Keine Bange, trotz Bandname und Albumtitel steht uns hier keine zu spät gekommene Glamrock-/Sleazeband ins Haus, sondern eine überaus gefestigte und hörenswerte Industrialrockband. Die Franzosen haben die vier Songs ihrer erstklassigen Eigenproduktion mit vier neuen Tracks und einem Intro für den Knaller „The Fee“ auf knappe Albumlänge aufgestockt. Und Tracks wie das groovende „Don´t Be a Lady“ können direkt an „Still“ und „Soft Machine/Porn Machine“ anschließen. Poppige Melodien werden mittels unwiderstehlicher Rhythmik, atmosphärischer, immer zielgerichtet eingesetzter Elektronik und simplen, aber effektiven Gitarren veredelt. Klingt einfach, ist aber große Kunst, wie das songwriterische Scheitern etlicher Langweiler in diesem Genre beweist. Lediglich die etwas hohe Stimme des Sängers und das zu gleichförmige Tempo der neu hinzugekommenen Tracks bleiben zu bemängeln, aber das trübt den Hörgenuss nicht weiter und hindert „Glitter, Danger & Toyboyz“ nicht daran, eine äußerst unterhaltsame CD darzustellen. Denn ansonsten stimmt nach wie vor die Balance zwischen Eingängigkeit und Härte, zwischen harmonischen Phasen und destruktiven, monotonen Momenten. Gerade „Toyboy“, eine völlig umstrukturierte Version von „Don´t Be a Lady“, ist ein gutes Beispiel für die Dynamik, die in den Songs der Jungs aus Paris steckt. Hier kommt noch eine gesunde Portion Bombast mit ins Spiel, was den Song trotz 6/8-Takt daran hindert, wie MARILYN MANSON zu klingen. PORN beweisen mit dieser CD, dass sie auch über (beinahe) volle Albumlänge zu überzeugen wissen. Empfehlenswert!
Veröffentlichungstermin: 01.03.2004
Spielzeit: 33:52 Min.
Line-Up:
Valentine Porn – Gesang, Gitarre
Hugh – Bass
Lyric – Programming
Produziert von PORN
Label: Freaksound Entertainment
Homepage: http://www.porn-band.com
Email: porn@ifrance.com
Tracklist:
Soft Machine/Porn Machine
Don´t Be a Lady
Recycle
Borderline
Robstar
44´
The Fee
Still
Toyboy