PROFUNDI: The Omega Rising

Mit seinem neuen Projekt hält Jens Rydén sich teilweise recht nah am Sound von NAGLFAR zu "Sheol" Zeiten. Wer also gerne ein neues Album der Schweden mit ihrem alten Frontmann hätte, dem kann mit "The Omega Rising" als musikalisches Methadon-Programm geholfen werden.

Etwa zwei Jahre ist es nun her, dass Jens Rydén die schwedischen Black Metal-Götter NAGLFAR verließ, um sich um sein Studium zu kümmern. Nun hat er mit PROFUNDI ein neues Projekt am Start, bei dem Rydén wirklich alle Fäden selbst in der Hand hat. Alle Instrumente wurden von ihm eingespielt, das Cover-Artwork entstammt seiner Feder und auch für die Produktion zeichnet er sich verantwortlich. Und dabei schlägt sich Meister Rydén ziemlich gut. Instrumental ist an allen Fronten Nichts zu bemängeln, auch wenn das Gitarrenspiel auf The Omage Rising nicht so virtuos ausfällt wie auf den Alben seiner Ex-Band. Die Produktion ist ebenfalls in Ordnung, wenn auch teilweise ein wenig matschig. Vielleicht hätte ein externer Producer hier noch ein wenig mehr rausholen können.

Musikalisch entfernt sich Jens Rydén mit PROFUNDI nicht all zu weit vom NAGLFAR-Sound, orientiert sich, zum Teil sogar recht deutlich, an seiner Ex-Band zu Zeiten von Sheol, dem letzten Album vor Rydéns Ausstieg. Im Vergleich zu eben jenem Album geht er auf The Omega Rising allerdings noch eine ganze Nummer rasender zu Werke. Auch sein Gesang klingt noch extremer und hasserfüllter als noch auf Sheol. Dafür ist der Anteil der melodischen, oftmals an DISSECTION erinnernden Gitarrenleads deutlich zurück gegangen. Zum größten Teil donnern die Songs allesamt im rasenden Tempo durchs Unterholz. Lediglich das kurze, Keyboard-Intermezzo Silent Hosts Of Decay lässt dem Hörer kurz Zeit zum verschnaufen. Das folgende Engulfed In Hellfire ist, vom Vorgänger abgesehen, der langsamste Song des Albums. Das heißt allerdings lediglich, dass diese Uptempo-Nummer ohne Geblaste auskommt, ansonsten allerdings ebenfalls recht zügig daher galoppiert und mit dem Opener …Of Flesh & Blood zu den stärksten Songs der Scheibe gehört.

Insgesamt klingt das erste Lebenszeichen von PROFUNDI viel versprechend, wenn es sich auch letztendlich den Werken NAGLFARs, vom qualitativen Anspruch her, geschlagen geben muss. Und ja, natürlich wäre es mir am liebsten, wenn Rydén wieder bei NAGLFAR einsteigen würde, denn trotz souveräner Vertretung ist Kristoffer Olivius eben kein vollwertiger Ersatz für den charismatischen Frontmann. Trotzdem sollten sich alle Anhänger der Schweden und ähnlich gelagerter Bands diese Scheibe nicht entgehen lassen.

Veröffentlichungstermin: 12.01.2006

Spielzeit: 39:54 Min.

Line-Up:
Jens Rydén – alles

Produziert von Jens Rydén
Label: Viva Hate Records

Homepage: http://www.profundi.com

Email: ryden@profundi.com

Tracklist:
01. … Of Flesh & Blood
02. Unanimation
03. Split-Tongued
04. The Omega Rising
05. Coffinborn
06. Silent Hosts Of Decay
07. Engulfed In Hellfire
08. Lifeless, Cold & Crimson
09. Out Of The Evening Mist

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