragen („Stillborn Saviour“, „Timescape“), bevor sich PROPHETS OF THE RISING DEAD mit „Bearing The Weight Of The World“ gar nicht so unerfolgreich an einem Siebenminüter versuchen und zusätzlich mit schwarzmetallischen Klangfarben experimentieren.

Nicht nur deshalb können wir an dieser Stelle dem grübelnden Hamlet die Entscheidung gerne abnehmen. „Discordia“ ist nämlich trotz seiner zahlreichen Einflüsse ein zu Ende gedachtes Debüt, das seinerseits viel zu viel Energie beherbergt, um nach nur einem Album einen Schlussstrich unter das Projekt zu setzen.

Veröffentlichungstermin: 21.6.2019

Spielzeit: 42:45

Line-Up:

Lucas Klück – Vocals, Guitar
Pascal Bischoff – Guitar
Sven Eltner – Bass, Vocals
Robert Gellert – Drums

Produziert von Christoph Wieczorek und Peter Leukhardt

Label: Eigenproduktion

Facebook: https://www.facebook.com/potrd

PROPHETS OF THE RISING DEAD “Discordia” Tracklist

01. Out Of Reach
02. Faceless
03. Veiled In Light
04. Scarytale
05. Behind The Stars (Video bei YouTube)
06. Discordia
07. Timescape
08. Stillborn Saviour
09. Bearing The Weight Of The World (Video bei YouTube)
10. The End Where It Begins

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