PECCATUM: Amor Fati

Peccatum’s neue Scheibe über die Liebe des Schicksals präsentiert sich als nicht einzuordnende Orgie aus Black Metal Gitarrenriffs, Gothic Keyboardlines, Streichern, die von moderner Klassik inspiriert wurden und Ihriels sphärischem Frauengesang. All dies wird von Ihsan, Lord PZ und Ihriel in gut produzierte, eher komplexe und teils auch bewusst dissonante Klangerlebnisse verwoben…

PECCATUMs neue Scheibe über die Liebe des Schicksals präsentiert sich als nicht einzuordnende Orgie aus Black-Metal-Gitarrenriffs (beim Mitwirken von Ihsan kein Wunder), Gothic Keyboardlines, Streichern, die von moderner Klassik inspiriert wurden und Ihriels sphärischem Frauengesang. All dies wird von Ihsan, Lord PZ und Ihriel in gut produzierte, eher komplexe und teils auch bewusst dissonante Klangerlebnisse verwoben. Anders als bei THERION, die ja die Verbindung von klassischem Streichorchester und verzerrten Gitarren harmonisch perfekt zelebrieren, lassen PECCATUM auch die Dissonanzen zum Tönen kommen – wer also die musikalische Untermalung von Hitchcock-Filmen und Klänge von Prokovjiev mag, wird von den Streicherarrangements nicht enttäuscht sein (Mozart- und Vivaldifanatikern ist allerdings eher davon abzuraten).

Als Anspieltip kann man mit gutem Gewissen „Murder“ empfehlen, da hier Gitarre, Streicher und Gesang in Einheit miteinander klingen und singen. So werden die Geigen fließend von der verzerrten Gitarre abgelöst, und Ihriels Gesang schwebt weit oben im Himmel über ihnen. „A Game Divine?“ treibt dann schon rascher vorwärts, und Frauenschreie werden mit klarem Männergesang verbunden und schreiten zügig auf dem Streicherteppich voran – bis zum Sieg der Dissonanz und gleitendem Chaos…

“Amor Fati” ist ein nicht alltägliches Album

Es ist somit beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, PECCATUMs Musik nachzusummen oder in Worten beschreiben zu wollen. Um die Strukturen wirklich zu schätzen, muss man sich diesem Silberling schon mehr als einmal hingeben… und nicht erwarten, ihn in eine Musikspartenschublade einordnen zu können.

Alles in allem ein sicher nicht alltägliches, abwechslungsreiches Album. Zur Überbrückung der Wartezeit auf das neue EMPEROR-Album ist „Amor Fati“ jedoch kaum geeignet. Zu anders, zu schwebend und kreativ-verworren präsentieren sich PECCATUM auf ihrem zweiten Longplayer – der einen würdigen Nachfolger von „Strangling From Within“ darstellt und auf eine mindestens so interessante Live-Performance dieses Werkes hoffen lässt.

Spielzeit: 44:28 Minuten

PECCATUM “Amor Fati” Tracklist

One Play. No Script
No Title for a Cause
Murder
A Game Divine?
Rise, Ye Humans
Between the Living and the Dead
The Watchers Mass

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner